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Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser

Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser

Titel: Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser
Autoren: Christina Zacker
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ist.
    Die Quoin ist eine bayerische Qualle. Wie alle Quallen also aufgeblasen, lästig, schmerzhaft.

Raaf nennt der Franke ein Frauenzimmer, das besonders unangenehm ist: raffgierig, hässlich und dazu noch anmaßend.
    Die Radschkaddl ist in Bayern jemand, der gern (und nervig) Kommunikation betreibt.
    Ramme, gscherta sagt der Bayer zu einem rücksichtslosen, dummen Mensch mit unangenehmem Äußeren.
    Der Rehrbeidl ist eine bayerische Heulsuse.
    Riape nennt sich der bayerische Ellbogenmensch. Auf Hochdeutsch würde das Rüpel heißen.
    Rindskamoffl sagt man in Franken zu einem selten dämlichen Menschen. Womit nicht etwa die Kühe auf der Weide beleidigt werden sollen. Denn Rindviecher gibt es auch in Bayern eine ganze Menge – manche zwei-, andere vierbeinig.
    Rollerbockl sagt der Franke zu einem besonders tollpatschigen Menschen.
    Roozbibbn  – also Rotznase – nennt man in Bayern vorlaute kleine (und große) Mädchen, dazu passt dann Rotzbua und Rotzdegl für vorlaute kleine Buben (und freche Jugendliche). Der Rotzleffe  – Rotzlöffel ist ein bayerischer Rotzbua , den man an den Ohren (Löffeln) ziehen kann.
    Ruach sagt der Bayer zu einem hartherzigen, knauserigen Menschen. Ähnlich klingt es in Schwaben: Da heißt derselbe Ruachadr  – ein Mensch, der so geizig ist, dass es selbst einem Schwaben unangenehm aufstößt.
    Die Ruschn ist hektisch, übereifrig und dabei immer auf die Nase fallend – ganz ungewohnt für den gemütlichen Bayern. Nicht zu verwechseln mit der Rutschn , einer nicht mehr ganz taufrischen weiblichen Person, die durch irgendwelches Benehmen unangenehm auffällt.
    Ruuchl sagt man in Franken herablassend zu einer Frau, die nur Geld im Kopf hat.

Sächdabbn sind ursprünglich Hauslatschen, mit denen man auf die Toilette – zum Sächn – ging. Wer so aussieht, wird in Franken auch entsprechend genannt.
    Der Sässlfurzer ist ein Schwabe, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, bequem in einem Büro – oder besser noch: in einem Amt! – zu sitzen.
    Saggramenta ist in Schwaben halb Schimpfwort, halb anerkennender Begriff für jemanden, der einen ärgert, dabei aber durchaus raffiniert vorgeht.
    Sakrament ist ein Allerweltsfluch, der auf vieles passt. Ehe ein Bayer ihn jedoch exakt so gebraucht, muss es für ihn doch ganz schön weit gekommen sein. Ernsthafte religiöse Begriffe – das gilt auch für Kruzifix  – sind im katholischen Bayernland eher verpönt. Man hat dafür lieber eine ganze Reihe „Ersatz“-Flüche erfunden. Saxndi , Sakradi , Sacklzement , Sakrawoit , Saksndi , Sappra , Sappradi , Sappralot , Sapprament , Sapprawoit sind Ersatzausdrücke für Sakrament. Zefix ist die abgemilderte Kurzform für Kruzifix ebenso wie Kruzenesn , Kruziment , Kruzinalen oder Kruzifünfer . Für Halleluja hat der Münchner im Himmel ja schon vorgemacht, wie das am besten geht: Fix Luja. Luja sog I. Zefix Halleluja . Oder natürlich die Kurzform des längsten bayerischen Fluchs (siehe oben): Herrgottsacklzementfixlujja .
    Salmfra sagt der Franke zu einer lieben Nachbarin, deren Hauptt ätigkeit in Ratsch und Tratsch besteht. Wenn die Klatschtante männlich ist und es dann noch mit der Wahrheit nicht allzu genau nimmt, heißt er schnell Lüchebäöudl .
    Saubande schimpft man, wenn man sich von mehreren Leuten auf den Arm genommen fühlt. Karl Valentin hat das in seinem „Buchbinder Wannninger“ verewigt, mit einem verbitterten Zusatz: Saubande, dreckate!

    Sau - ist eine Vorsilbe in Bayern, die – natürlich! – abwertend ist und sich auf alles Mögliche anwenden lässt. Da gibt es den Saufraß , wenn es einem nicht schmeckt; den Saufratz  – ein ungezogenes Kind. Saukerl ist ein unverschämter Mensch, und der Saukopf ist nochmals eine Steigerung von Saukerl . Saubreiß nennt der Bayer alles Menschliche, was er nicht liebt, vor allem, wenn es norddeutschen Dialekt spricht. Selbst da gibt es noch eine Steigerung, wenn der „Preuße“ nämlich gar nicht aus Deutschland kommt: Saubreiß, japanischa!
    Scheibn ist der vornehmere bayerische Ausdruck für Quadratarsch .
    Scheißglump sagt der Bayer wütend zu etwas, das ums Varreckn nicht funktionieren will.
    Du arms Scheißerle ist die mitleidige schwäbische Bezeichnung für einen armen Wicht, der – naiv wie ein Kleinkind – sich immer wieder linken lässt.
    Scherbn oder Scherm ist in Bayern wirklich keine vornehme Dame, sondern eher ein heruntergekommenes Weibsbuid . Damen, die einfach „nur“ wenig liebenswert
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