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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht
Autoren: Anthony Mark
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Grace und den Runenmeister Larad, die von mehreren T'gol begleitet und beschützt werden. Und auf Hadrian Farr, den ehemaligen Sucher, der wie einst Travis und Grace von Bruder Cy nach Eldh geholt wurde.
    Die Spur Nims führt sie immer tiefer in die Wüste hinein. Und beim letzten Angriff der Scirathi und ihrer bösartigen Magie sieht Travis keinen anderen Ausweg, als scheinbar sein Leben zu opfern, damit die Gefährten überleben.
    Aber noch ist die Letzte Rune nicht gesprochen, und Eldh und die Erde treiben unaufhaltsam aufeinander zu. Niemand vermag zu sagen, was geschehen wird, wenn sie einander berühren. Ob es die Vernichtung bedeutet oder einen Neuanfang.
    Doch was auch zuerst eintrifft, das Schicksal zweier Welten liegt nun in den Händen von Travis Wilder und Deirdre Falling Hawk …
     

 
    TEIL EINS
Marius
     

1
    Deirdre betrat das Stiftungshaus in aller Frühe. Madeleines Stuhl am Empfang war noch unbesetzt, der Computerbildschirm dunkel. An der Decke brannte nur eine Neonlampe.
    Sie verzichtete auf den Aufzug und betrat einen schattenerfüllten Korridor, ging eine Treppe in den Keller hinunter und machte sich auf den Weg zu ihrem Büro. Die Tür war noch verschlossen; er war noch nicht da. Das war ihre Hoffnung gewesen und auch der Grund, warum sie ihre Wohnung vor Einbruch der Dämmerung verlassen hatte. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken, bevor er auftauchte, Zeit, um eine Entscheidung treffen zu können.
    Zeit, um herauszufinden, auf welcher Seite Anders nun wirklich stand.
    Das Büro lag im Halbdunkel – durch das eine kleine Fenster sickerte nur ein schwacher grauer Lichtschein –, aber sie schaltete die Deckenbeleuchtung nicht ein. Ihr tat der Kopf weh, der Magen auch, und wie ein verwundetes Tier wollte sie nichts mehr, als sich an einem sicheren, dunklen Ort zusammenzurollen.
    Aber du bist hier nicht sicher. Nicht, wenn du Recht hast.
    Sie schaltete die Schreibtischlampe ein; selbst dieses schwache Licht ließ sie die Augen zusammenkneifen. Das Dröhnen in ihrem Schädel stieg um eine Stufe, und erst jetzt wurde ihr klar, dass sie sich auf dem Weg einen Kaffee hätte besorgen sollen. Jetzt würde sie warten müssen, bis Anders kam.
    Das ist doch schön, Deirdre. Du kannst dich nicht davon überzeugen, dass er kein Verräter ist, aber du bist noch immer bereit, dir von ihm Kaffee machen zu lassen. Wäre er schlau, würde er Rattengift reinkippen und dich aus dem Weg schaffen.
    So wie er die Zauberin aus dem Weg geschafft hatte?
    Sie griff in die Tasche ihrer Lederjacke und zog eine leere Spritze hervor. Es war die Spritze, die Anders am Abend zuvor bei der Zauberin benutzt hatte. Die Droge sollte sie zum Reden bringen; stattdessen hatte sie sie getötet.
    Deirdre rollte die Spritze auf dem Schreibtisch hin und her. Sie sollte keine vorschnellen Schlussfolgerungen ziehen. Vielleicht war die Physiologie der Scirathi doch anders als bei Menschen. Vielleicht hatte die Zauberin eine allergische Reaktion erlitten, war in einen anaphylaktischen Schock verfallen.
    Oder Anders hatte ihr absichtlich die falsche Dosis verabreicht.
    Was nun auch stimmte, Deirdre würde es herausfinden. Vergangene Nacht hatte man eine Spezialeinheit der Sucher in Beltans und Travis' Wohnung geschickt, und in diesem Augenblick lag die Leiche der Zauberin in einem Labor unter dem Stiftungshaus in einem Kühlfach. Man würde eine Autopsie durchführen, Tests machen. Man würde die Todesursache feststellen, die Dosis der Droge in ihrem Blut. Sobald der Bericht eintraf, würde sie wissen, ob Anders die Scirathi absichtlich getötet hatte. Aber das würde ein paar Tage lang dauern. Was sollte sie in der Zwischenzeit tun?
    Arbeiten. Das wird dich ablenken. Außerdem wird Beltan keine Ruhe geben. Er wird nach dem Tor suchen.
    Aber wo war es? Die Scirathi hatten auf Kreta den Torbogen gestohlen, aber nicht für sich. Stattdessen hatten sie es an jemand anderen weitergegeben – jemand, der sie als Bezahlung zu Travis Wilder geführt hatte. Aber wer? Wer hatte die Zauberer damit beauftragt, den Steinbogen zu stehlen, und warum?
    Vielleicht würde es ihr helfen, wenn sie alles noch einmal durchging. Deirdre klappte das Notebook auf und fing an zu tippen, schrieb einen Bericht über die Operation, solange die Einzelheiten ihr frisch im Gedächtnis hafteten. Als sie fertig war, zog sie einen Digital-Rekorder aus der Tasche. Sie hatte ihn am vergangenen Abend bei ihrer Unterhaltung mit der Zauberin benutzt. Die Berührung einer Taste
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