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Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Gonran 1: Stärke oder Tod (German Edition)
Autoren: Andreas Pauli
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nicht, aber komisch kam er ihm allemal vor. Aus lauter Gewohnheit und aus Furcht vor den stechenden Schmerzen hatte Pete bisher die Augen geschlossen gehalten. Das grüne Licht war nun weg. Auch die flimmernden Bilder waren verschwunden. Es war an der Zeit zu sehen, wo er sich befand.
    Langsam öffnete er beide Augen einen kleinen Spalt. Er erkannte die Holzpritsche, auf der er saß, und zu seiner großen Verwunderung und Erleichterung verspürte er gar keine Schmerzen mehr in seinen Augen. Vorsichtig öffnete er sie nun ganz.
    Pete ließ seinen Blick langsam über die Umgebung gleiten. Er erkannte, dass die Wände aus Felsen bestanden, von denen Wasser tropfte. Demnach musste dieser Raum wohl in einen Berg hineingebohrt oder gemeißelt worden sein. An den Felswänden befanden sich auf Kopfhöhe alle paar Meter in die Felsen getriebene Eisenhalter mit erloschenen Fackeln. Der Boden war ziemlich uneben und man konnte noch gut die Spuren der Meißel, die die Felsbrocken weggesprengt hatten, gut erkennen. In der Wand vor ihm gab es zwei kleine Öffnungen, die das wenige Licht hereinließen, das seinen Raum erhellte. Zu seiner Linken befand sich, fest in der Wand verankert, eine massive Holztür mit Eisenbeschlägen. An der Tür konnte er keinen Griff oder Hebel erkennen; von innen schien sich diese nicht öffnen zu lassen.
    So weit, so gut.
    Es sieht ja alles so wie auf der Erde aus, einfach ein bisschen älter.
    Wobei mein Bett im Waisenhaus genauso gut von hier stammen könnte.
    Pete grinste über diesen Gedanken, stand auf und ging langsam an den Wänden des Raumes entlang. Er hoffte, dass er heute endlich seine Eltern sehen konnte. Dieser Wunsch brannte wie ein loderndes, alles verzehrendes Feuer in ihm. Das war der Grund für seine Reise, der Grund, warum er überhaupt hierher gekommen war. So wie sich Bordan benommen hatte, schien er ein ziemlich robuster, harter Kerl zu sein. Pete würde sich also geschickt anstellen müssen, um an sein Ziel zu gelangen.
    So wie es aussah, war er hier ganz alleine auf sich gestellt.
    Es wurde Zeit, für sich selbst geradezustehen.
    Es wurde Zeit, ein Mann zu werden.
    Durch raue Stimmen aufgeschreckt, wirbelte Pete herum.
    „Hey, ich wette zwei Bronzetaler, dass der Erdling keine drei Tage hier übersteht. Bist du dabei?“
    Dann hörte Pete ein krachendes Geräusch, ein lautes „Uff!“ und ein Körper plumpste zu Boden.
    „Hab ich dem nicht schon mal gesagt, dass hier niemand auf diesen Erdling wettet?!“, brüllte Bordan.
    „Ja … ja, Herr, das haben Sie. Er hatte es wohl verge…“, ein Krachen, und der Körper der Wache plumpste ebenso kraftlos zu Boden.
    „Schwächlinge, allesamt Schwächlinge! Ein Schlag und die liegen wie Schweine im Dreck! Bordan, früher hatten die alle mehr einstecken können …“
    „Thobor, mein Bruder, da warst du auch noch jünger und noch nicht so kräftig wie diese Tage.“
    „Wenn du es sagst, Bordan. Übrigens, das war ein guter Schlag.“ Beide fielen in lautes Gelächter, dann sagte Bordan, immer noch grinsend: „Ganz meinerseits, Thobor. Lass uns reingehen und nach dem Erdling sehen. Der sollte nun sicher wach sein. Es wird ein interessanter Tag für uns, Bruder.“
    Pete hörte die knirschenden Geräusche ihrer Schritte rasch näher kommen. Die Tür zu Petes Raum wurde entriegelt, mit einem kräftigen Schlag geöffnet und dann erschien Bordan, direkt gefolgt von Thobor.
    Pete stand noch immer an der Wand. Aufmerksam und gespannt musterte er die beiden Krieger vor ihm. Und was für Krieger es waren. Erst fiel ihm die unglaublich große, muskulöse Gestalt von Thobor auf. Obwohl Bordan selbst schon riesig und breitschultrig war, Thobor war fast doppelt so breit und mindestens zwei Köpfe größer. Beide trugen große braune Fellstiefel, die bis zu ihren Knien reichten. Eine kurze Hose, auch aus Fell, endete bereits beim Ansatz der Oberschenkel. Beide waren in große braune Umhänge gehüllt, die jedoch den Blick freiließen auf ihre muskulösen Oberkörper. Pete kannte ja schon viele Athleten vom Fernsehen, aber noch nie hatte er zwei derart gestählte Körper vor sich gesehen.
    Hinter ihren langen Haaren ragten bei beiden die gigantischen Griffe ihrer Zweihandschwerter hervor. Und dann Thobors Arme. Sie waren praktisch mit Muskeln übersät. Die Kleidung, ja das ganze Auftreten der beiden kam ihm schon sehr merkwürdig vor für die heutige Zeit. Die beiden sahen aus wie die Barbaren in billigen Filmproduktionen mit Schwerter
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