Die Geheimen Küsse Des Millionärs

nach – ungebildeten Rancharbeiter anzuvertrauen, den sie weniger als drei Wochen kannte. Überhaupt – was für einen Grund hatte er ihr schon geboten, ihn heiraten zu wollen? Es sei das Beste für das Baby? Lieber Himmel, wie romantisch war das denn? Er hatte noch nicht einmal den Anstand besessen, vor ihr auf die Knie zu fallen und ihr seine Liebe zu gestehen. So betrachtet hätte er sich doch viel mehr wundern müssen, wenn sie einfach so eingewilligt hätte, ihn zu heiraten. Um sein schlechtes Gewissen noch zu verschlimmern, musste er darüber hinaus ständig daran denken, was sie über die Ranch gesagt hatte. Dass er hierher gehörte, weil es ihn glücklich machte. Um ehrlich zu sein, sie war viel zu gut für ihn.
    Ellie kam auf ihn zu, setzte sich neben ihn ins Gras und reichte ihm eins der beiden Biere, die sie mitgebracht hatte. Brandon kannte sie lange genug, um zu wissen, dass ihr etwas auf der Seele lag.
    „Danke“, sagte er.
    „Schöner Tag“, erwiderte sie.
    Er trank einen Schluck. „Hmm.“
    Eine Weile lang saßen sie schweigend nebeneinander, bis Brandon die Stille nicht mehr ertrug, mit der Ellie ihn foltern zu wollen schien. „Schätze, du willst wissen, was passiert ist?“
    „Wenn du darüber reden willst“, entgegnete sie scheinbar beiläufig.
    Das wollte er eigentlich nicht, denn er fürchtete sich vor ihrer schonungslosen Ehrlichkeit. Zwar würde sie für ihn durchs Feuer gehen, jedoch nicht davor zurückschrecken, ihn einen Idioten zu nennen, wenn er sich wie einer benahm. Was gerade der Fall war. „Wir haben gestritten.“
    „Hat sie dir das Herz gebrochen?“
    „Nein, aber ich bestimmt ihres.“
    Verwirrt sah sie ihn an. „Warum? Ich hatte das Gefühl, dass sie völlig vernarrt in dich ist.“
    Damit stieß sie das sprichwörtliche Messer noch tiefer in die Wunde. „Sie ist schwanger“, sagte er und wappnete sich innerlich gegen einen Vortrag über Verhütung, doch Ellie lächelte nur.
    „Grandma Ellie. Das klingt nett.“
    „Du bist nicht enttäuscht von mir?“, fragte er überrascht.
    „Ein Baby ist immer ein Segen.“ Sie lächelte traurig.
    „Ich habe um ihre Hand angehalten.“
    Sie nickte, als hätte sie das erwartet. „Und sie hat dich abgewiesen.“
    „Das scheint dich ja nicht zu verwundern“, gab er zurück.
    „Sie ist eine kluge Frau. Warum sollte sie einen Mann heiraten, den sie kaum kennt? Und warum fragst du sie, ohne ihr wenigstens deinen richtigen Namen zu verraten?“
    „Ich hatte erwartet, dass du dich freust, wenn ich das Richtige tue.“
    „Ist Heirat denn immer das Richtige?“, fragte Ellie, und als Brandon an die zerrüttete Ehe seiner Eltern dachte, musste er ihr recht geben.
    „Clint sagt, du hast von dem Wirtschaftsprüfer gehört, der die Finanzen von Hannah’s Hope unter die Lupe genommen hat“, wechselte Ellie das Thema.
    Er nickte. „Gestern Nachmittag hat er angerufen.“
    „Und hat er gesagt, was du hören wolltest?“
    „Er hat herausgefunden, was ich erwartet habe“, erklärte Brandon. „Und wie geplant ziehe ich die Enthüllung auf der Gala durch.“
    Lächelnd sah Ellie ihn an.
    „Was ist?“
    Sie tätschelte seine rasierte Wange und zerzauste sein frisch geschnittenes Haar, wie sie es schon getan hatte, als er noch ein Kind gewesen war. „Es ist schön, den alten Brandon wieder zurückzuhaben.“
    „Es ist schön, zurück zu sein.“ Allerdings wusste er, dass er Paige an seiner Seite brauchte, um wirklich glücklich zu sein. Schluss damit, sich selbst zu bemitleiden und hier herumzusitzen – es war an der Zeit, etwas dafür zu tun.

15. KAPITEL
    Bisher war die Gala besser verlaufen, als Paige gehofft hatte – wenn man mal davon absah, dass Brandon bisher noch nicht aufgetaucht war, obwohl die Preisverleihung kurz bevorstand. Fieberhaft hatte Paige vergeblich mehrere Male versucht, ihn auf seinem Mobiltelefon zu erreichen. Danach hatte sie auf der Ranch angerufen, nur um von Ellie zu erfahren, dass er bereits vor Stunden aufgebrochen war. Seitdem sah sie unentwegt nervös zur Tür und hoffte, dass Brandon seiner Verpflichtung Hannah’s Hope gegenüber nachkommen würde, auch wenn sie sich gestritten hatten.
    Ana kam auf sie zu. „Hast du was von ihm gehört?“, fragte sie nervös.
    Paige schüttelte den Kopf. In dem Moment gesellte sich Emma zu ihr – die ihr seit ihrem vertraulichen Gespräch am Freitagabend eine gute Freundin geworden war –, um ihr ihren Mann Chase vorzustellen. „Meine Frau ist ganz