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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume
Autoren: Robert Quint
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zurück und tastete über die Sensorschaltungen, die in der Armstütze eingebaut waren.
    Ein flimmerndes Prallfeld teilte unvermittelt das luxuriös eingerichtete, weitläufige Büro an der Spitze des nördlichen Doppelturms.
    Ein Prallfeld, so stark und undurchdringend, daß es selbst die Explosionskraft einer Megatonnenbombe absorbieren konnte.
    Kein Risiko, durchfuhr es Valdec. Trotz der unermüdlichen Forschungsarbeit des Sicherheitsdienstes gibt es im Reich noch genug Kreaturen, die mich hassen und mir nach dem Leben trachten.
    Die Internierungslager sind voll von Verrätern und Umstürzlern, Miesmachern und Saboteuren.
    Erneut ein Summen.
    Dann öffnete sich die Tür.
    Zuerst erschienen sechs schwerbewaffnete Kaisergardisten in voller Kampfmontur, gefolgt von einigen Schatten, deren Multisensorische Masken purpurrot glühten.
    Und dann …
    Max von Valdec keuchte auf.
    Der Fremde!
    Er bewegte sich aufrecht. Sein Blick war ungebrochen, und trotz seiner Jugend strahlte er Willenskraft und Selbstbewußtsein aus. Sein Haar war blond – eine Seltenheit in diesen Tagen.
    Der Lordkaiser runzelte die Stirn.
    Der Fremde erinnerte ihn an jemanden, doch obwohl er sich angestrengt zu erinnern suchte, kam er zu keinem Ergebnis.
    Doch er spürte die Aura der Gefahr, die den mysteriösen Fremden umgab.
    Und er litt wieder an jenem bohrenden Kopfschmerz.
    Der Fremde starrte ihn an. Etwas wie Überraschung glitt über das jungenhafte Gesicht.
    Er ignorierte die Laserkarabiner, die auf ihn gerichtet waren, und trat dicht an das flimmernde Kraftfeld heran.
    Valdec wechselte einen schnellen Blick mit Yazmin. Auch die Kommandeuse der Kaisergarden wirkte unruhig. Spannung knisterte in der Luft.
    »Ich kenne Sie«, murmelte der blondhaarige Fremde. »Ich kenne Sie, und gleichzeitig sind Sie mir fremd. Ich …« Er atmete heftig. Sein Antlitz verzerrte sich. »Vorsicht!« brüllte jemand. Valdec sprang auf. Zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte er schreckliche Angst. Und diese Kopfschmerzen …
    Die Gardisten und Schatten erstarrten zu Statuen. Die Luft nahm eine sonderbare blaue Färbung an. Funken umspielten den Fremden. Qual sprach aus seinen Augen.
    Valdec starrte ihn an, und der Schmerz in seinem Schädel wuchs. Sein Gehirn schien zu zerspringen.
    »Yazmin«, keuchte der Lordkaiser. »Yazmin, helfen Sie mir …«
    Aber die Kommandeuse rührte sich nicht. Reglos saß sie in ihrem Servosessel und nichts deutete darauf hin, daß sie erkannte, was in diesen Momenten vor sich ging.
    Valdec schrie auf.
    Der Schmerz trübte seine Gedanken. Etwas Scharfes, Heißes schien seine Stirn zu durchbohren, von innen heraus Haut und Knochen zu teilen, und der Fremde schwankte wie ein Rohr im Wind.
    Unsichtbare Kräfte spannten sich von Valdec zu dem namenlosen Fremden. Wie magnetische Feldlinien auf zwei Eisenstücke wirkten, so wirkten diese Kräfte auf die beiden unterschiedlichen Männer.
    Trotz der Qual, der rasenden Schmerzen stolperte Valdec auf das trennende Prallfeld zu.
    Er merkte es nicht, aber er schrie noch immer.
    Und dann, wie unter einem Zwang, drehte er den Kopf und sah sein Spiegelbild in der grauen Oberfläche des großen Monitors, der fast die gesamte Seitenwand gegenüber dem Fenster einnahm.
    Mitten auf seiner Stirn, wie ein Stigma, prangte ein faustgroßer, rötlich glitzernder Kristall.
    Das Prallfeld brach unter dem Ansturm der fremdartigen Kräfte zusammen.
    Valdec fiel gegen den Fremden.
    Die Welt zerbarst.
    Yazmin, die Gardisten, das Büro … Alles löste sich auf und machte einer Finsternis Platz, die absoluter war als die des intergalaktischen Weltraums.
    Eine Falle, war Valdecs letzter Gedanke. Eine verdammte Falle!
    Dann verlor er das Bewußtsein.
     
    *
     
    Zwischenspiel
    In der Nicht-Sphäre warteten die Entitäten.
    Sie hatten den Realschalter aktiviert, und trotz ihrer Weisheit, ihrer tiefen Kenntnis der Gesetze von Raum und Zeit waren selbst die Superzivilisationen nun machtlos angesichts der Manipulationen der kondensierten Erinnerungsschlacke.
    Stimmen flüsterten in der Nicht-Sphäre.
    Stimmen jener quasi-selbständigen Bewußtseinsblöcke, mit denen die Entitäten zu agieren pflegten. Denn die Entitäten waren einander ebenso fremd, wie der Menschheit die Varen Navtem erscheinen mußte.
    Hier in der Nicht-Sphäre herrschten gewisse physikalische, psychische und psionische Bedingungen, die die Kommunikation zwischen zwei oder drei Millionen Jahre alten Zivilisationen wesentlich erleichterten.
    Hier
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