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Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können

Titel: Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
Autoren: Heyne
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schweren Vergiftungsfällen, wenn Kinder Spülmittel schlucken, im Glauben, es handele sich um Limonade. Die Werbebotschaft auf dem Etikett in Form einer Zitrone oder einer anderen Frucht ist zwar verboten. Die Verführung findet aber jetzt über die Duftstoffe statt. Die Produkte riechen nach » Apfelfrisch«, » Citrus« oder » Limone«. Babys und Kleinkinder reagieren zunächst auf die hübschen Farben Gelb, Orange oder Grün in Spülmitteln, danach auf verlockende Duftkomponenten. Die stecken nicht nur in Spülmitteln, sondern auch in Allzweckreinigern und anderen Produkten für die Haushaltshygiene. Die beliebtesten Duftstoffe in Spülmitteln stammen aus den Schalen von Zitrusfrüchten.
    Haushaltsreinigungsmittel müssen unbedingt unter Verschluss gehalten und vor dem Zugriff von Kindern geschützt werden. Sie dürfen nicht umgefüllt werden, weil sonst die Gefahr besteht, dass ihr Inhalt später nicht mehr eindeutig erkannt wird. Nach Möglichkeit sollte man chemisch-synthetische Reinigungsmittel durch natürliche oder ökologisch unbedenklichere ersetzen. So kann man zum Beispiel Kalk oder Kalkflecken durch Essig entfernen. Der Geschirrspüler sollte aus Sparsamkeitsgründen möglichst selten betätigt werden, also immer erst dann, wenn er aufgefüllt ist. Bitte beachten Sie auch die Hinweise » Nützliche Adressen« am Ende dieses Buches.
    Gefahren meiden
Laut Umweltbundesamt gibt es Alternativen für Phthalate als Weichmacher. Für Normalkonsumenten und im Haushalt Belastete eine hoffnungsvolle Prognose, denn als besonders bedrohlich für unsere Gesundheit und die unserer Kinder gelten der Kontakt mit Lebensmitteln (beispielsweise durch Verpackungen, Plastikschüsseln), mit der Haut (durch allergene Reize) und mit belasteter Atemluft (da sorgen giftige Ausdünstungen besonders für Schleimhautprobleme aller Art).
Im Jahresdurchschnitt verbringen Mitteleuropäer bis zu 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen, die fast immer großflächig weichmacherbelastet sind. Erste Aufgabe muss es deshalb sein, phthalatehaltige oder andere toxisch angereicherte Produkte möglichst zu meiden.
Bodenbeläge aus Naturmaterialien wie Holz, Kork, Sisal, Kokos, Fliesen, Kacheln etc. sind schadstofffrei. Sie enthalten, wenn sie das Gütesiegel » Blauer Engel« tragen, keine Weichmacher.
Ähnliches gilt für Sitzmöbel, die müssen nicht unbedingt aus Kunstleder bestehen, die aus jedem Zentimeter Sitzfläche unablässig Toxine ausdünsten. Dasselbe gilt für Schränke und Regale, Duschvorhänge, Tapeten, Lampen, Wandfarben, Rollläden, Markisen, Wandverkleidungen etc. Tipp: im Fachhandel nach Produkten aus natürlichen Materialien fragen.
Wer Fenster, Kindermöbel, Zimmerwände oder Blumentöpfe streichen oder lackieren möchte, muss besonders darauf achten, dass in den Farb- oder Lackdosen aus dem Baumarkt keine flüchtigen, schnelllöslichen Schadstoffe stecken, die schon beim Öffnen des Deckels Billionen Toxin-Moleküle freisetzen.
Verpackungen von Supermarktlebensmitteln enthalten neben Ess- oder Trinkbarem auch stets reichlich Gifte, zum Beispiel in den allgegenwärtigen PET-Flaschen (aus Polyethylenterephthalat), die ohnehin nicht ganz gasdicht sind, ihre Toxine also auch in geschlossenem Zustand verströmen. Phthalate stecken auch in Folien, Tuben sowie Innenbeschichtungen von Konserven-, Getränke- oder anderen Dosen. Gesundheitsgefährdend sind vor allem Verpackungen fetthaltiger Lebensmittel, wie Aufschnitt, Mett- oder Leberwurst, Fleisch- oder Wurstsalat, Grillwaren fürs Barbecue, Fleischklöße, Schnittkäse etc., weil Fettsäuren intensiver mit Phthalaten, Bisphenol A und anderen Umweltgiften reagieren.
    Notfallmedizin gibt Tipps
Vergiftungen entstehen häufig durch schaumbildende Inhaltsstoffe, mit Reizwirkung auf Speiseröhre und Magen und der Folge, dass erbrochen wird. Das Erbrochene kann schäumend sein, das betroffene Kind kann sich daran verschlucken, es besteht auch Erstickungsgefahr.
Als Erste Hilfe müssen sofort Reste des Mittels aus dem Mundraum entfernt werden. Augen sollen mit viel kaltem oder lauwarmem Wasser ausgespült werden.
Das Kind darf nur wenig trinken, etwas Tee, Wasser oder Saft.
Auf keinen Fall Erbrechen auslösen.
Wenn das Kind heftig hustet oder unter Bauchschmerzen leidet, muss ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

Giftfrei leben: Die gesunden Alternativen
    Die anhaltende Gefährdung durch Schadstoffe in unserer Umwelt vollzieht sich nicht in akuten Vergiftungsfällen, sondern
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