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Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
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war, die ich immer Katherine die Beste nannte, hat Hassan den Cyrano gespielt. Er hat mir genau gesagt, wie ich um sie werben sollte, denn wie wir von Katrina wissen, ist Hassan ziemlich gut in so was, und es hat funktioniert, und ich habe sie geliebt, und sie hat mich geliebt, und es hat drei Monate gehalten. Doch im November in der Zehnten machte sie Schluss mit den Worten – ich zitiere –, ich wäre gleichzeitig zu schlau und zu dumm für sie, und das war der Zeitpunkt, als ich feststellte, dass Katherines immer lächerlichere, dümmere und regelmäßig widersprüchliche Gründe heranzogen, um mit mir Schluss zu machen.
    Ein Muster, dass sich bei Katherine XIV. fortsetzte, die ich im Frühling kennenlernte, als sie in einem Café an meinen Tisch kam und mich fragte, ob ich Camus las, was ich tat, und ich sagte Ja, und dann fragte sie, ob ich Kierkegaard gelesen hätte, und ich sagte Ja, weil es stimmte, und als wir das Café schließlich verließen, hielten wir Händchen, und ich speicherte ihre Nummer in meinem nagelneuen Handy, und sie ging mit mir am See spazieren, wo wir zusahen, wie sich die Wellen an den Felsen brachen, und sie sagte, es gebe überhaupt nur eine Metapher, nämlich Wasser, das gegen die Felsen peitscht, weil, sagte sie, sowohl das Wasser als auch die Felsen den Kürzeren dabei zogen, und als sie schließlich in dem gleichen Café, in dem wir uns drei Monate zuvor kennengelernt hatten, Schluss mit mir machte, sagte sie, sie wäre das Wasser und ich der Fels und wir würden uns einfach gegenseitig schaden, bis nichts von uns übrig war. Als ich sie darauf hinwies, dass das Wasser eigentlich gar keinen Schaden litt, wenn es die Felsen am Seeufer erodierte, gab sie zu, dass ich recht hatte, und machte trotzdem Schluss.
    Im folgenden Sommercamp lief mir K-15 über den Weg, die einen wie ein Welpe mit großen braunen Augen und Schlupflidern ansah, dass man sich unbedingt um sie kümmern wollte. Nur sie wollte nicht, dass ich mich um sie kümmerte, weil sie eine überzeugte Feministin war. Sie mochte mich, weil sie mich für den großen Geist meiner Generation hielt, doch dann fand sie, ich zitiere, dass ich nie ›ein Künstler‹ sein würde, was anscheinend Grund genug für meine Abschiebung war, auch wenn ich überhaupt keine Ambitionen hatte, ein Künstler zu sein – falls du genau hingehört hast, ich habe offen zugegeben, dass ich im Töpfern eine Niete bin.
    Und dann, nach einer entsetzlichen Dürreperiode, traf ich Katherine XVI. auf der Dachterrasse eines Hotels in Newark, New Jersey, während eines akademischen Zehnkampfs im Oktober der elften Klasse, und wir hatten die wildeste, heißeste Affäre, die man sich während eines vierzehnstündigen akademischen Zehnkampfs vorstellen kann – irgendwann mussten wir ihre drei Zimmergenossinnen aus dem Hotelzimmer werfen, damit wir richtig fummeln konnten. Und obwohl ich mit neun Goldmedaillen aus dem Rennen kam – nur in Rhetorik bin ich eine Niete –, ließ sie mich sitzen, weil sie zu Hause in Kansas einen Freund hatte, und ihn wollte sie nicht sitzen lassen, so dass ich logischerweise der war, den sie verlassen musste.
    Katherine XVII. – ich will nicht lügen – lernte ich im folgenden Januar im Internet kennen. Sie hatte einen Nasenring und einen unglaublichen Wortschatz, mit dem sie über Indie-Rock sprach – eins der Wörter, die ich damals nicht kannte –, und es hat Spaß gemacht, ihr zuzuhören, wenn sie über Musik sprach, und einmal habe ich ihr geholfen, sich die Haare zu färben, aber dann hat sie nach drei Wochen Schluss gemacht, weil ich ein ›Emo-Streber‹ war, und sie stand mehr auf ›Emo-Core‹.
    Auch wenn ich den Ausdruck ›Herz‹ vermeide, solange es nicht um das klopfende, blutpumpende Körperteil geht, besteht kein Zweifel, dass mir Katherine XVIII. das Herz gebrochen hat, denn ich liebte sie seit dem Moment, als ich sie auf dem Open-Air-Konzert sah, wo mich Hassan in den Osterferien hingeschleppt hatte. Sie war eine kleine, intensive Frau, die es hasste, wenn man Mädchen zu ihr sagte, und ich gefiel ihr. Anfangs schien es, als würde sie mein großes Unsicherheitsproblem teilen, weswegen ich mir lächerliche Hoffnungen machte und ihr zahllose unglaublich lange, schmerzhaft philosophische E-Mails schickte, und dann machte sie per E-Mail Schluss, nachdem wir uns nur zweimal getroffen und viermal geküsst hatten, woraufhin ich ihr zahllose unglaublich lange, schmerzhaft selbstmitleidige E-Mails
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