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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Moment lang dachte, sie wäre auf dem anderen Auge auch noch erblindet. Sie hörte das Flüstern magischer Worte und erkannte, daß der Mann im Umhang einen Zauber geworfen hatte.
    »Ich werde sie verbrennen!« heulte der Drache. »Sie werden nicht entkommen!« Aber gerade, als er tief einatmen wollte, hörte er etwas anderes – die Stimmen der Kinder. »Nein«, dachte er enttäuscht. »Ich traue mich nicht. Meine Kinder! Ich könnte meinen Kindern schaden...« Sein Kopf sank auf den kalten Steinboden.
    Tanis und Raistlin rannten durch den Tunnel, der Halb-Elf zog den geschwächten Magier mit sich. Hinter sich hörten sie ein erbarmungswürdiges, gebrochenes Stöhnen.
    »Nicht meine Kinder! Bitte, kämpft gegen mich! Tut meinen Kindern nichts an!«
    Tanis trat aus dem Tunnel in das Spielzimmer und blinzelte in das helle Licht, als Caramon die riesigen Türen aufriß. Die Kinder stürmten in den Hof. Durch die Tür konnte Tanis Tika und Laurana sehen, die die Kinder mit gezogenen Schwertern eskortierten. Ein Drakonier lag auf dem Boden im Spielzimmer, Flints Kampfaxt stak im Rücken.
    »Nach draußen, alle!« schrie Tanis. Flint zog seine Kampfaxt aus dem Drakonier und verließ als letzter mit Tanis das Spielzimmer. Dann hörten sie ein entsetzliches Brüllen, das Brüllen eines Drachen. Aber es war nicht Matafleur. Pyros hatte die Spione entdeckt. Die Steinwände begannen zu beben – der Drache stieß aus seiner Höhle hervor.
    »Ember !« fluchte Tanis bitter. »Er ist nicht weg!«

    Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Ich wette um meinen Bart«, sagte er düster, »daßTolpan etwas damit zu tun hat.«
     
    Die zerbrochene Kette stürzte auf den Steinboden des Kettenraums im Sla-Mori, und mit ihr fielen drei kleine Gestalten.
    Tolpan, der sich unsinnigerweise an der Kette festhielt, purzelte durch die Dunkelheit und dachte, so ist das also, wenn man stirbt. Es war ein interessantes Gefühl, und es tat ihm leid, daß er es nicht länger erleben würde. Über sich hörte er Sestun vor Angst kreischen, unter sich den alten Magier murmeln. Vielleicht versuchte er seinen letzten Zauber. Dann hob Fizban seine Stimme: »Pveatherf ...« Das Wort wurde von einem Schrei abgeschnitten. Dann erfolgte ein Krachen, als der alte Magier auf dem Boden landete. Tolpan trauerte um ihn, obwohl er wußte, daß er der nächste sein würde. Der Steinboden kam immer näher. In wenigen Sekunden würde auch er tot sein...
    Dann begann es zu schneien.
    Zumindest dachte das der Kender. Dann stellte er erstaunt fest, daß er von Abermillionen Federn umgeben war – die reinste Hühnerexplosion! Er sank in einen tiefen, weichen Haufen weißer Federn, Sestun taumelte hinterher.
    »Armer Fizban«, sagte Tolpan, blinzelte Tränen aus seinen Augen, als er in einem Ozean weißer Hühnerfedern strampelte. »Sein letzter Zauber muß Federfall gewesen sein, den auch Raistlin benutzt. Hättest du dir das vorstellen können? Er hat einfach Federn gemacht.«
    Über ihm drehte sich das Zahnrad immer schneller, die losgelöste Kette eilte darüber hinweg, als ob sie ihre Befreiung genösse.
     
    Draußen im Hof herrschte Chaos.
    »Hier rüber!« schrie Tanis, der aus der Tür gestürzt war und erkannte, daß ihre Mission zum Scheitern verurteilt war, aber trotzdem nicht aufgeben wollte. Die Gefährten versammelten sich um ihn mit gezogenen Waffen und sahen ihn beunruhigt
an. »Lauft zu den Minen! Geht in Deckung! Verminaard und der Drache sind doch hier. Es ist eine Falle. Sie werden jeden Moment über uns herfallen.«
    Die anderen nickten mit grimmigen Gesichtern. Sie wußten alle, daß die Lage aussichtslos war – sie mußten über hundert Meter offenes Feld zurücklegen, um Schutz zu finden.
    Sie versuchten, die Frauen und Kinder so schnell wie möglich voranzutreiben, waren dabei aber nicht sehr erfolgreich. Als Tanis dann zu den Minen sah, fluchte er laut vor Niedergeschlagenheit.
    Die Männer, die ihre Familien befreit sahen, überwältigten schnell die Wachen und rannten über den Hof! Das war aber gegen den Plan! Was hatte sich Elistan nur gedacht? Innerhalb weniger Augenblicke würden achthundert Menschen auf einem offenen Platz ohne jegliche Deckung panisch und ziellos herumirren! Er mußte sie nach Süden in die Berge zurückdrängen.
    »Wo ist Eben?« rief er Sturm zu.
    »Als ich ihn zuletzt sah, rannte er zu den Minen. Ich wußte überhaupt nicht, warum...«
    Der Ritter und der Halb-Elf stöhnten auf in plötzlichem
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