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Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Titel: Die groeßten Faelschungen der Geschichte
Autoren: Frank Fabian
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Angeblich hieß der erste Pharao Oryxkopfstandarte. Der Begriff Oryx bezeichnet eine spezielle Antilopengattung mit schwarzen Markierungen im Gesicht und langen, spitzen Hörnern. Eine Standarte ist eine Flagge, die vor Staatsoberhäuptern hergeführt wird. Vielleicht benutzte dieser erste Pharao der Geschichte also eine Antilopenmaske oder ließ ein Antilopenbild vor sich hertragen. Die weiteren Pharaonen hießen unter anderem Fingerschnecke, Fisch, Elefant, Stier, Storch, Skorpion I., Falke I. oder Doppelfalke. Aber nichts ist sicher. Man nimmt heute an, dass rund 350 Pharaonen im Laufe der ägyptischen Geschichte existierten, aber es gibt auch Stimmen, nach denen mit dieser Zahl zu kurz gegriffen wird.
Nicht selten wurde ein (Pharao-)Name nur durch ein Gefäß überliefert, auf dem er eingeritzt war, oder durch einen Siegelabdruck. Die Methoden der Ägyptologie, so intelligent und bemerkenswert sie teilweise sind, können also eines mit Sicherheit nicht für sich beanspruchen: stets der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Ebenso gescheite wie abenteuerliche Schlussfolgerungen werden aus winzigen Details gezogen, denn jeder
Gelehrte will ein Stückchen Unsterblichkeit ergattern. Was also wissen wir wirklich? Um es mit den Worten des deutschen Komödiendichters Karl Valentin auszudrücken: „Nichts Genaues weiß man nicht.“
Ägyptologen widersprechen sich heute intensiver und häufiger als Politiker vor einer Wahl. Es wimmelt von abweichenden Behauptungen in den Texten der Wissenschaftler, alle naslang wird eine neue Theorie schick und modern, alte Behauptungen werden umgestoßen und neue erblicken das Licht der Welt. Chronologien werden heute modern und landen morgen schon wieder auf dem Abfallhaufen der Geschichtswissenschaft.
    Es ist also Zeit, dass wir ein wenig den Respekt verlieren vor dem hehren Begriff der „Wissenschaft“, wiewohl man auf der anderen Seite vielen ernsthaften Gelehrten Respekt bezeugen muss. Alles andere wäre Hybris. Trotz dieses Kampfes, der allenthalben tobt, wurden jedoch die beiden wichtigsten Geheimnisse der alten Ägypter bis heute nicht in ausreichendem Umfang bekannt gemacht.
    Lassen wir die Katze aus dem Sack!
    DIE OFFIZIELLE BIBLISCHE WAHRHEIT
    Vergessen wir nicht: Unsere Geschichtswissenschaft, selbst in unserem so gelehrten Deutschland, fußt noch immer auf einem weitgehend von der christlichen Geschichtsschreibung geprägten Bild. Früher oblag die Historiografie christlichen Priestern, die im Prinzip gerade einmal die Geschichte Roms und Griechenlands gelten ließen und natürlich die Geschichten der Bibel, des Alten Testamentes. Nur das passte ins Bild, nur so konnten die Gläubigen bei der Stange gehalten werden.

    Wenn wir jedoch das Alte Testament mit den Augen eines Historikers, der die Geschichte Ägyptens kennt, genau durchforschen, so fällt sofort auf, wie viel hier abgeschrieben wurde. Gestohlen wollen wir nicht sagen, es klänge zu unfein. Machen wir die Probe aufs Exempel:
Angeblich ist der Eingottglaube der Vielgötterei weit überlegen, und angeblich waren es die frühen Juden, die erstmalig nur einen einzigen Gott gelten ließen. Diese Behauptung findet man in Tausend theologischen Büchern, die von Christen verfasst wurden.
    Davon abgesehen, dass die Vielgötterei möglicherweise psychologisch leichter verdaulich ist als der Glaube an einen einzigen, übermächtigen, allwissenden, zornigen, wütenden Gott, ist diese Behauptung falsch. Natürlich wurde die These, die Juden (und in der Folge die Christen) hätten als Erste nur einen einzigen Gott anerkannt, in den Gehirnen der jüdischen und christlichen Priester ausgebrütet. Es handelte sich um den geradezu verzweifelten Versuch, die eigene Religion gegenüber den anderen Religionen herauszustreichen und die Menschen von der Einzigartigkeit und Besonderheit des jüdischen/christlichen Gottes zu überzeugen. Man sprach von dem „besonderen religiösen Genie“ der Juden, und was der Superlative mehr waren. Geflissentlich „vergaß“ man, dass sich die Juden anfänglich ebenfalls vor zahlreichen Göttern verbeugt hatten – etwa vor Baal, Moloch und El. Jahwe war anfänglich nichts als ein unbedeutender lokaler Wettergott, der durch einen Stier symbolisiert wurde, manchmal mit einem gewaltigen Glied. Die jüdische Eingottlehre etablierte sich nur langsam, tatsächlich zog sich der Prozess über viele Jahrhunderte, vom 9. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr., hin – von dem hoch gelobten Eingottglauben also keine
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