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Dolly - 05 - Dollys großer Tag

Dolly - 05 - Dollys großer Tag

Titel: Dolly - 05 - Dollys großer Tag
Autoren: Enid Blyton
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Martina wegen des Krachs bei der letzten Probe an. „Wir wissen alle, daß du ein bißchen überarbeitet bist, weil du schon so viel für das Stück getan hast”, begann sie.
    „Oh, sei bloß ruhig! Du kommst mir auch wie eine barmherzige Schwester vor”, sagte Martina mit einem Seitenblick auf Katja. „Ich war wütend, weil Mädchen wie Alice, Will, Evelyn und Margret mich herausgefordert und mich nicht unterstützt haben.”
    „Sieh mal, Martina – sei doch bitte beim nächsten Mal etwas geduldiger und habe mehr Verständnis”, sagte Dolly.
„Kann ich jetzt mein Französisch weiterlernen oder nicht?” fragte Martina wütend. Dolly gab auf.
Bei der nächsten Probe ging es etwas besser, aber nicht viel. Dolly hatte darauf bestanden, Alices Gesang hineinzunehmen. Martina hatte zwar die Stirn in Falten gezogen, aber nur wenig dagegen gesagt. Schließlich war das Manuskript wirklich Dollys Angelegenheit. Diesmal fand Martina an Alice und Will nichts auszusetzen. Beide waren ausgezeichnet und konnten ihre Rollen gut. Will war auf Dollys Bitten von der richtigen Seite hereingekommen, und alles schien in Ordnung.
Aber dafür ging etwas anderes schief. Die Höflinge mußten ihren Chor viermal singen, die Diener verbeugten sich nicht richtig, die Hofdamen knicksten im falschen Augenblick…
Martina wurde zwar nicht so wütend wie letztes Mal, war aber entschlossen, ihren Willen durchzusetzen und das Stück so zu gestalten, wie es ihr gefiel. Und sie hatte nicht die Absicht, „bitte” und „danke” zu sagen und zu lächeln und zu loben, wie Betty es machte!
Nach der Probe murrten alle. Dolly und Susanne machten sich ernsthafte Sorgen. Wenn das Theaterstück nun überhaupt nichts wurde, statt erstklassig zu werden?
Und dann geschah etwas Schreckliches. Anonyme Briefe kamen an
– bösartige, haßerfüllte Briefe ohne Unterschrift!
Nur eine aus der Klasse bekam sie… Martina. Der erste kam an einem Tag, an dem abends geprobt werden sollte. Sie schlitzte den Umschlag auf, las ihn im Wohnzimmer und schrie überrascht auf.
„Was gibt’s?” fragte Dolly. Martina warf ihr den Brief über den Tisch. „Lies das”, sagte sie.
Dolly las und erschrak. Der Brief lautete:
    „Wenn Du nur wüßtest, wie man von der Klassensprecherin der Fünften wirklich denkt! Unbeherrscht, ungerecht, anmaßend. Wenn Du am Jahresende das Amt niederlegtest, wäre es nicht früh genug für MICH.”
    „Wie ekelhaft”, sagte Dolly verstört. „Wer kann bloß so etwas geschrieben haben? Ganz in Druckschrift – damit die Handschrift des Verfassers nicht verraten wird. Mach dir nichts daraus, Martina. Anonyme Briefe gehören ins Feuer.”
    Martina warf den Wisch in den Papierkorb und fuhr mit ihrer Arbeit fort. Niemand konnte erkennen, ob sie aus der Fassung geraten war. Aber alle hätten gern gewußt, wer diesen häßlichen Brief geschrieben hatte.
    Der nächste kam am folgenden Morgen. Da lag er, auf Martinas Büchern, mit derselben Druckschrift auf dem Umschlag. Sie öffnete ihn gedankenlos.
    „Du hast also meinen ersten Brief bekommen. Würdest Du nicht gern wissen, was die Mädchen über Dich sagen? Du hast die Ehre, das unbeliebteste Mädchen der Schule zu sein. Aber wer legt Wert auf diese Auszeichnung? Sicher nicht ICH.”
„Da ist wieder einer”, sagte Martina beiläufig und reichte den Brief
    Dolly und Susanne.
„Aber, Martina… wer kann das bloß schreiben?” fragte Dolly.
„Ach, es ist schrecklich! Anonyme Briefe werden immer nur von den
niedrigsten Charakteren geschrieben. Es ist schrecklich zu denken,
daß es so jemanden unter uns in Möwenfels geben soll!”
„Mir macht das gar nichts aus”, sagte Martina. Aber es machte ihr
doch Kummer. Sie dachte an die bösen Worte und machte sich noch
im Bett darüber Gedanken. Auch über die Proben dachte sie nach. Sie
wollte, daß alles wieder so gut klappte wie am Anfang, aber es fiel ihr
sehr schwer, ihre harte Art aufzugeben.
„Mach doch die Briefe gar nicht mehr auf”, sagte Susanne,
nachdem sie bemerkt hatte, wie bleich Martina am nächsten Morgen
war. „Wirf sie gleich ins Feuer. Du erkennst sie ja gleich an der
Druckschrift auf dem Umschlag.”
Aber der nächste war nicht in einem Umschlag. Er war in Martinas
rechten Turnschuh gesteckt worden.
Sie nahm den Zettel heraus und las sofort, was geschrieben war: „Was ist ein Diktator? Fragt Martina und nicht MICH.” Nur das und sonst nichts. Martina zerknitterte das Blatt. Diese
gräßliche Briefschreiberin! Sie wußte
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