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Die pure Versuchung

Die pure Versuchung

Titel: Die pure Versuchung
Autoren: Annette Broadrick
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weiß, heirate ich morgen Nachmittag um zwei, in einer von Reverend Andy Smith geleiteten Zeremonie. Ich werde vor dem Altar warten, es sei denn, Shannon nimmt vorher Kontakt mit mir auf.“
    „Und ich werde an deiner Seite sein und ihren Ring für dich halten, so wie Mandy an ihrer Seite sein wird.“
    „Du glaubst tatsächlich, dass sie mich morgen heiraten wird, oder? … Schon gut, hör auf zu lachen.“
    „Ich wünschte, ich hätte diese Unterhaltung heute Abend aufgezeichnet. Ich würde sie dir zu jedem Hochzeitstag vorspielen und sehen, wie du dabei das Gesicht verziehst.“
    „Verschwinde endlich.“
    „Ich bin gegen elf morgen da.“
    „Gute Nacht, Rafe.“ Dan blieb sitzen und schaute seinem Freund nach, der lachend das Wohnzimmer verließ. Er dachte an all die Jahre, in denen Rafe nicht gelacht, ja nicht einmal gelächelt hatte.
    Wenn die Ehe selbst bei jemandem wie Rafe solche Wunder bewirken konnte, war das vielleicht auch bei ihm möglich.
    Es war schon spät und Dan müde. Er ging den Flur hinunter und in sein Schlafzimmer – zum letzten Mal für die nächsten Tage. Morgen Abend würden er und Shannon auf der Insel sein. Darauf würde er sich konzentrieren und versuchen, nicht an all das zu denken, was ihm morgen noch bevorstand, ehe er Shannon endlich in die Arme schließen konnte.
    Nachdem er ausgiebig geduscht hatte, trocknete er sich ab und ging ins Bett. Es war bereits nach Mitternacht. Sein Hochzeitstag hatte begonnen. Er wollte gerade das Licht ausschalten, als das Telefon klingelte.
    Das plötzliche Geräusch erschreckte ihn. Vermutlich war es Rafe, der ihn noch ein bisschen ärgern wollte, bevor er ins Reich der Träume verschwand. Er nahm den Hörer ab und sagte: „Schon gut, Rafe, was für Weisheiten hast du jetzt noch auf Lager?“
    „Hier ist nicht Rafe, Dan. Ich bin es, Shannon.“
    Dan erstarrte. „Shannon? Was ist los?“
    „Ich weiß, es ist schon spät, und es tut mir leid. Es gibt etwas, was ich dir unbedingt sagen muss.“
    Dan erwachte früh. Er schaute zur Bestätigung auf die Uhr. Wenn er jetzt auf der Insel wäre, könnte er zum Strand hinuntergehen und auf den Sonnenaufgang warten.
    Aber er war nicht auf der Insel. Da er nicht mehr schlafen konnte, ging er in die Küche, stellte die Kaffeemaschine an und zwang sich, nicht nachzudenken. Über gar nichts. Immer eins nach dem anderen, ermahnte er sich. Dann läuft es.
    Sobald der Kaffee fertig war, goss er sich einen Becher ein und ging nach draußen, wo gerade ein Lieferwagen vorfuhr.
    Der Fahrer des Lieferwagens kam auf ihn zu. „Sind Sie Dan Crenshaw?“
    „Ja.“
    Der Fahrer ging zum Heck des Lieferwagens und kam mit einem großen, schweren Karton zurück. „Wo soll ich ihn abstellen?“, erkundigte sich der Fahrer.
    „Stellen Sie ihn einfach auf die Veranda.“
    Nachdem er seine Last abgeladen hatte, hielt der Fahrer Dan einen Quittungsblock hin. „Bitte unterschreiben Sie hier.“
    Dan kritzelte seinen Namen und sah dem Fahrer nach, während dieser wieder in den Lieferwagen stieg und davonfuhr. Dann ging er zu dem Karton.
    Dan nahm sein Taschenmesser, schnitt den Deckel auf und klappte ihn zur Seite. Ungläubig starrte er auf den Inhalt des Kartons, nahm eine Flasche und warf einen Blick auf das Etikett. Feinster französischer Champagner! Dann überflog er den beigefügten Brief.
    Es freut mich zu hören, dass Sie meinen Rat befolgt und mit der Hochzeit nicht lange gewartet haben. Dies ist ein kleiner Beitrag zu Ihrer Feier. Gianni Guardino
    Wie hatte er das herausgefunden? Der Kerl war ja fast so schlimm wie Shannons Großmutter und hatte seine Spione offenbar überall.
    Dan hatte fast Mitleid mit Rick Taylor. Aber nur fast.
    Er kehrte ins Haus zurück, ging ins Büro und erledigte ein wenig Arbeit. Er war froh über die vertrauten Aufgaben, die lediglich geistige Konzentration erforderten, keine emotionale Beteiligung.
    Irgendwann hörte er erstaunt, wie die Hintertür zufiel und jemand nach ihm rief. Er schaute auf seine Uhr – es war bereits elf Uhr.
    „Ich bin hier!“, rief er und ging in die Küche.
    Rafe warf einen Blick auf ihn und schüttelte den Kopf.
    „Was ist?“
    „Du hast dich nicht rasiert.“
    „Und?“
    „Willst du etwa so heiraten?“
    „Nein.“ Dan rieb sich das Kinn. „Ich dachte, je später ich mich rasiere, umso frischer ist die Rasur.“
    Rafe grinste. „Jetzt denkst du vernünftig. Wann kommt Shannon?“
    „Nicht vor zwei. Sie wird in ihrem Kleid kommen und will nicht,
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