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Drachenjagd

Drachenjagd

Titel: Drachenjagd
Autoren: Rüdiger Zuber
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Bogothar, Soreena, Shakrath und der schweigsame Nordländer, saßen zusammen an einem Tisch und stießen auf ihre Freundschaft an.
    »Es gibt unerfreuliche Nachrichten aus Symalia«, erzählte Soreena mit besorgter Stimme die neuesten Nachrichten aus der Welt. »Angeblich befindet sich das Reich der Elfen im Krieg. Bisher sind es zwar nur Gerüchte, aber das Land ist in Aufruhr. Es hat seit Jahrhunderten keinen Krieg mehr im Elfenland gegeben.«
    Aidan schüttelte traurig den Kopf.
    »Wird es jemals Frieden geben auf der Welt?«, fragte er. »Wirklichen Frieden?«
    Darauf wusste niemand etwas zu sagen.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Bogothar, der die bedrückende Stille nicht ertrug und mit seinen kurzen Beinen zu zappeln begann. »Wir sind zu jung, um uns für den Rest unseres Lebens in Schwarzholm niederzulassen. Die ganze Welt liegt uns zu Füßen.«
    »Da liegt sie aber ganz schön tief«, grunzte Shakrath, verstummte aber sogleich, als er die grimmige Miene des Zwerges erblickte.
    »Ernsthaft, meine Freunde, was machen wir nun?«, wiederholte der Zwerg seine Frage.
    »Bogothar hat recht«, wandte Soreena ein. »Wir sind nicht für das ruhige Landleben geschaffen. Schwarzholm ist gerettet, unsere Arbeit hier ist getan. Da draußen in der Welt gibt es noch viele weitere Herausforderungen, denen wir uns stellen könnten. Was meint ihr, wollen wir sie gemeinsam annehmen?«
    Sie streckte die flache Hand aus und sah herausfordernd in die Runde.
    Aidan lächelte und legte als Erster seine Hand auf die ihre, gefolgt von Bogothar und Shakrath. Der schweigsame Nordländer war der Letzte. Seine gewaltige Pranke wog schwer auf den ihren.
    »Gemeinsam«, sagten sie einstimmig. Sogar der schweigsame Nordländer.
     
     
     
    ENDE

Der Fluch der Elfenkönigin
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[Bonusgeschichte]
     
    Lautlos schlich Thanan an sein Ziel heran. Nichts ahnend stand der Kaufmann am Fenster des kleinen Arbeitszimmers und blickte gedankenverloren hinaus, einen Arm in die dicken Brokatvorhänge gestützt. Bedächtig setzte der Assassine einen Fuß vor den anderen, verlagerte langsam sein Gewicht. Der trockene Holzboden ächzte kaum hörbar, knarrte aber nicht.
    Ein schwerer Eichenschreibtisch stand in der Mitte des Raumes, das letzte Hindernis zwischen dem Meuchelmörder und der Erfüllung seines Auftrages. Schriftrollen und Pergamente lagen darauf verstreut, eine weiße Feder steckte in einem halbvollen Tintenglas. Ein muffiger Geruch hing in der Luft, nach Bibliothek, Papyrus, getrockneter Tinte.
    Nach Vergangenheit.
    Die rechte Hand fest um das Heft gepresst, zog er den Dolch langsam aus der Gürtelscheide. Goldene Sonnenstrahlen spiegelten sich auf der verzierten Klinge.
    Der Assassine hielt die Luft an.
    Ein schneller Schritt nach vorne, eine zarte Umarmung, dann der Kuss des Todes. Der vielfach geübte Schnitt eines Meisters. Gurgelnd sank der alte Mann zu Boden, dunkles Blut bildete eine Lache zu seinen Füßen.
    Ohne Reue betrachtete Thanan sein Werk. Er wischte den Dolch an einem Vorhang ab und steckte ihn in die Scheide, entnahm seinem grauen Gewand eine purpurne Lilie und legte sie auf den erkaltenden Leichnam.
    Sein Auftrag war erfüllt. Wieder einmal.
    Thanan wandte sich zum Gehen. Auf dem Schreibtisch lag, halb verdeckt von einem alten, kaum noch leserlichen Pergament, ein goldener Ring. In der Fassung steckte ein gewaltiger feuerroter Rubin. Der Stein schien zu lodern, betörend, magisch. Seine Hand zuckte zu dem Ring, doch er zog sie sogleich zurück.
    Er war ein Meuchelmörder, kein Dieb.
    Thanan schlich aus dem Arbeitszimmer und zog die Eichentür leise hinter sich zu. Von unten drang Stimmengemurmel herauf, vermutlich die Bediensteten. Er hastete die Treppe hinunter, lauschte einen Moment und schlich dann zum Hintereingang. Sobald er sich vergewissert hatte, dass die Luft rein war, schlüpfte er hinaus.
    Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, trat er aus dem Hinterhof in die Gasse und mischte sich unter die träge Menschenmasse. Zufrieden ließ er sich in der Menge treiben, schlenderte langsam nach Hause. Niemand beachtete ihn.
    »Assassine!«
    Er erstarrte. War er doch gesehen worden? Möglichst unauffällig sah er sich um, versuchte, die Stimme zu lokalisieren.
    Die Menschen um ihn herum lärmten, schwatzten fröhlich, gestikulierten, gingen ihrer Wege. Händler boten ihre Waren feil, üppige Damen standen an den Straßenecken und warteten auf Kundschaft. Der süßliche Geruch exotischer Früchte an den Marktständen drang
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