Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition)

Titel: Die Phoenix Chroniken: Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
sie. »Sie haben es trotzdem geschafft.«
    »Ich werde dich umbringen.«
    »Weißt du, je öfter du damit drohst, desto weniger Angst machst du mir.«
    »Das ist diesmal keine Drohung, Glöckchen, sondern ein richtiges Versprechen.«
    »Erspar mir deine Möchtegern-John-Wayne-Reden. Wir sollten lieber das Baby und Jimmy finden.«
    »Meinst du?«
    »Leck mich«, sagte sie, doch es lag kein Feuer in ihrer Stimme. Sie hatte Angst. Ich konnte es von hier aus riechen. Und sie hatte noch nicht einmal gesehen, was ich gesehen hatte.
    »Sag mir ganz genau, was vorgefallen ist«, befahl ich. Ich nahm an, sie würde weiter rumzicken, doch sie tat es nicht. Das bewies, wie viel Angst sie hatte.
    »Jimmy hat einen Ruf bekommen und ist fortgegangen. Ich wollte nach Faith sehen, und da war sie schon verschwunden.«
    »Vielleicht hat Jimmy sie ja mitgenommen.«
    »Ohne uns etwas zu sagen? Warum?«
    Warum tat Jimmy die Dinge, die er tat?
    »Keine Anzeichen für einen Einbruch? Keine Spur eines Zaubers?«
    »Nichts«, antwortete Summer.
    »Seltsam.«
    »Ich erwarte schon ein bisschen mehr als lediglich ein kümmerliches seltsam von der verdammten Anführerin des Lichts.«
    » Verdammt trifft es ganz gut«, murmelte ich, während allmählich eine Idee Gestalt annahm.
    »Ich werde alles tun, um ihn  – ich meine, die beiden  – zurückzubekommen«, sagte Summer.
    Mait spazierte gerade aus dem Stripclub auf den Friedhof St. Louis Number One zu. »Ich ebenfalls«, flüsterte ich und folgte ihm.
    Ruthie hatte gesagt, es würde eine Bezahlung fällig werden, und ich wusste, dass sie recht hatte. Sie hatte außerdem noch gesagt, dass man die Toten nicht ohne Konsequenzen auferwecken konnte.
    Das war mir egal. Zwei der vier Menschen, die mir auf dieser Welt noch etwas bedeuteten, waren in Gefahr, und ich konnte sie retten. Ich musste nur die Dunkelheit in mich aufnehmen. Schon wieder mal.
    Ich hatte es bereits einmal getan und war zum Vampir geworden. Ich fragte mich, was wohl diesmal aus mir werden würde.
    Schlafe niemals mit einem Nephilim.
    »Halt’s Maul«, sagte ich zu Sawyer, obwohl ich wusste, dass er nicht wirklich da war. Um das zu ändern, musste ich alles tun, was nötig war, um ihn zurückzuholen.
    Summer hatte mir vorgeworfen, ich wäre unfähig, jemanden tief genug zu lieben. Würde ich vielleicht ein Schicksal auf mich nehmen, das schlimmer war als der Tod, sogar das Schlimmste, was ich mir vorstellen konnte, würde ich also die Ewigkeit in den Flammen auf mich nehmen, um jemanden zu retten, den ich liebte? Damals hatte ich die Antwort nicht gekannt, jetzt aber schon.
    Wenn ich das hier tat, konnte ich sie alle retten. Theoretisch.
    Ich schluckte. Ich konnte es tun. Ich musste nur die Augen schließen und  …
    »… an England denken«, flüsterte ich, als Mait in die Toulouse Street einbog.
    Ich war bereit gewesen, Sawyer aufzugeben. Ich hatte geglaubt, das wäre das Richtige. Aber ich war nicht bereit, seine Tochter verloren zu geben. Und Jimmy auch nicht. Das war zu viel verlangt. Wenn ich meinen Körper, meinen Geist oder mein Leben dafür opfern musste  – sei’s drum.
    Nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, war ich plötzlich ganz ruhig und superkonzentriert. Alles um mich herum  – die Musik, die Lichter, die Menschen  – traten in den Hintergrund. Da gab es nur noch Mait, in einen silbrig-grauen Schimmer gehüllt, der ihn von allen anderen abhob.
    Ich musste ihn weglocken, an einen ruhigen und abgelegenen Ort, wo ich ihn erst verführen und dann töten konnte.
    O doch, ich war eine von den Guten.
    Nachdem ich in Gedanken verschiedene Versionen dessen durchgespielt hatte, was als Nächstes zu tun war  – eine Verkleidung kaufen, ihn in einer dunklen Straße ansprechen, lügen  –, begriff ich schließlich die Wahrheit. Ich musste einfach nur zulassen, dass er mich in die Finger bekam. Er war ein Nephilim. Die Natur würde schon ihren Lauf nehmen.
    Ich versuchte nicht, leise zu sein oder mich zu verstecken, und ein paar Blocks vor St. Louis Number One konnte ich Mait nicht mehr vor mir sehen. Als ich an einer schmalen Gasse vorbeikam, fuhr plötzlich eine dunkle Hand daraus hervor und zerrte mich hinein.
    »Was glaubst du, was du da tust?« Maits smaragdgrüne Augen leuchteten, obwohl kein Licht in die Gasse zwischen den Häusern drang.
    »Ich verfolge dich.«
    »Und warum, bitte? Du und dein Freund, ihr habt mir doch schon alles genommen, was ich hatte.«
    Nicht ganz, dachte ich.
    »Er war

Weitere Kostenlose Bücher