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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
Autoren: Frederik Pohl
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engegengeschickt. Die Waffen in den Umlaufbahnen, die seit Jahrzehnten unbenutzt waren, wurden überprüft und in Reih und Glied aufgestellt – mag sein, dass sie so nutzlos wie eine Armbrust waren, aber wenn es nichts anderes gab, womit wir uns wehren konnten, würden wir eben damit kämpfen. Verwirrung, Schock und kopflose Reaktion entstanden auf der ganzen Welt.
    Und nirgendwo gab es mehr Erstaunen und Bestürzung als bei den Menschen, aus denen mein glücklicher Haushalt bestand. Albert hatte sofort die Person erkannt, die das Hitschi-Ultimatum verkündet hatte; Essie nur einen Augenblick später und ich, noch ehe ich ihr Gesicht erkennen konnte. Es war Gelle-Klara Moynlin.

Gelle-Klara Moynlin, meine Liebe. Meine verlorene Liebe. Da war sie und schaute mich vom Bildschirm des PV an. Sie sah nicht einen Tag älter aus als zuletzt, als ich sie gesehen hatte, vor Jahren und Jahrzehnten – sie sah auch nicht besser aus, da sie beide Male so völlig durcheinander war, wie man es nur sein kann. Von den Spuren ihrer Misshandlung ganz zu schweigen. Damals war sie von mir zusammengeschlagen worden.
    Aber wenn sie auch viel durchgemacht hatte und man dies auch klar erkennen konnte bei meiner Klara, verfügte sie noch über beachtliche Reserven. Nachdem sie ihre Nachricht an die menschliche Rasse überbracht hatte, wandte sie sich vom Bildschirm ab und nickte dem Kapitän zu. »Du hast es übermittelt?«, wollte er begierig wissen. »Du hast die Nachricht präzise so weitergegeben, wie ich dir befohlen habe?«
    »Ganz präzise«, erwiderte Klara und fügte hinzu: »Ihr Englisch hat sich sehr verbessert. Wenn Sie wollen, können Sie direkt mit den Leuten sprechen.«
    »Die Sache ist zu wichtig, um etwas zu riskieren«, sagte der Kapitän ängstlich und wandte sich ab. Die Hälfte aller Muskeln und Sehnen an seinem Körper zog sich zusammen und zuckte. Und nicht nur bei ihm allein. Seine ergebene Mannschaft war ebenso aufgewühlt wie er. Auf den Kommunikationsschirmen, die sein Schiff mit den anderen in der großen Flotte verband, konnte er die Gesichter der anderen Kapitäne sehen. Es war eine große Flotte, dachte der Kapitän und betrachtete die Bilder, welche die Schiffe in stolzer Schlachtordnung zeigten. Aber warum war es seine Flotte? Er brauchte nicht zu fragen. Er kannte die Antwort. Die Verstärkungen aus dem Kern beliefen sich auf über hundert Hitschi, und wenigstens ein Dutzend unter ihnen hätte sich zu seinem Vorgesetzten machen können. Sie hätten leicht das Kommando der Flotte übernehmen können. Taten sie aber nicht. Sie überließen ihm die Flotte, weil er dann auch die Verantwortung dafür trug … und es seine liebreizende Person sein würde, die sich den Geballten Gehirnen zugesellen würde, wenn etwas schief ging. »Wie töricht sie sind«, murmelte er, und sein Nachrichtenoffizier zuckte zustimmend.
    »Ich werde ihnen befehlen, mehr Ordnung zu halten«, sagte er. »Wenn es das ist, was Sie wollen.«
    »Natürlich, Shoe.« Der Kapitän seufzte und hörte finster zu, wie sein Nachrichtenmann die Anordnungen für die anderen Kapitäne und Steuerleute herunterrasselte. Die Armada veränderte langsam ihre einzelnen Positionen, als die mächtigen Frachtschiffe, die in der Lage waren, einen kugeligen Bissen im Ausmaß von tausend Metern aus irgendetwas herauszubeißen und das Stück irgendwohin zu bringen, langsam hinter die Transporter und kleineren Schiffe zurückfielen. »Menschenfrau Klara«, rief der Kapitän. »Warum antworten sie nicht?«
    Sie zuckte aufmüpfig die Schultern. »Sie beraten sich wahrscheinlich«, vermutete sie.
    »Beraten!«
    »Ich habe doch versucht, Ihnen zu erklären«, erinnerte sie ihn nicht sehr freundlich, »dass es ein Dutzend verschiedener Mächte gibt, die zusammenkommen müssen, ganz zu schweigen von den hundert kleinen Ländern.«
    »Hundert Länder.« Kapitän stöhnte bei dem Versuch, sich so etwas vorzustellen. Er konnte es nicht …
    Er wusste nicht, was als Nächstes geschehen würde; er erwartete alles, befürchtete beinahe alles, und nichts konnte ihn überraschen, dachte er, ganz egal, was sich ereignen mochte … bis etwas geschah, das ihn über die Maßen überraschte.
    »Kapitän!«, meldete Mongrel, der Integrator, aufgeregt. »Da sind noch andere Schiffe!«
    Das Gesicht des Kapitäns erhellte sich. »Ah!«, rief er freudig. »Endlich antworten sie!« Es war merkwürdig von diesen Menschen, persönlich zu antworten statt über Funk. Aber sie waren
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