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Die Kinder des Universums

Die Kinder des Universums

Titel: Die Kinder des Universums
Autoren: Ken Follett
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sahen gleich aus und es gab nirgendwo Wegweiser oder Schilder.
    Aus einer Tür vor ihnen kam eine junge Frau. Sie hielt einen mächtigen Strauß hellroter Blumen in den Armen.
    Helen fand die Blumen wunderschön.
    Die junge Frau schien das bemerkt zu haben, denn sie zog eine Blume aus dem Strauß und bot sie Helen mit einem Lächeln an. „Die Farbe steht dir“, sagte sie. „Möchtest du eine?“
    Unvermittelt schoss Tubs vor und schlug der Frau die Blume aus der Hand.
    „Tubs!“, rief Helen protestierend.
    Die Blume prallte mit einem unerwarteten, klimpernden Geräusch lautstark zu Boden, als wäre in ihrem Innern etwas zerbrochen.
    „Es tut mir leid“, sagte Helen zu der jungen Frau.
    Mr Loman stieß ein Grunzen aus, das wie ein Fluch klang.
    Fritz hob die Blume auf und riss die Blütenblätter ab. Darunter kam ein winziges elektronisches Ding zum Vorschein.
    Die junge Frau flüchtete durch die Tür, aus der sie gekommen war.
    Onkel Grigorian schob sich an Helen vorbei und wollte ihr folgen. Er riss die Tür auf, doch die junge Frau war verschwunden.
    Mr Loman hatte ein Gerät von der Größe einer Streichholzschachtel aus der Tasche gezogen und sprach hinein. „Jung, weiblich, durchschnittlich groß, hellblondes Haar, humanoider Typus der Zentralen Systeme, grüne Jacke, trägt einen großen Strauß Narchusblumen bei sich. Verhaften und in Gewahrsam nehmen.“
    „Was um alles in der Welt hat das zu bedeuten?“, wollte Helen wissen.
    Fritz zeigte ihr die zerbrochenen Überreste des kleinen elektronischen Apparats in der Blume. „Sieht aus wie eine Art Lautsprecher“, sagte er.
    „Ein Wisperer “, sagte Onkel Grigorian. „Er wiederholt eine Botschaft wieder und immer wieder. Die Wirkung ist hypnotisch. Nur das Unterbewusstsein kann die Botschaft hören, und am Ende glaubt man, was man gehört hat.“
    Fritz nickte. „Jemand wollte Helen hypnotisieren – damit sie in diesem Disput für eine Seite Partei ergreift.“
    „Aber welche Seite?“
    „Das werden wir herausfinden, sobald wir die junge Frau haben“, sagte Mr Loman.
    Plötzlich kamen Leute aus allen Richtungen über den Rasen zu der Stelle gerannt, wo sie standen. Die meisten von ihnen waren Männer, identisch gekleidet mit dunkelroten einteiligen Overalls und dazu passenden eng sitzenden Kappen.
    Also gibt es auf Palassan Polizei, dachte Fritz.
    „Das Dumme ist, die Frau hat mit großer Sicherheit inzwischen ihr Aussehen verändert“, sagte Mr Loman. „Sie muss schließlich nur die blonde Perücke absetzen und die Blumen wegwerfen und schon sieht sie aus wie Tausende andere junge Frauen in diesem Bezirk.“
    „Kommt weiter“, sagte Onkel Grigorian. „Überlassen wir diese Angelegenheit den Rotkappen. Wir können sowieso nichts tun.“
    Sie erreichten das Gebäude, in dem sie untergebracht werden sollten. Es gab drei Zimmer und einen Gemeinschaftsraum, alles möbliert im nüchternen, doch komfortablen Stil von Onkel Grigorians Raumschiff.
    Mr Loman deutete auf eine Sprechanlage an der Wand neben der Tür. „Ihr könnt jederzeit mit Grigorian oder mir reden – ihr müsst nur diesen Knopf hier drücken“, sagte er. „Wir lassen euch jetzt in Ruhe, damit ihr auspacken könnt.“
    „Also, wenn das nicht ist wie in einem schicken Hotel!“, sagte Helen, als die Männer gegangen waren.
    Fritz zeigte durch das Fenster nach draußen, wo zwei Rotkappen Position bezogen hatten. Er ging zur Tür und öffnete sie und einer der beiden kam auf ihn zu.
    „Kann ich dir helfen?“, fragte er.
    „Nein danke“, antwortete Fritz und schloss die Tür wieder. Er drehte sich zu Helen um. „Denkst du immer noch, dass das hier wie ein schickes Hotel ist?“
    „Worauf um alles in der Welt willst du hinaus?“
    „Für mich sieht es eher nach einem Gefängnis aus“, sagte Fritz.

Kapitel Fünf
Der Wurmkrieg
    A m nächsten Tag begaben sie sich mit dem Hypertrans in eine andere Gegend des Planeten. Sie hatten keine Möglichkeit festzustellen, wie weit sie gereist waren – allerdings stand die Sonne noch immer ungefähr an der gleichen Stelle stand wie vorher, also konnte es nicht sehr weit gewesen sein. Onkel Grigorian begleitete sie und erzählte, dass die junge Frau mit den Blumen nicht gefunden worden war. Die Rotkappen hätten allerdings die Blumen, eine blonde Perücke und eine grüne Jacke gefunden, die jemand in einen Winkel geschoben hatte.
    Während sie darauf warteten, dass die Hyperverkehrskontrolle ihre Route freigab, sahen sie sich selbst
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