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Drecksau

Drecksau

Titel: Drecksau
Autoren: Irvine Welsh
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Woche im Logenhaus, und ich rase nach Hause, jedesmal ein derbes Stechen in der Hose, wenn ich an nem brauchbaren Stück Fickfleisch vorbeikomme.
    In dieser Nacht bin ich zu Haus, allein zu Haus, obwohl das meine Sache ist, nicht die von Ray Lennox oder irgendner anderen Fotze. Zum Tee hab ich noch ein schönes Stück Fleischpastete. Ich stelle es in die Mikrowelle und sehe mir den Film von Hector an. Zwei Nutten sind kräftig am Lecken und am Rubbeln, und die schwarzen Hengste wollen grade ins Geschehen eingreifen ... halt ... ich schalte aus. Schwarze Hengste will ich nicht. Ich lege ein anderes Video ein, eins mit zwei Lesben und nem Milchmann.
    Ich beiße in die Fleischpastete, und sofort tun mir die Zähne weh, und der Schmerz schießt mir durch den Körper. Das Scheißding ist in der Mitte noch gefroren. Ich esse sie trotzdem. Das Video ist ganz passabel, aber mir wird irgendwie mulmig, weil ich ein immer heftiger werdendes Flattern in der Brust spüre. Das Zimmer wirkt grellbunt, mit zu vielen harten Übergängen. Ich gehe in die Küche und gieße mir ein beruhigendes Quantum Whisky ein. Ich nehme die Flasche mit ins Wohnzimmer. Noch ein Glas, und das Unwohlsein vergeht. Hier bin ich wieder, zu Hause.
    Ich bleibe auf und schlafe im Schaukelstuhl, nachdem ich mir ein paar Schlückchen genehmigt habe. Halb dösend, halb wach denke ich an Carole. Sie wird bald zurückkommen. Sie weiß schon, auf welcher Seite die Butter geschmiert ist.
    Nach einer Weile bekomme ich wirklich ganz böse Bauchschmerzen, und mir bricht der Schweiß aus. Ich krümme mich im Stuhl, der in einem Rhythmus schaukelt, bei dem mir übel wird,
    aber ich kann nicht ins Bett gehen, nicht bevor es hell wird. Ich glaube, ich muß mich übergeben. Ich halte es zurück, indem ich versuche, langsam einzuatmen. Dieser klebrige, schale Alkoholschweiß. Mein verfickter Magen. Kommt bestimmt von der Fleischpastete. Ich hab gute Lust, die Spastiker vom Deli der Ge sundheitspolizei zu melden, nicht, daß die Wichser zu irgendwas zu gebrauchen wären.
    Nach einer Weile wird es Gott sei Dank besser, weil mich der Schlaf übermannt.

    während es in meinem Magen rumpelt. Es ist stockfinster, und ich liege im Bett. Ich kann mich nicht erinnern, ins Bett gegangen zu
    sein. Das sieht mir gar nicht ähnlich. Ich ertaste den leeren Platz neben mir, greife nach ihrem Nachthemd und halte es fest. Es riecht immer noch nach ihr. Während der Nacht hatte ich es losgelassen, deswegen hatte ich die bösen Träume. Außerdem hab ich mir unabsichtlich an den Eiern gekratzt, weil sie höllisch jucken.
    Mein Kopf fühlt sich kaputt und empfindlich an, als sei er eingeschlagen worden und sein Inhalt auf dem Kopfkissen ausgelaufen. Trotzdem scheinen die Sehnen meines Halses bis zum Zerreißen überdehnt zu sein und sein totes Gewicht nicht tragen zu können. Die ersten Sonnenstrahlen fallen trist durch die Jalousien und lassen das Zimmer verschossen und unscharf aussehen.
    Mit einiger Mühe stehe ich auf, wasche mich und will mich gründlich rasieren, aber ich hab keine frischen Klingen und kratze mir mit der alten durchs Gesicht. Ich entscheide mich gegen den Wagen, und auf dem Weg zur Bushaltestelle schwanke ich zwischen Freiheitsgefühl und Verzweiflung, weil es erst zwanzig nach elf am Morgen ist und ich mich bereits entschlossen habe, heute abend saufen zu gehen.
    Mein Magen macht immer noch Arger, und die Ausdünstungen der Körper im Bus sind beinahe unerträglich. Zu viele Sozialbau-Asis. Können die keine Buslinie einrichten, mit der man von Colinton in die Innenstadt kommt, ohne durch Oxgangs zu fahren? Als ich aussteige, hält mir ein Penner hoffnungsvoll seine schmierige Pratze hin. Ich schüttele sie und sage ihm, daß Jesus ihn liebt. Er sieht mir verstört nach, während ich weitergehe, und ich bin schon ein Stück weg, ehe er losflucht. Stünde nicht das Fest der Liebe vor der Tür, wär ich noch mal zurückgegangen und hätt die Fotze einkassiert.
    Ich gehe zum Zeitungsstand und kaufe die Sun. Ich werfe auch auch einen Blick auf die Pornohefte im obersten Regal. Das ist nichts, wofür man sich schämen müßte: zuviel Denken kann in meinen Job gefährlich werden, also ist es am besten, man konzentriert seine Energien auf etwas, an das sich unschwer denken läßt, das einem aber auch nicht schaden kann. Für die meisten von uns ist Sex ideal für diesen Zweck.
    Trotzdem gehe ich, ohne noch was anderes zu kaufen, und ich bin sauer über die betonte
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