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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
Autoren: Santiago García-Clairac
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gekommen?“
    „Das werde ich dir gewiss nicht erzählen, du Hund!“
    „Rede oder stirb!“, fuhr Arturo ihn an. „Was führt ihr im Schilde? Was habt ihr in Ambrosia zu suchen?“
    „Eher sterbe ich, als dass ich dir das Ziel meiner Mission verrate!“, antwortete der General, stieß sich ein Messer ins eigene Herz und sagte nur noch: „Für Demónicus!“
    Bevor sein Lebensfunke erlosch, konnte er noch sehen, wie Arturo sein Schwert erneut gen Himmel reckte, woraufhin die Buchstaben auf den Körper des Jungen zurückkehrten und ihn wie ein Panzer umschlossen.
    Dann herrschte wieder absolute Stille.
    Arturo ging zum Flussufer, wusch sich, zog sich vollständig an, stieg auf sein Pferd und ritt nach Ambrosia zurück, wo alle in tiefem Schlaf lagen und niemand ahnte, was soeben geschehen war. Die Wachposten ließen ihn ein in die Festungsanlage, die sich rund um die Ruinen der ehemaligen Abtei erhob. Von Arturos Erregung bemerkten sie nichts.
    Er hatte soeben vierzig Demoniquianer getötet und spürte ein Gefühl von Erleichterung in sich. Der Tod seiner Feinde schien den Schmerz über Alexias Tod und die Niederlage seiner Armee zu lindern.
    Eine Frage aber beunruhigte ihn weiterhin: Was hatten Demónicus’ Männer gewollt?

II
    S TROMBER ÜBERNIMMT DIE M ACHT
    Ich heiße Arturo Adragón. Ich stehe oben auf der Kuppel der Stiftung und betrachte schweigend die Stadt Férenix, die sich unter mir ausbreitet. Dabei überlege ich, wie ich ihr die Geheimnisse entreißen kann, die sie unter ihrem Asphalt verbirgt.
    F EST IN MEINER Hand halte ich das Schwert, mit dem ich vor ein paar Tagen gegen Stromber gekämpft habe, unten, im Keller dieses mittelalterlichen Gebäudes, das der Antiquitätenhändler meiner Familie wegzunehmen versucht. Ich erinnere mich noch gut an das schreckliche Duell. Den Augenblick, da mich sein Schwert durchbohrt hat, werde ich wohl nie vergessen. Ich glaubte, sterben zu müssen.
    Nach all dem, was seit meinem vierzehnten Geburtstag geschehen ist, bin ich mir sicher, dass ich nie mehr vor etwas Angst haben werde. Denn jetzt weiß ich, dass ich die Kraft des Drachen besitze, der auf meiner Stirn prangt, und dass ich gegen alles bestehen kann, was mich zerstören will, seien es Menschen oder böse Geister.
    Ich hebe das Schwert und recke es gen Himmel, wo schwarze Wolken aufziehen und sich ein Gewitter zusammenbraut.
    Inzwischen habe ich akzeptiert, dass mich seltsame, quälende Träume heimsuchen, unter denen ich so sehr leide. Ich habe begriffen, dass sie ein Teil von mir sind, und lasse sie über mich ergehen. Es wird schon irgendeinen Grund für sie geben. Ich werde mich nicht mehr dagegen sträuben. Nur vor zwei Dingen habe ich Angst: dass meine Träume ganz verschwinden könnten und dass ich verrückt werde, so wie mein Großvater, der Vater meines Vaters.
    Mein größter Wunsch jedoch ist es, meine Mutter wiederzusehen.
    Das Gewitter bricht los. Ein Blitz spiegelt sich auf der scharfen Klinge meines Schwertes. Wenn mich jetzt jemand hier oben sieht,hält er mich bestimmt für eine der Steinfiguren, die das Dach der Stiftung schmücken.
    Mein Leben hat sich verändert. Es ist alles so schnell gegangen, dass ich kaum Zeit hatte, mich daran zu gewöhnen. Gestern war ich noch ein Kind, und heute bin ich fast schon erwachsen. Endlich habe ich begriffen, dass die Träume mich an einen Ort bringen, an dem alles viel realer ist als die Wirklichkeit selbst. In ein unbekanntes Land, in dem ich mich ein ums andere Mal wiederfinde.
    Wenn ich anschließend in die Realität zurückkehre, weiß ich, dass hier eine schwierige Aufgabe auf mich wartet: Ich muss meinem Vater helfen, die Leitung der Stiftung wiederzuerlangen. Eher würde ich zur Not mein Leben verpfänden, als mit anzusehen, wie sich irgendjemand dieses Gebäude unter den Nagel reißt, in dem meine Mutter ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Nein! Niemand wird sie von hier vertreiben. Jetzt, wo ich sie gefunden habe, werde ich sie nie mehr hergeben.
    Das Gewitter wütet nun direkt über Férenix, und die schwarzen Wolken entladen ihre Wassermassen auf die Stadt. Ich spüre die eiskalten Tropfen auf meiner Haut.
    Ich hoffe, meine Träume werden mir helfen, die ganze Wahrheit über mich selbst zu erfahren. Ich muss unbedingt wissen, ob meine Mutter tatsächlich ihr Leben für mich geopfert hat.
    Und ich muss herausfinden, was wirklich in jener Nacht passiert ist, als Stromber mich mit seinem Schwert durchbohrte und ich glaubte, sterben zu
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