Drei Freundinnen im Wunderland 04: Das Geheimnis der Wunschperle

Publikum«, kündigte sie nun die Vorstellung an. »Wir haben dieses Jahr ganz besondere Gäste, die den weiten Weg vom Anderland zu uns gekommen sind, um beim
Klang des Meeres
als Jury zu fungieren.«
    Erstaunte Ausrufe kamen aus dem Publikum. Prinzessin Merlana drehte sich um und winkte die Mädchen zu sich. »Darf ich vorstellen … Juli, Jasmin und Mia!«
    Die Mädchen lächelten sich aufgeregt an. Der Wettbewerb begann!

Der Klang des Meeres

    Das Publikum tuschelte, als die Mädchen auf die Bühne schwammen.
    »Sie haben gar keinen Schwanz!«, flüsterte ein noch sehr junger Meermann und klang schockiert.
    »Menschen aus dem Anderland haben stattdessen Beine, du Dummchen«, antwortete die Meerjungfrau, die neben ihm saß.
    Juli, Jasmin und Mia kamen sich sehr wichtig vor, als das Meervolk sie tuschelnd betrachtete, manche erhoben sich sogar von ihren Sitzen, um einen besseren Blick auf ihre Menschenbeine zu erhaschen.
    Die Mädchen lächelten und winkten, während sie ihre Plätze in der ersten Reihe einnahmen.
    Sobald sie saßen, öffnete sich der Muschelvorhang wieder, und Prinzessin Merlana kündigte die erste Kandidatin an: Nerissa, eine Meerjungfrau mit goldenen Haaren, die ein hübsches Kleid aus Seegras über ihrem glänzenden blauen Fischschwanz trug. Einen Moment lang zögerte Nerissa nervös, und Juli fühlte mit ihr. Sie lächelte sie aufmunternd an, und die Meerjungfrau lächelte zurück. Dann begann sie zu singen.
    Es war ein sehr anrührendes Lied über eine einsame alte Meeresfee. Während Nerissa sang, rannen Tränen über ihre Wangen und verwandelten sich in wunderschöne Perlen, die um sie herumschwebten. Als das Lied zu Ende war, glühten die Perlen und wechselten die Farbe von Weiß zu Rosa nach Gold, bevor sie in einem hellen Aufblitzen verschwanden.

    Das Publikum klatschte und jubelte ihr zu, viele klopften mit ihren Schwänzen auf den Boden. Juli, Jasmin und Mia sprangen vor Begeisterung beim Klatschen auf.
    Die Meerjungfrau winkte und blies Küsschen ins Publikum, bevor sie von der Bühne schwamm.
    »Das war phantastisch!«, rief Mia aus, als sie sich wieder setzten. »Ihr Kostüm war auch etwas Besonderes.«
    »Sie singt so schön, dass ich selbst weinen musste«, schniefte Juli und wischte sich Tränen aus den Augen.
    »Es war eine ganz wunderbare Vorstellung«, stimmte Jasmin zu, die ihre Aufgabe als Jury-Mitglied sehr ernst nahm.
    Als Nächstes kündigte Prinzessin Merlana Atlanta an, eine rothaarige Meerjungfrau mit einem glänzenden lilafarbenen Schwanz und einem blauen Top aus Seegras. Sie wurde begleitet von vier blütenweißen Engelhaien mit langen Schwänzen, die mit niedlichen lila Schleifen verziert waren. Sie tanzten um sie herum, während sie mit sanfter Stimme ein Lied über einen kleinen Baby-Fisch sang, der nicht nach Hause finden konnte und schließlich von einer Meerjungfrau gerettet wurde.
    Juli gefiel es, den Engelhaien zuzusehen, die genau im Rhythmus zu dem Lied tanzten, und klatschte besonders eifrig, als sie sich verbeugten.
    Als Nächstes kam ein gutaussehender Meermann namens Orcan mit blondem Haar und einer beeindruckenden silbern schimmernden Schwanzflosse. Er sang ein gefühlvolles Lied, bei dem das Meer um sie herum auf einmal ganz still und ruhig wirkte. Nach wenigen Minuten hörten die Mädchen den entfernten Klang von Walgesang, als ob ein Wal dem Meermann antwortete.
    Die Mädchen lauschten ehrfürchtig, als der Walgesang lauter wurde. Im Raum machte sich Unruhe breit.
    Dann drehte sich Jasmin um und hielt den Atem an – durch das Fenster konnten sie das freundliche Auge eines Wals sehen!
    Es war ein großer blauer Wal, der in Orcans Lied eingestimmt und es in ein hinreißendes Duett verwandelt hatte.

    »Das war unglaublich!«, rief Juli aus und klatschte so laut sie konnte, als der Wal sie gutmütig anlächelte.
    Das Publikum war begeistert. Wieder jubelten alle, als der Meermann sich verbeugte und dann die Bühne verließ.
    »Toll! Alle sind soooo gut!«, rief Jasmin aus. »Ich weiß gar nicht, wie wir einen Sieger oder eine Siegerin auswählen sollen.«
    Schließlich kam die letzte Kandidatin, Nerin, auf die Bühne. Sie war eine recht kleine, zarte Meerjungfrau, gekleidet in ein rotes Seidenkleid.
    Zu aller Erstaunen war ihre Stimme so mächtig, dass dadurch die Wellen um das Schloss wild aufschäumten. Immer gewaltiger schlugen die Wellen gegen das Schloss, so dass es bis in die Halle vibrierte und das Publikum dadurch von einer Seite auf die