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Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)

Titel: Die verrückteste Nacht meines Lebens (German Edition)
Autoren: Lauren Barnholdt
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Blick in den Rückspiegel und versucht, Clarices Blick einzufangen, doch die ist viel zu beschäftigt mit ihrem Nagellack. »Pass bloß auf, dass du nichts verschüttest«, meint Marissa. »Meine Mom bringt mich um, wenn ich meinen Wagen versaue, und dann bringe ich dich um.«
    »Wenn du tot bist, kannst du mich aber nicht mehr umbringen«, sagt Clarice mit zuckersüßer Stimme. »Ich verschütte schon nichts. Ich hab das alles ganz gut im Griff.« Sie verdreht die Augen, so als könne sie sich gar nicht vorstellen, wie jemand Nagellack verschütten kann, und genau in dem Moment rast Marissa über ein Schlagloch, sodass das Fläschchen fast auf den Boden fällt.
    »Ups!«, ruft Clarice, hält den Lack aber triumphierend hoch. »Das war knapp.«
    Als wir im Cure ankommen, huschen wir am Türsteher vorbei, ohne dass der unsere Ausweise kontrolliert. Als wir drinnen sind, bin ich wirklich dankbar, dass ich mir die Zeit genommen habe, mich in Schale zu werfen. Obwohl wir Mitte November haben und es draußen nur ein paar Grad hat, sind hier drinnen alle nur spärlich bekleidet. Die meisten Mädchen haben enge schwarze Hosen oder kurze Röcke an, dazu tief ausgeschnittene Tops. Tatsächlich scheint die Devise zu gelten: Je mehr Haut man sieht und je enger die Klamotten, desto besser.
    Marissa, Clarice und ich drängen uns in eine Ecke und halten Ausschau nach Cooper.
    »Seht ihr ihn irgendwo?«, erkundigt sich Marissa, während wir die Menge mit den Augen absuchen. Die Musik dröhnt unheimlich laut aus den Lautsprechern, aber es ist noch keiner auf der Tanzfläche, und auch die Tische drum herum sind überwiegend leer. An der Bar bestellen zwei Typen einen Drink, und die eher klein gewachsene Bardame mit dem Lippenpiercing und dem Tanktop lacht lauthals über das, was sie sagen. Eigentlich ist es noch viel zu früh. Später wird es schon noch richtig abgehen.
    »Nein«, sage ich. »Ich glaube nicht, dass er schon hier ist.«
    »Ich hol uns was zu trinken, dann warten wir einfach auf ihn«, verkündet Clarice. Sie verschwindet und kommt ein paar Minuten später mit zwei Cosmopolitans (für sie selbst ein alkoholfreier – Clarice trinkt nie Alkohol, daher bestellt sie jedes Mal Cranberrysaft und nennt das dann einen alkoholfreien Cosmo) und eine Flasche Wasser, die sie sich unter den Arm geklemmt hat, für Marissa, weil die ja fährt. Eigentlich sieht der Laden nicht aus, als würden sich die Leute hier einen Cosmopolitan bestellen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Clarice einen Cuba Libre oder ein alkoholfreies Bier oder so was in der Art ordert. Außerdem mag ich Cosmopolitan, also beschwere ich mich garantiert nicht. Wir ergattern einen Tisch im mittleren Bereich des Klubs, von wo aus man einen guten Blick auf die Menge hat, und nehmen mit unseren Drinks Platz.
    »Also, es ist ganz wichtig, dass du deinen Stolz nicht vergisst«, erklärt Marissa gerade. »Der soll bloß nicht denken, dass er dich verarschen kann.« Hm. Das klingt theoretisch ja ganz vernünftig, aber ich glaube nicht, dass Marissa sich überhaupt vorstellen kann, was in diesem Buch steht, nämlich sämtliche Informationen, mit denen man mein Leben ruinieren könnte.
    Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, wird mir fast schwindelig, daher nehme ich einen großen Schluck von meinem Drink. Kühl und süß rinnt mir das Getränk die Kehle herunter, und sofort geht es mir besser. Klar glaube ich nicht, dass es auf lange Sicht die optimale Lösung ist, Cosmos zu trinken, denn (a) Alkohol dehydriert, und das ist nicht gut, schon gar nicht, wenn einem sowieso schon schwindelig ist, und (b) ist es nicht unbedingt von Vorteil, wenn ich mich betrinke, weil ich all meine Sinne beisammenhaben muss, wenn ich mich mit Cooper unterhalte.
    Marissa holt ihr Handy raus und legt es neben sich auf den Tisch.
    Auf Clarices Gesicht tritt ein missbilligender Ausdruck.
    »Warum guckst du mich denn so an?«, erkundigt sich Marissa.
    »Weil du dein Handy nur rausholst, um darauf zu warten, dass Jeremiah dich anruft.«
    »Na und?«, meint Marissa. »Immerhin bin ich mit Jeremiah zusammen, also kann ich auch auf seinen Anruf warten. Es ist doch wohl nichts dabei, mit dem Jungen reden zu wollen, mit dem man zusammen ist.«
    Clarice nippt kurz an ihrem Drink und sagt keinen Ton. Da Jeremiah und Marissa die meiste Zeit nur rummachen, wenn sie zusammen sind, widerspricht ihre Beziehung ziemlich allem, was in Clarices Augen zu einer echten Romanze dazugehört. (So drückt
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