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Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Titel: Die Olchis und die Gully-Detektive von London
Autoren: Erhard Dietl
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heißt es, klaren Kopf und Ruhe bewahren. Ich werde euren Drachen schon wiederfinden.«
    Doch er wusste, das würde nicht leicht werden. Feuerstuhls Verschwinden hatte ihm gerade noch gefehlt. Es verkomplizierte die Sachlage ungemein.
    »Wir haben Fingerabrücke auf der Türklinke gefunden«, sagte Dumpy.
    »Sehr gut!«, rief Paddock. »Es waren mit Sicherheit dieselben Halunken, die auch die Knochen gestohlen haben. Fritzi, setz dich doch bitte an den Computer und sieh nach, ob wir die Fingerabdrücke identifizieren können!«
    Fritzi schaltete den Rechner ein und machte sich an die Arbeit.
    In Paddocks Datenbank waren eine Menge Fingerabdrücke stadtbekannter Ganoven gespeichert. Diese verglich sie nun mit den Abdrücken, die sie an der Türklinke gefunden hatten.
    »Bingo!«, rief sie nach einer Weile. »Volltreffer! Wir haben eine Übereinstimmung! Es ist Perry Pimple!«
    »Cheesy sock!«, knurrte Paddock. »Schon wieder dieser Pimple!«
    Er erklärte den Olchi-Kindern: »Der Kerl gehört zur Bande von Firebomb Jack, und ich hab ihn schon einmal überführt. Vor ein paar Jahren hat er ein Pferd der Königin geklaut.«
    »Er gehört zu den Ratten von London, der gefährlichsten Bande der Stadt!«, wusste Dumpy.
    »Und dieser Pimpel hat jetzt auch unseren Feuerstuhl geklaut?«, fragten die Olchi-Kinder. »Er klaut also immer Pferde und Drachen?«
    »Und Knochen!«, sagte Fritzi.
    »Well, wir werden das aufklären«, meinte Paddock. »Zuerst einmal müssen wir ihn finden. Wo fangen wir an zu suchen, Dumpy?«
    Sein Gehilfe musste nicht lange nachdenken.
    »Ich denke, natürlich wie immer im Boxclub!«
    »Gute Idee!«, bestätigte Paddock. »Dort findet man die Ratten immer. Werde mich gleich mal auf die Stinkersocken machen. Aber Fritzi bleibt besser hier. Dieser Club ist ein ziemlich mieser Schuppen.«
    Auch Dumpy wollte lieber nicht mitkommen. Wegen seiner Kopfschmerzen musste er sich einen nassen Putzlappen auf die Stirn legen und sich dringend auf dem Sofa ausruhen.
    »Beim Krötenfurz, wir kommen aber gerne mit!«, sagten die Olchi-Kinder. »Wir werden diesem Pimpelchen die Hörhörner lang ziehen!«
    »Perry Pimple ist kein Olchi«, sagte Paddock. »Er hat keine Hörhörner.«
    Er ging zu einer alten Kiste, die in der Ecke stand, kramte darin herum und holte eine Ratte heraus.
    »Das ist Fido«, erklärte er den Olchi-Kindern. »Auch so eine von Brauseweins nützlichen Erfindungen. In Fido ist ein elektronisches Abhörgerät eingebaut. Hat mir schon oft gute Dienste geleistet. Vielleicht können wir sie brauchen …«

    Er verstaute die Ratte in seiner Manteltasche, nahm seinen schönen neuen Schirm und machte sich mit den Olchi-Kindern auf den Weg zum Boxclub.

[zurück]
    K. o. in der ersten Runde

     
    Der Boxclub lag im Stadtteil Soho. Hier gab es eine Menge Wettbüros, Spielkasinos und Nachtclubs, und in den meisten von ihnen war Mister Paddock schon gewesen. Rein beruflich, versteht sich.
    Sie fuhren mit der U-Bahn. Paddock kannte eine Abkürzung hinunter zu den U-Bahn-Gleisen, sodass sie auf den Bahnsteig gelangten, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Natürlich lösten sie auch keinen Fahrschein, denn als Olchis fielen sie in so einer U-Bahn nur unangenehm auf. Und Aufsehen wollte Mister Paddock so gut es ging vermeiden.
    »Well, ich hänge mich immer außen an den letzten Waggon«, sagte er zu den Olchi-Kindern. »Das ist sehr praktisch und gar kein Problem.«
    Als die U-Bahn im Tunnel einfuhr, standen sie genau richtig. Sie kletterten hinten auf den letzten Wagen und klammerten sich an ihm fest. Kein Mensch hatte etwas bemerkt.
    »Vorsicht! Das Ding fährt so schnell wie der Teufel!«, warnte Mister Paddock.
    Die Olchi-Kinder fanden die Fahrt sehr spannend. Mit lautem Getöse donnerte die U-Bahn durch den dunklen, engen Tunnel, viel lauter noch als ihr Drache Feuerstuhl. Und der scharfe Fahrtwind wirbelte ihre harten Olchi-Haare lustig hin und her.
    So fuhren sie bis zur Station Piccadilly Circus, sprangen dort zurück auf den Bahnsteig und liefen die Treppe hoch zur Straße. Paddock hinkte wieder ein bisschen, denn immer noch spürte er sein Knie. Doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen.
    Den Rest des Weges gingen sie zu Fuß. Nur Eingeweihte kannten den Boxclub, in dem die Olchis Perry Pimple vermuteten. Er lag im Keller eines Hinterhofs, der von der Straße aus nicht zu erkennen war.
    »Let’s go!«, sagte der Detektiv. Eine steile Treppe führte hinunter zu einer schwarzen
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