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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose
Autoren: Lucinda Riley
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nickte.
    » Gut, wir gehen so schnell wie möglich durch. «
    Als der Wagen fünfzehn Minuten später das Gelände von Heathrow verließ, betrachtete Rebecca kopfschüttelnd das Foto von ihr und Jack, das auf der ersten Seite der Daily Mail prangte, und die Schlagzeile:
    JACK UND BECKS – ES IST OFFIZIELL !
    Auf dem unscharfen Foto war zu erkennen, wie Jack ihr im Central Park den Ring ansteckte. Rebecca sah ihn darauf mit einem Ausdruck an, der, wie sie wusste, von Panik zeugte, den der Reporter jedoch als Überraschung und Freude interpretierte. Zu allem Überfluss bestätigte Jack in einem Statement, das er offenbar nach dem Verlassen ihrer Wohnung am Nachmittag des vergangenen Tages abgegeben hatte, dass er Rebecca einen Heiratsantrag gemacht habe. Allerdings stehe noch kein Hochzeitstermin fest.
    Mit zitternden Fingern zog sie das Handy aus der Handtasche. Als sie sah, dass sich darauf mehrere Nachrichten von Jack, ihrem Agenten und Journalisten befanden, schaltete sie es aus und steckte es zurück. Im Moment hatte sie keine Lust, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Und sie war wütend auf Jack, dass er sich überhaupt zu dem, was im Park geschehen war, geäußert hatte.
    Bestimmt würden die Medien schon am folgenden Tag Spekulationen über Brautkleid und Ort der Trauung sowie eine mögliche Schwangerschaft anstellen.
    Rebecca schloss die Augen und atmete tief durch. Sie war neunundzwanzig Jahre alt, und bis zum Abend zuvor hatte sie Ehe und Kinder als ferne Zukunftsprojekte erachtet.
    Jack ging bereits auf die vierzig zu, war mit den meisten seiner Schauspielerkolleginnen im Bett gewesen und hatte das Gefühl, dass es allmählich Zeit wurde, sesshaft zu werden, während es für sie erst die zweite ernsthafte Beziehung nach vielen Jahren mit ihrer Jugendliebe war, einer Liebe, die Karriere und Ruhm zerstört hatten.
    » Nach Devon werden wir ein paar Stunden brauchen, Miss Bradley « , erklärte ihr der freundliche Fahrer. » Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Graham. Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn ich unterwegs irgendwo anhalten soll. «
    » Ja « , sagte Rebecca, die sich von ihm am liebsten in eine afrikanische Wüste ohne Fotografen, Zeitungen oder Mobilfunknetze hätte chauffieren lassen.
    » Unser Ziel ist ziemlich abgelegen, Miss Bradley « , erklärte Graham, der ihre Gedanken zu erraten schien. » Im Dartmoor gibt’s keine großen Städte und Läden. Tolles altes Anwesen, wo die Dreharbeiten stattfinden. Wie aus der Zeit gefallen. Hätte nicht gedacht, dass in solchen Herrenhäusern noch Leute wohnen. Für mich ist das eine angenehme Abwechslung. Normalerweise kutschiere ich die Schauspieler durch den Londoner Verkehr zu den Studios. «
    Seine Worte trösteten Rebecca etwas. Vielleicht würde die Pressemeute sie dort draußen in Ruhe lassen.
    » Sieht aus, als würde uns ein Motorradfahrer folgen, Miss Bradley « , teilte Graham ihr nach einem Blick in den Rückspiegel mit und zerstörte damit ihre Hoffnungen auf Privatsphäre. » Keine Sorge, auf der Autobahn hängen wir ihn schnell ab. «
    » Danke « , sagte Rebecca, sank erschöpft in ihren Sitz zurück und schloss die Augen.
    » Wir sind fast da, Miss Bradley. «
    Nach viereinhalb Stunden im Wagen, in denen sie immer wieder eingenickt war, spürte Rebecca nun den Jetlag. Sie schaute benommen aus dem Fenster. » Wo sind wir? « , fragte sie beim Anblick der rauen, menschenleeren Moorlandschaft.
    » Im Dartmoor. Bei Sonnenschein wie heute ist es hier sehr schön, aber im Winter kann’s ziemlich düster sein. Entschuldigen Sie « , sagte Graham, als sein Handy klingelte. » Der Produktionsleiter. Ich fahre kurz zum Telefonieren an den Straßenrand. «
    Während Graham telefonierte, trat Rebecca in das stoppelige Gras am Rand der schmalen Straße, um die frische Luft einzuatmen. Eine leichte Brise wehte übers Moor, und in der Ferne erkannte sie gezackte Felsen. Kilometerweit war keine Menschenseele zu sehen. » Himmlisch « , flüsterte sie, als Graham den Motor anließ und sie sich wieder in den Wagen setzte. » Es ist so friedlich hier. «
    » Ja « , pflichtete er ihr bei, » aber leider hat mir der Produktionsleiter gerade gesagt, dass vor dem Hotel der Schauspieler eine Horde Fotografen wartet, Miss Bradley. Deshalb soll ich Sie direkt nach Astbury Hall fahren, wo die Dreharbeiten stattfinden. «
    » Okay. « Rebecca biss sich frustriert auf die Lippe.
    » Tut mir leid, Miss Bradley. Ich sage meinen Kindern immer, dass reiche,
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