Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat
Autoren: Michael Roberts
Vom Netzwerk:
stahlblauer Uniform sichtbar.
    »Hier spricht die gallianische Raumüberwachung«, drang eine Stimme aus dem Bildfunkgerät. »Fremdes Schiff, identifizieren Sie sich!«
    Der Kommunikator war nur auf Empfang, nicht auf Sendung geschaltet, und zwar auf der Standardfrequenz.
    Fragend blickte Jeng-Jeng den Schiffseigner an.
    »Was tun wir, Kapitän?« wollte er wissen.
    »Wir antworten nicht«, sagte Artuur Morgh. »Wir tun so, als hätten wir nichts gehört und nichts gesehen.«
    Der Erste Offizier machte ein bedenkliches Gesicht. »Das ist sehr unglaubwürdig, mit Verlaub gesagt.«
    »So, ist es das? Was sollen wir denn sagen, Jeng? Hier ist Trampschiff STORTIS mit fünf geschmuggelten Misteln an Bord, bestimmt für eine einflußreiche Clique, die die gegenwärtige Planetenregierung von Parisienne stürzen will? Glaubst du wirklich, daß wir uns die Raumüberwachung damit vom Hals halten können?«
    Unangenehm berührt verzog der Erste Offizier das Gesicht. »Ich bin kein Idiot, Kapitän!«
    »In Ordnung, in Ordnung.« Morgh machte eine entschuldigende Handbewegung. »War nicht so gemeint. Aber was, bei allen Atomteufeln, sollen wir tun?«
    »Warum geben wir uns nicht ganz einfach als das aus, was wir sind – ein Trampschiff? Ein Trampschiff, das nach einem lukrativen Transportauftrag sucht!«
    »Das nimmt man uns nicht ab. Kein Schiff hat es heutzutage nötig, nach Aufträgen zu suchen. Wir müssen davon ausgehen, daß die Brüder von unseren Misteln wissen.«
    Jeng-Jeng zuckte die Achseln. »Das Wissen allein genügt ihnen nicht. Sie müssen die Misteln erst einmal finden.«
    »Stell dich doch nicht so naiv an, Jeng. Sie werden uns zwingen, das Versteck der Misteln zu verraten. Einem Psycho-Verhör kann keiner von uns widerstehen. Und vielleicht können sie sich diese Mühe sogar sparen. Wenn sie einen PSI-Begabten bei sich haben, sind wir ohne Chance. Du weißt so gut wie ich, daß Treiber aufgrund ihrer besonderen Verbundenheit mit den Yggdrasil-Ablegern jede Mistel sehr schnell lokalisieren können. Nein, wir dürfen uns von den Leuten der Raumüberwachung unter gar keinen Umständen stellen lassen.«
    »Zweite Aufforderung an unbekanntes Raumschiff«, kam die Stimme aus dem Funkgerät. »Identifizieren Sie sich!«
    »Wir geben keine Antwort«, bestimmte Artuur Morgh. »Nimm einen Kurswechsel vor, Jeng.«
    Der Vorschlag gefiel dem Ersten Offizier nicht. »Was wollen Sie dadurch erreichen, Kapitän?«
    »Vielleicht gelingt es uns, die Kerle abzuschütteln. Los, mach schon!«
    »Ich verspreche mir nichts davon«, murmelte Jeng-Jeng. »Aber wenn Sie meinen …«
    Ziel der STORTIS war der zweite Planet des Gallia-Systems. Im Orbit dieser unbesiedelten Welt sollte die Übergabe der illegalen Misteln stattfinden.
    Jeng-Jeng trat an den Computer heran und nahm eine Programmänderung vor. Das Schiff würde den zweiten Planeten jetzt nicht mehr direkt, sondern in einer weitgeschwungenen Parabel ansteuern.
    Schon nach relativ kurzer Zeit machte sich die Kursänderung auch auf dem Ortungsschirm bemerkbar. Der Abstand zu den Schiffen der Raumüberwachung verringerte sich zwar noch nicht, aber die Geschwindigkeitsrate der Annäherung nahm zusehends ab.
    Natürlich war das Manöver der STORTIS auch den Männern von der Raumüberwachung nicht entgangen. Aus dem Bildfunkgerät kam eine »ernste Warnung«.
    Artuur Morgh und sein Erster Offizier kümmerten sich nicht darum und blieben auf ihrem neuen Kurs. Mit unverminderter Geschwindigkeit jagte die STORTIS dahin.
    Das Bild auf dem Kommunikator verschwand. Und auch die Stimme meldete sich nicht mehr. Die Raumüberwachung hatte eingesehen, daß sie mit Worten nichts erreichen konnte. Aber von Aufgabe konnte erwartungsgemäß keine Rede sein. Auch die fünf Schiffe nahmen eine unverzügliche Kursänderung vor. Es dauerte nicht mehr lange, dann hatten die Verfolger aufgeholt und begannen mit der Bildung einer Abfangformation.
    Erneut zeigte sich der Uniformierte auf dem Holoschirm. »Sämtliche Fluchtversuche sind aussichtslos, Mistelschmuggler! Wir raten Ihnen gut – gehen Sie auf Nullgeschwindigkeit. Dann haben Sie die Chance, das Gallia-System wieder als freie Menschen verlassen zu können. Wenn Sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, haben Sie sich alle Folgen selbst zuzuschreiben.«
    »Ich habe es gewußt«, ächzte der Schiffseigner. »Die Kerle wissen ganz genau, wer wir sind. Aber noch haben sie uns nicht. Schalte das Zusatztriebwerk ein, Jeng!«
    »Zu Befehl,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher