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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung
Autoren: David Baldacci
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allgemein die Ansicht vertreten wurde, Hochtechnologie sei die Antwort auf alle Schlechtigkeiten auf Erden, wußte Thornhill nur zu gut, daß nicht einmal die besten irdischen Satelliten die Gefühlslage der Menschen in den Straßen von Bagdad, Seoul oder Belgrad messen konnten. Kein
    Computer in der Erdumlaufbahn vermochte die Gedanken der Menschen aufzufangen oder zu erkunden, welche teuflischen Wünsche in ihren Herzen brannten. Deshalb würde Thornhill einen cleveren Außenagenten, der bereit war, sein Leben aufs Spiel zu setzen, jederzeit der besten Technik vorziehen, die man für Geld kaufen konnte.
    Er verfügte über eine kleine Gruppe fähiger CIA-Agenten, die ihm und seinen privaten Zielen absolut ergeben waren. Alle hatten hart dafür gearbeitet, der Agency wieder ihre einstige herausragende Stellung zurückzugewinnen. Und nun hatte Thornhill endlich das Mittel, eben dieses Ziel zu erreichen. Schon bald würde er mächtige Abgeordnete, Senatoren und sogar den Vizepräsidenten in der Hand haben - und genügend hochrangige Bürokraten, um jeden Ratschlag von außen zu ersticken. Man würde das CIA-Budget wieder erhöhen, das Personal aufstocken, und der Geheimdienst würde wieder die Rolle in der Welt spielen, die ihm von rechts wegen zustand.
    Diese Strategie hatte bei J. Edgar Hoover und dem FBI funktioniert. Thornhill hielt es nicht für einen Zufall, daß der Etat und der Einfluß des FBI unter seinem verstorbenen Direktor und dessen angeblichen »Geheimakten« über mächtige Politiker gestiegen waren. Wenn es auf dieser Welt eine Organisation gab, die Robert Thornhill aus tiefstem Herzen haßte, war es das FBI. Er war bereit, jede Taktik anzuwenden, die seinen eigenen Laden wieder in die vorderste Reihe brachte, auch wenn dies bedeutete, seinem erbittertsten Gegner das eine oder andere abzuschauen. Tja, Ed, ich werde dir zeigen, wie man es noch besser macht.
    Thornhill richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Männer, die um ihn versammelt waren. »Natürlich wäre es ideal, müßten wir keinen von unseren Leuten umbringen«, sagte er. »Aber es ist nun mal eine Tatsache, daß das FBI Faith Lockhart rund um die Uhr bewacht. Sie ist nur verletzlich, wenn sie zu dem Haus geht. Und da die Möglichkeit besteht, daß sie ohne Ankündigung ins Zeugenschutzprogramm übernommen wird, müssen wir beide vor dem Haus erledigen.«
    Ein anderer Mann meldete sich zu Wort. »Also gut, beseitigen wir Faith Lockhart - aber lassen Sie um Himmels willen den FBI-Mann am Leben, Bob.«
    Thornhill schüttelte den Kopf. »Das Risiko ist zu groß. Ich weiß, es ist erbärmlich, einen Kollegen zu töten. Aber es wäre ein katastrophaler Fehler, uns vor der Pflicht zu drücken. Sie wissen doch, was wir in das Unternehmen investiert haben. Wir dürfen nicht versagen.«
    »Verdammt noch mal, Bob«, sagte der Mann, der zuerst protestiert hatte, »wissen Sie, was passiert, wenn das FBI dahinterkommt, daß wir einen ihrer Leute liquidiert haben?«
    »Wenn wir nicht mal das geheimhalten können«, sagte Thornhill mit scharfer Stimme, »haben wir unseren verdammten Beruf verfehlt. Es ist doch nicht das erste Mal, daß Menschenleben geopfert werden müssen.«
    Ein anderer Mann beugte sich im Sessel vor. Er war der jüngste Anwesende, hatte sich jedoch durch seine Intelligenz und die Fähigkeit, extreme und gezielte Brutalität anzuwenden, den Respekt der anderen erworben.
    »Eigentlich haben wir bisher immer nur den Plan durchgespielt, Lockhart zu beseitigen, um den FBI-Ermittlungen gegen Buchanan zuvorzukommen. Warum wenden wir uns nicht an den FBI-Direktor, daß er seinen Leuten die Anweisung erteilt, die Ermittlungen einzustellen? Dann müßte keiner dran glauben.«
    Thornhill maß den jüngeren Kollegen mit einem enttäuschten Blick. »Und wie würden Sie dem FBI-Direktor erklären, welche Gründe uns dazu bewegen?«
    »Wie wäre es mit einer leichten Abwandlung der Wahrheit?« erwiderte der jüngere Mann. »Selbst in der Geheimdienstbranche dürfte für so was hin und wieder Platz sein, oder?«
    Thornhill lächelte gutmütig. »Der FBI-Direktor würde uns alle am liebsten auf Dauer in irgendeinem Museum ausstellen. Und seine Nachforschungen, um die es hier geht, könnten sich als Knüller erweisen. Und da soll ich zu ihm gehen und sagen, hören Sie, guter Mann, lassen Sie Ihre Untersuchung bitte einstellen, damit die CIA illegale Mittel anwenden kann, um Ihren Laden zu übertrumpfen? - Genial. Warum bin ich nicht selbst
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