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Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Titel: Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae
Autoren: Markus Heitz
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thar Draigònt scharten sich als eigene Gruppe zusammen. Außer ihnen waren noch son Cratai, kry Kalan und thar Qelt losgezogen; ihr Anführer, Mrotòn, entsprang den xa Watarh. So war es Brauch, damit sich keine der an einem Kriegszug beteiligten Brutkammern im Vorteil sehen konnte.
    Laut knisterte und knackte das Feuer, die Hitze wallte zu ihnen herüber. Der ganze Berg schien in Flammen zu stehen und wandelte sich zu einem Fanal. Der grelle Schein beleuchtete die Krieger, die Panzerungen, Waffen und Helme und ließ sie überirdisch wirken.
    Göttergleich.
    »Wir rücken ab«, hob Mrotòn an, der den Rang eines Ji’Osai innehatte. Seine Stimme und übertönte spielend das Prasseln des Infernos. »Es geht nach Osten.« Er wandte sich um und verfiel in einen lockeren Marsch.
    Im Gleichschritt schlossen sich die Acïjn Rhârk an, das Stampfen ihrer schweren Stiefel war unüberhörbar und eine Warnung an alle, die sich ihnen in den Weg stellten. Niemand hielt den schwarzstählernen Tross aus Muskeln und Stahl auf.
    Lrashàc und Rhârgann tauschten beim Marschieren knappe Blicke: Sie drangen in Dämonenland vor!
    »Was bezweckt Mrotòn damit?«, fragte Lrashàc leise. Sein Volk widerstand zwar vielfältigen Formen von Zauberkraft und Magie oder Flüchen, indem sie Schutzzeichen in ihren Rüstungen einbanden, doch gegen den Nebeldämon würde es schwerlich helfen.
    Rhârgann wusste nichts zu entgegnen. Er war ebenso ratlos.
    Lrashàc verspürte keine Furcht. Jedoch ließ es sich nicht vermeiden, dass er immer wieder darüber sinnierte, was man gegen flüchtige Gespinste mit Klingen und Keulen ausrichtete.
    Seine Erkenntnis lautete: nichts. Man benötigte ein Gefäß, um Nebel zu fangen.

 
    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), einstiges Reich der Fflecx, 4371. Teil der Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus), Frühjahr
    Die hundert Acïjn Rhârk hatten ihr Lager an einem breiten Fluss, nahe der Kante eines Wasserfalls aufgeschlagen.
    Um sie herum gab es genug Wald, aus jungen Stämmen hatten sie daher eilig Palisaden zugehauen und sie zur Absicherung mit den geschnitzten Spitzen nach oben in den Boden gerammt. Es war in dieser friedlichen Umgebung zwar nicht notwendig, aber es gehörte dazu. Nur so gingen einst erlernte Abläufe zu jeder Zeit leicht von der Hand.
    Jede Brutkammer bildete eine kleine Gruppe, die ihr eigenes Feuer unterhielt und sich selbst versorgte; bei Mangel wurde geteilt, soweit es möglich war. Ihr Anführer bekam wiederum von jedem Essen etwas ab, sodass er sich nicht um Verpflegung kümmern musste. Das Privileg eines Ji’Osai.
    Lrashàc hatte den Helm abgezogen und kostete von dem Fleisch, das er getrocknet und in kleinen Stückchen in einem Beutel mit sich führte. Er mochte den Geschmack, Hunger spürte keinen. Ein Acïjn Rhârk benötigte nicht viel, man aß nach einer Schlacht und stillte den Hunger an den Leibern der Feinde. Es durften viele Sonnenmärsche vergehen, ehe der Körper nach Essen verlangte.
    »Bist du zu einer Erkenntnis gelangt, was wir im Dämonenland wollen?«, fragte ihn Rhârgann von der Seite. Auch er hatten den Kopfschutz abgelegt, sein knöcherner Schädel färbte sich durch den Flammenschein rot. Die Augen hatte er auf die Ebene unter ihnen gerichtet; sie schweiften darüber, ohne ein Ziel zu suchen.
    »Nein.« Lrashàc kaute und genoss den Geschmack der Gewürze, die sich durch den Speichel entfalteten. »Mrotòn erklärte sich nicht.«
    »Muss er nicht. Er führt den Willen der Kaisermutter aus.« Man hörte Rhârgann an, dass er trotzdem gerne wüsste, was ihnen bevorstand.
    Wie alle ihrer Art hassten die beiden jegliche Scheusale und jegliches schlechte Wesen. Daraus erwuchs der Drang, Monster und Ungeheuer zu fressen und zu vernichten. Ohne Ausnahme, vom Kleinsten bis zum Größten. Es lag in ihrer Natur, den Feind restlos zu tilgen, in welcher Gestalt auch immer er daherkam.
    Aber Dämonen ließen sich nicht einfach verschlingen die Oudwen.
    »Kann es sein, dass die Srai G’dàmá die Fflecx als unser nächstes Ziel auserkor, nachdem wir die Oudwen auslöschten?«, schlug Lrashàc mangels besserer Eingebungen vor. »Das ist doch ihr Land, jenseits des Wasserfalls.«
    »Die kleinen, hässlichen Giftmischer?« Rhârgann lachte grollend. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie eine entscheidende Rolle spielen. Ich bin noch nie zuvor gegen sie gezogen.« Er sah sich am Lagerfeuer der Draigònt um. »Hat einer von euch vernommen, ob die Fflecx von Bedeutung wurden? Oder
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