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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg
Autoren: Robert Jordan
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Saidar umarmen, aber sie fühlte nur, wie sie tiefer in der Dunkelheit versank. Sie hatten auf sie gewartet. Sie war verraten worden. Aber von wem?

EPILOG
 
Eine Antwort
    Rand starrte aus dem Fenster auf den Regen, der stetig aus dem grauen Himmel fiel. Ein weiterer Sturm, der vom Rückgrat der Welt kam. Der Drachenmauer. Der Frühling musste bald kommen. Irgendwann kam der Frühling immer. Hier in Tear früher als zu Hause, jedenfalls normalerweise, obwohl davon wenig zu bemerken war. Blitze gabelten sich silberblau am Himmel, und lange Augenblicke vergingen, bevor der Donner kam. Blitze in der Ferne. Die Wunden in seiner Seite schmerzten. Beim Licht, die Reiher, die in seine Handflächen eingebrannt waren, schmerzten, und das nach dieser langen Zeit.
    Manchmal ist Schmerz das Einzige, das einen wissen lässt, dass man noch lebt , flüsterte Lews Therin, aber Rand ignorierte die Stimme in seinem Kopf.
    Hinter ihm öffnete sich quietschend die Tür, und er sah über die Schulter zu dem Mann, der das Wohnzimmer betrat. Bashere trug einen kurzen, grauen Seidenmantel, einen prächtig glänzenden Mantel, und er trug den Stab des Generalmarschalls von Saldaea, ein Stab aus Elfenbein mit einem goldenen Wolfsschädel, der neben seinem in einer Scheide steckenden Schwert aus dem Gürtel ragte. Die Stiefel mit den heruntergeschlagenen Schäften waren geputzt worden, bis sie glänzten. Rand bemühte sich, seine Erleichterung nicht zu zeigen. Sie waren lange genug weg gewesen.
    »Und?«, sagte er.
    »Die Seanchaner sind nicht abgeneigt«, erwiderte Bashere. »Verrückt wie die Märzhasen, aber nicht abgeneigt. Aber sie verlangen ein Treffen mit Euch persönlich. Der Generalmarschall von Saldaea ist nicht der Wiedergeborene Drache.«
    »Mit dieser Lady Suroth?«
    Bashere schüttelte den Kopf. »Anscheinend ist ein Mitglied der Kaiserlichen Familie eingetroffen. Suroth will, dass Ihr jemanden mit dem Titel Tochter der Neun Monde trefft.«
    Und wieder rollte der Donner ferner Blitze über das Land.
    Wir ritten auf den Winden des tobenden Sturms, Wir liefen im Hall des Donners.
    Wir tanzten im Blitzschlag, und rissen die Welt entzwei.
    Anonymes Gedichtfragment, das angeblich gegen Ende des vorangegangenen Zeitalters geschrieben wurde, das von manchen als das Dritte Zeitalter bezeichnet wird. Gelegentlich wird es dem Wiedergeborenen Drachen zugeschrieben.

GLOSSAR
    VORBEMERKUNGEN ZUR DATIERUNG
    Der Tomanische Kalender (von Toma dur Ahmid entworfen) wurde ungefähr zwei Jahrhunderte nach dem Tod des letzten männlichen Aes Sedai eingeführt. Er zählte die Jahre nach der Zerstörung der Welt (NZ). Da aber in den Jahren der Zerstörung und in den darauf folgenden Jahren fast totales Chaos herrschte und dieser Kalender erst gut hundert Jahre nach dem Ende der Zerstörung eingeführt wurde, hat man seinen Beginn völlig willkürlich gewählt. Am Ende der Trolloc-Kriege waren so viele Aufzeichnungen vernichtet worden, dass man sich stritt, in welchem Jahr der alten Zeitrechnung man sich überhaupt befand. Tiam von Gazar schlug die Einführung eines neuen Kalenders vor, der am Ende dieser Kriege einsetzte und die (scheinbare) Erlösung der Welt von der Bedrohung durch Trollocs feierte. In diesem zweiten Kalender erschien jedes Jahr als so genanntes Freies Jahr (FJ). Innerhalb der zwanzig auf das Kriegsende folgenden Jahre fand der Gazareische Kalender weitgehend Anerkennung. Artur Falkenflügel bemühte sich, einen neuen Kalender durchzusetzen, der auf seiner Reichsgründung basierte (VG = Von der Gründung an), aber dieser Versuch ist heute nur noch den Historikern bekannt. Nach weitreichender Zerstörung, Tod und Aufruhr während des Hundertjährigen Krieges entstand ein vierter Kalender durch Uren din Jubai Fliegende Möwe, einem Gelehrten der Meerleute, und wurde von dem Panarchen Farede von Tarabon weiterverbreitet. Dieser Farede-Kalender zählt die Jahre der Neuen Ära (NÄ) von dem willkürlich angenommenen Ende des Hundertjährigen Krieges an und ist während der geschilderten Ereignisse in Gebrauch.
    A'dam: Ein Gerät, mit dessen Hilfe man Frauen kontrollieren kann, die die Macht lenken, und das nur von Frauen benützt werden kann, die entweder selbst die Fähigkeit besitzen, mit der Macht umzugehen, oder die das zumindest erlernen können. Er verknüpft die beiden Frauen. Der von den Seanchanern verwendete Typus besteht aus einem Halsband und einem Armreif, die durch eine Leine miteinander verbunden sind; sämtliche Teile sind
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