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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)
Autoren: Carsten Fischer
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Mittagshitze hereinbrechen würde.

3 - Temple Town
     
     
Blinzelnd erwachte Cassidy, als die tief stehende Abendsonne sie durch die Schlitze der heruntergeklappten Fensterschotts in der Nase juckte. Der alte Pick-up stolperte heftig auf der zerstörten Straße und wurde immer wieder von ausgeschlachteten Autowracks und umgekippten Bäumen zu unbequemen Ausweichmanövern gezwungen. Dennoch schien die anstrengende Reise den anderen Passagieren wenig auszumachen. Cassidy sah sich um und stellte erstaunt fest, dass alle außer dem Fahrer eingeschlafen waren, und auch Butch gähnte gelangweilt. Die Umgebung hatte sich seit ihrem Dorf überhaupt nicht verändert und die ständige monotone Kulisse wirkte zugleich verstörend und einschläfernd.
    »Guten Morgen!«, rief Butch ihr zu, als er das Mädchen im Rückspiegel erblickte. Cassidy konnte ihm lediglich ein gezwungenes Lächeln schenken, da ihr nach den zwölf unbequemen Stunden sämtliche Knochen weh taten.
    »Wie weit sind wir denn gekommen?«, ächzte sie hervor.
    »Die Hälfte der Strecke haben wir hinter uns. Siehst du die Ruinen da vorn am Horizont? Das war vor dem Kollaps irgendeine Kleinstadt. Da machen wir heute Nacht Rast«, antwortete der muskelbepackte Fahrer schläfrig, als sehnte er sich bereits nach einem warmen Lagerfeuer. Cassidy zwängte ihren Kopf an Angels Sitz vorbei, und tatsächlich, sie erkannte Mauerreste und so etwas wie eine kleine Kirche, ohne Dach, jedoch noch als solche wahrnehmbar.
    »Lebt da wer?«, fragte sie unsicher.
    »Nicht direkt«, erwiderte Butch. »Aber die Ranger-Teams und Tauschhändler übernachten gern zwischen den alten Gemäuern. Kann gut sein, dass wir ein paar Bekannte treffen. Der Weg sieht aus, als wäre hier erst vor kurzem jemand entlang gekommen. Ich hoffe, die haben Wasser zum Tauschen. Mit zwei Leuten mehr geht unseres nämlich langsam zur Neige.«
    Noch immer beschämt von ihrer unkontrollierten Gier ließ Cassidy sich mit gesenktem Haupt zurück in den Sitz fallen.
    »Mach dir mal keine Gedanken. Wir sind keine Barbaren wie die Gangs!«, versuchte Butch sie aufzuheitern. In wenigen Minuten würden sie die ersten Stadtausläufer erreichen und er entschied, dass es Zeit wäre, die anderen zu wecken. Doch anstatt jeden einzeln anzusprechen oder gar wachzurütteln, hämmerte er kurzerhand ein paar Mal auf die Hupe. Angel war sofort hellwach und griff nach ihrer Pistole. Stan schrie vor Schreck auf und knallte mit dem Kopf an die Wagendecke, nur Victor schien der übertriebene Service nicht zu beeindrucken. Schlaftrunken murmelte er, »Sind wir etwa schon da?«
    »Allerdings!«, erwiderte Butch und amüsierte sich über die Reaktionen seiner Passagiere. Darauf hatte er sich immerhin sechs lange und eintönige Stunden gefreut!
    »Na endlich«, seufzte sein schmächtiger Kamerad, während er versuchte, sich irgendwie zu strecken, was bei dem völlig überladenen Pick-up natürlich absolut hoffnungslos war. »Irgendwer Bekanntes da?«
    »Sieht nach Kim aus«, antwortete Butch mit zusammengekniffenen Augen. »Ja … ich glaube, das ist ihr Jeep!«
    »Na super«, meinte Angel trocken und streckte ächzend ihre Beine aus dem Beifahrerfenster. »Hoffentlich hat sie etwas Wasser für uns übrig.«
    »Wer ist Kim?«, wollte Cassidy neugierig wissen.
    »Unser Modepüppchen«, erwiderte ihre Retterin und tauschte dabei ein süffisantes Schmunzeln mit Butch aus. »Ranger wie wir. Fahren durchs Land und suchen nach allem, was so ein Dorf gebrauchen könnte. Außerdem tauschen sie mit umliegenden Ortschaften Nachrichten aus. Temple Town ist nichts weiter als eine Dorfruine aus vergangener Zeit. Sie heißt wegen der alten Kirche so, die man schon aus großer Entfernung erkennen kann.«
    »Spricht sich so was denn nicht herum? Kommen hier keine Gangs her?«
    »Aber sicher!«, bestätigte Butch amüsiert ihre Befürchtungen. »Und sie überlassen uns immer die feinsten Tauschgegenstände!«
    »Ab und an versuchen es welche. Meist Gangneulinge, denen ein Überfall auf Temple Town als Einstiegstest auferlegt wurde«, pflichtete Angel ihm schmunzelnd bei. »Erfahrene Banditen machen einen großen Bogen um die Ruinen. Normale Leute kommen hier nicht her, nur Ranger und von uns eskortierte Händler und Jäger. Gut bewaffnete Teams, die sich zu verteidigen wissen und keine Bauern, die sie einfach überrennen können. Kim ist auch da, also wird schon nichts passieren.«
    Wirklich beruhigen konnten Cassidy die Erklärungen nicht. Die
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