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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung
Autoren: Anne McCaffrey
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Bewegungsfreiheit.
    »Nicht viel größer als der Verschlag, aus dem wir eben kommen«, stellte Red gelassen fest.
    »Wie sollen wir denn hier unsere Übungen machen?« Die Stimme der Frau klang schrill, als sie sich an einen Türpfosten lehnte und einen Blick.ins Innere der Kabine warf.
    »Nacheinander, schätze ich«, entgegnete Red. »Es ist ja nur für zwei Tage, Liebes! Dann haben wir einen ganzen Planeten für uns. Hinein mit euch - Brian, Sorka! Wir haben Pilotin Telgar lange genug aufgehalten. Sie waren unsere Rettung!
    Vielen Dank!«
    Sorka, die sich an die Innenwand der Kabine gelehnt hatte, während ihr Vater den Rest der Familie in den Raum bugsierte, rutschte langsam zu Boden, zog die Knie bis zum Kinn hoch und blieb in dieser Stellung sitzen. »Vielen Dank auch von mir«, sagte sie etwas gefaßter und schielte zu Sallah hinauf. »Es ist schon verdammt dämlich, wenn man nicht weiß, wo oben und unten oder rechts und links ist!«
    «Da hast du recht, aber das Gefühl vergeht schnell. Wir haben das beim Aufwachen alle mitgemacht.«
    »Ehrlich?« Sorkas ungläubig staunendes Gesichtchen verzog sich zu dem strahlendsten Lächeln, das Sallah je gesehen hatte, und sie mußte ebenfalls lachen.
    »Ehrlich, sogar Admiral Benden«, schwindelte sie und strich der Kleinen über das weiche tizianrote Haar. »Wir sehen uns sicher noch, ja?«
    Als Sallah die Tür hinter sich schloß, hörte sie, wie Red Hanrahan seine Tochter ermahnte: »Wenn du schon sitzt, Sorka, dann kannst du gleich die Übungen machen, die man uns gezeigt hat! Danach kommt Brian an die Reihe.«
    Sallah erreichte ihre Kabine ohne weitere Zwischenfälle, obwohl die Korridore voll von frisch reanimierten taumelnden Menschen waren, deren Mienen abwechselnd angespannte Konzentration und hilfloses Entsetzen ausdrückten. Sie warf einen vorsichtigen Blick in das beengte Quartier und seufzte, als sie merkte, daß ihre Kabinengenossen schliefen. Sie selbst war viel zu überdreht, um sich hinzulegen; irgendwie mußte sie ihre Anspannung loswerden. Sallah beschloß, in den Bereitschaftsraum der Piloten zu gehen und sich an den Simulator zu setzen. Der Augenblick der Wahrheit hinsichtlich ihrer Fähigkeiten als Pilotin kam rasch näher.
    Erneut versperrte ihr ein Kolonist den Weg, dessen motorische Koordination nach dem langen Kälteschlaf noch nicht so recht funktionierte. Er war so klapperdürr, daß Sallah befürchtete, er könnte sich die Knochen brechen, während er von einer Seite des Korridors auf die andere schwankte.
    »Tarvi Andiyar, Geologe«, stellte er sich höflich vor, nachdem sie ihn am Ellbogen gefaßt und aufgerichtet hatte. »Befinden wir uns tatsächlich im Orbit um Pern?« Er schielte leicht, als er sie ansah, und Sallah mußte sich beherrschen, um nicht zu grinsen. Sie erklärte ihm, in welcher Position sich das Schiff im Moment befand. »Und Sie haben diesen Planeten mit Ihren eigenen wunderhübschen Augen gesehen?«
    »Jawohl, und er ist noch schöner, als man es uns vorhergesagt hat!« versicherte sie ihm mit großem Nachdruck. Er lächelte erleichtert und entblößte dabei zwei Reihen schneeweißer gleichmäßiger Zähne. Dann schüttelte er den Kopf, das Schielen ließ nach, und sie stellte fest, daß sie selten einen Mann mit einem harmonischeren Gesicht gesehen hatte. Er besaß nicht Bendens harte kämpferische Züge, sondern ähnelte eher einem jener indischen oder kambodschanischen Prinzen, wie man sie hin und wieder auf halbzerstörten Steinreliefs sah. Sie errötete, als ihr einfiel, in welchen Stellungen man diese Prinzen einst abgebildet hatte.
    »Wissen Sie, ob es schon neue Daten von den Sonden gibt? Ich brenne darauf, mit meiner Arbeit anzufangen.«
    Sallah lachte, und die sinnliche Spannung, in die sein Gesicht sie versetzt hatte, löste sich. »Sie können noch nicht einmal laufen und wollen schon arbeiten?«
    »Fünfzehn Jahre Urlaub haben mir voll und ganz gereicht Ihnen nicht?« In seiner Stimme schwang ein leiser Vorwurf mit. »Ist das hier Kabine C-8411?«
    »Genau.« Sie führte ihn auf die andere Seite des Korridors.
    »Sie sind ebenso schön wie liebenswürdig«, erklärte er, während er mit einer Hand den Türstock umklammerte und sich tief verneigte. Sie mußte ihn an beiden Schultern festhalten, als er nach vorn kippte. »Und schnell!« Mit einem vorsichtigen Kopfnicken und einer unter den gegebenen Umständen sehr würdevollen Kehrtwende öffnete er die Tür.
    »Sallah!« Drake Bonneau kam mit raschen
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