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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum
Autoren: R. A. Lafferty
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Roadstrum, in allen Witzen und Stories der Shaggy-People-Kreise.”
    „Margaret, es ist wirklich wunderbar auf Lotophage. Aber sieht es nicht so aus, als ob die vergessen hätten, ein wenig Salz daran zu tun?”
    „Du kannst soviel Salz daran tun, wie du willst, mächtiger Roadstrum. Aber dann kocht das Wasser nicht so rasch.”
    „Wie meinst du das?”
    „Um eine Languste zu kochen, nimmt man zuerst eine Languste …”
    Ein Lotophage trat ein.
    „Was soll mit den Männern geschehen, die gestorben sind, mächtiger Roadstrum?”
    „Gestorben? Wie viele unserer Männer sind denn gestorben?”
    „Nur ein Dutzend ungefähr. Du kannst stolz auf sie sein. Sie sind mit einem so glücklichen, faulen Lächeln dahingeschieden.”
    „Und was soll jetzt mit ihnen geschehen? Werden Leichen hier vergraben oder verbrannt?”
    „Keins von beiden. Sie werden verwendet. Man kann doch die Essenz der Ekstase nicht begraben oder verbrennen! Sie ist das Destillat aller Genüsse. Diese Leckerbissen, die du gerade ißt, sind sie nicht ausgezeichnet?”
    „Wirklich ausgezeichnet”, sagte Roadstrum. „Ich habe mich schon gefragt, woraus sie bestehen.”
    „Aus Männern des Frachtschiffes Gelber Zwerg,” sagte der Lotophage ungerührt. „Die Kerle haben wirklich geschlemmt und gesoffen und gehurt, solange sie hier waren, Tag und Nacht. Ich meine, bis tief in den Nachmittag hinein. Sie haben sich vollgestopft und ausgetobt. Und als sie schließlich zusammenbrachen, bestanden sie nur noch aus Magen und Nerven. Es sind die verschlungenen Nerven, die fiebrigen psychischen Überreste, in süßes Fett eingebettet, das ihnen ihr besonderes Aroma verleiht.”
    „Der Geschmack ist wirklich sehr kräftig und verführerisch”, sagte Roadstrum. „Aber was den Ursprung dieser Chips betrifft …”
    „Um eine Languste zu kochen, nimmt man zunächst eine Languste …”, sagte Margaret.
    „Deine Leute haben bestimmt ein noch besseres Aroma”, sagte der Lotophage. „Wir werden das Produkt ‚Ekstase-Chips des Faulen Mannes’ nennen. Sag’ uns Bescheid, dann werden wir dir bald etwas davon herschicken.”
    „Gut”, sagte Roadstrum. „Ich weiß wirklich nicht, warum ich mir überhaupt darüber Gedanken gemacht habe. Aber heute nachmittag scheinen Hunderte von Gedanken über meiner Schulter zu hängen.”… und man wirft ihn in einen Eimer kaltes Wasser”, sagte Margaret.
    „Und dann bringt man das Wasser langsam zum Kochen …”
    Ein kleiner, schäbiger Mann sang „Zeig mir den Weg nach Hause”, ein uraltes Volkslied.
    „Wie heißen Sie?” fragte Roadstrum.
    „John Profundus Vagabundus”, sagte der kleine Mann. „Deep John, der Vagabund. Ich bin der echte, originale Hobo der alten Zeit. Seit Tausenden von Jahren ziehe ich umher und finde den Heimweg nicht mehr. Ich schaffe es einfach nicht.”
    „Und warum nicht?” fragte Roadstrum. „Sie kommen doch von der Erde, Ihrer Sprache nach zu urteilen, und wir reisen bald heim zur Erde. Wir nehmen Sie mit, wenn es soweit ist.”
    „Aber Sie werden nicht gehen”, sagte Deep John. „Und wenn Sie gehen, kann ich nicht mitkommen, außer Sie zwingen mich dazu. Ich habe den letztmöglichen Moment versäumt und kann nicht mehr fort von hier.”
    „Und warum sollten Sie auch, Vagabund? Ist das nicht das Ende der Straße, nach der jeder Vagabund sich sehnt? Hier ist doch die Welt vollkommener Freuden, die Welt, die keinen Schmerz kennt.
    Und die Leute sind so froh, uns bei sich zu haben. Sehen Sie doch, sie haben sogar schon eine Erinnerungstafel aufgestellt: ‚Der große Roadstrum hat sich hier herumgetrieben’, und genau über meinem Lieblingsplatz an der Bar. Wo werden Besucher so willkommen geheißen wie hier? Dies ist Fiddler’s Green, dies ist Thelme, dies ist das Land der Lotusesser, dies ist Maybe-Jones-City. Nein, streichen Sie das, Maybe hat selbst gesagt, daß es das nicht ist. Aber es ist Utopia, es ist Hy-Brasil, die Hesperiden. Es ist das Ende aller Straßen.”
    „Das ist es wirklich”, sagte Deep John träumerisch. „Aber ich will nicht, daß es das Ende meiner Straße ist. Der Fiedler, der nebenan auf seinem Instrument herumkratzt, sagt auch, dies kann nicht Fiddler’s Green sein. Und Frankie-Boy ist auch nebenan. Er ißt und trinkt und hurt, wie es nicht einmal einem rotnasigen Priester zukommt. Er spricht über Philosophie, und er erzählt dreckige Witze. Aber auch er sagt, er bezweifle allmählich, daß dies hier Thelme ist.”
    „Ich werde mal ein paar
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