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Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor

Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor

Titel: Dragon Love 03 - Rendezvous am Hoellentor
Autoren: MacAlister Katie
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war er zuerst auch einer Meinung mit mir gewesen.
    „Dämon, ich befehle dir, den Mund zu halten, bis sich deine Laune wieder gebessert hat“, sagte ich streng. Eine schlagfertige Antwort würde mir ja doch erst Stunden später einfallen. „Ich werde mich oder meine Handlungen nicht rechtfertigen. Wir sind hier, wir bleiben hier, und ich bringe dich nach Paris, sobald die Luft wieder rein ist. Es tut mir leid, wenn dir meine Entscheidung das Herz gebrochen hat, auch wenn Dämonen eigentlich gar kein Herz haben, aber es geht nun einmal nicht anders. Und jetzt lass uns zur Wohnung zurückgehen. Heute kommen unsere Sachen, und ich möchte alles aufgeräumt haben, bevor Nora aus Liverpool zurückkommt.“
    Jim warf mir einen finsteren Blick zu, aber da er als Dämon meinen Befehlen gehorchen musste, gingen wir schweigend zu der Dreizimmerwohnung zurück, die Nora von einem Verwandten geerbt hatte. Diese Wohnung, die über einer schicken Mischung aus Bäckerei und Buchhandlung lag, war in der überteuerten Stadt ein wahres Kleinod.
    „Wenn ich alles ausgepackt habe, rufe ich Amélie an, dann kannst du mit Cécile sprechen“, schlug ich ihm vor, als wir an einem Fußgängerüberweg die Straße überquerten. „Nicht, dass du es verdient hättest, Jim, du machst mir einfach nur das ... oh, verdammt noch mal!“
    Ich zog Jim zur Seite, als ein schwarzes Taxi nur Millimeter von meinem Dämon entfernt zum Stehen kam.
    „Das klang sehr englisch. Du hast dich schon gut eingelebt, wie ich höre?“
    Die Stimme, mit einem deutlichen französischen Akzent, kam mir bekannt vor, und die Flüche, die ich ausstoßen wollte, erstarben mir auf der Zunge.
    „Was ... wer ... René?“
    „Mais oui. C’est moi. Guten Morgen, Jim. Du siehst gut aus. Hattest du keine Probleme mit dem Zoll?“
    Ich starrte den freundlichen, etwa fünfzigjährigen Mann im Taxi an. War er das wirklich? Das konnte doch wohl nicht wirklich René sein. Oder doch?
    Jim warf mir einen finsteren Blick zu und schwieg.
    „Ah“, sagte René und legte den Kopf schräg. Um die hupenden Autos ringsherum kümmerte er sich nicht. „Sie hat dir mal wieder befohlen zu schweigen, was?“
    „René, was tust du hier?“, fragte ich, als mein Gehirn mit einem Ruck wieder ansprang.
    Lächelnd öffnete er mir die Tür. „Ich fahre dich.“
    „Nein.“ Ich konnte das Hupen der anderen Wagen genauso ignorieren wie er. „Erst wenn du mir gesagt hast, was du hier in London in einem Taxi machst. Dass du vor ein paar Wochen in Budapest aufgetaucht bist, war schon ein ziemlich unglaubwürdiger Zufall.“
    „Steig ein, dann erzähle ich es dir.“
    Ich warf ihm einen strengen Blick zu, scheuchte Jim ins Taxi und stieg ebenfalls ein.
    „Und jetzt schieß los“, sagte ich, als er anfuhr. „Ach, übrigens, ich muss in den Warlock Close 15. Das liegt ...“
    „Ich weiß, wo das ist. Nördlich von der Bury Street, stimmt’s?“
    „Ja. Woher weißt du das? Woher kennst du London denn so gut? Und was in Gottes Namen tust du hier? Warum bist du nicht zu Hause in Paris?“
    Renés braune Augen funkelten mich im Rückspiegel an. „Du erinnerst dich doch an meinen Cousin in Budapest, für den ich in der Woche, als du da warst, eingesprungen bin?“
    „Ja“, erwiderte ich misstrauisch. „Was ist mit ihm? Du willst mir doch nicht erzählen, dass er auch hier in London Taxi fährt?“
    „Nein“, antwortete René und bog in die kurze Sackgasse ein, in der Noras Wohnung lag. „Sein Bruder, mein Vetter Pavel, ist hier Taxifahrer, aber deshalb bin ich nicht hier.“
    „Dein Vetter Pavel fährt ein englisches Taxi?“, fragte ich ungläubig, als René vor unserem Haus hielt.
    „Oui . Er ist ein Könner auf diesem Gebiet, wie alle Männer in meiner Familie.“ René gab sich erst gar keine Mühe, bescheiden dreinzublicken, sondern grinste mich breit im Rückspiegel an. „Das glaube ich dir nicht. Warum folgst du mir? Bist du eine Art netter französischer Stalker? Du bist doch nicht etwa in mich verliebt, oder?“
    Jim schnaubte und verdrehte die Augen.
    „Du kannst sprechen, wenn du etwas Sinnvolles zu sagen hast“, erklärte ich ihm.
    „Was ich sage, ist es immer wert, in Platin aufgewogen zu werden“, antwortete mein Dämon. „Hi, René. Wie läuft’s?“
    „Bestens.“ René strich meinem Dämon liebevoll durch das dichte Fell des Kopfes. „Es ist schön, euch beide zu sehen. Du siehst gut aus.“
    „Nein“, sagte ich warnend zu Jim. „Keine langen, klagenden
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