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Die Braut des Wüstenprinzen

Die Braut des Wüstenprinzen

Titel: Die Braut des Wüstenprinzen
Autoren: Penny Jordan
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nicht verheiratet”, versicherte Soraya ihr rasch. “Er wird dir gefallen, Xenia. Ihr beide habt so viel gemeinsam, und …” Das Läuten ihres Handys ließ sie verstummen. Sie langte unter ihre Gewänder und zog es hervor.
    Xenia lauschte dem ihr unverständlichen arabischen Wortschwall ihrer Tante, bemerkte jedoch, dass Sorayas Gesicht wachsende Besorgnis ausdrückte. “Was ist los?”, fragte sie, sobald ihre Tante das Gespräch beendet hatte. “Geht es um Großvater? Ist er …?” Sie presste die Lippen zusammen, ärgerlich, ihre Sorge preisgegeben zu haben.
    “Das war dein Onkel”, sagte Soraya sanft. “Dein Großvater hat einen Rückfall erlitten. Der Arzt hatte ihm strenge Bettruhe verordnet, aber er hält sich einfach nicht daran! Ich fürchte, wir müssen unseren Einkaufsbummel abbrechen, Xenia. Ich muss sofort nach Hause.”
    Für einen Moment war Xenia versucht, ihre Tante zu bitten, sie mitzunehmen, damit sie ihren Großvater kennenlernen würde, den nächsten Verwandten, den sie noch besaß. Aber sie beeilte sich, diese ungebetenen Gefühle zu unterdrücken. Ihr Großvater bedeutete ihr gar nichts. Sie durfte nicht vergessen, was er ihrer Mutter angetan hatte und welche Pläne er jetzt für sie hegte. Nein, sie würde ganz bestimmt nicht darum betteln, ihn sehen zu dürfen!
    Ein Taxi setzte Xenia wieder vor dem Hotel ab, und sie machte sich ohne Eile auf den Weg ins Foyer. Wie es aussah, hatte sie nun den Rest des Tages für sich, aber sie fürchtete keineswegs, sich zu langweilen.
    Die Hotelanlage bot wirklich genügend Abwechslung für jedermann. Es war zum Beispiel immer wieder spannend und interessant, über den
Souk
zu bummeln und den einheimischen Kunsthandwerkern bei ihrer Arbeit zuzusehen. Wenn man etwas Ruhe suchte, boten sich die zahlreichen Gärten zu einem Spaziergang an, oder man genoss eine romantische Gondelfahrt durch die künstlich angelegten Kanäle, die die weitläufige Hotelanlage durchzogen. Und nicht zuletzt luden verschiedene kunstvoll gestaltete Pools und mehrere idyllische Privatstrände ganz einfach zum Faulenzen ein.
    Die Pools und Strände erreichte man entweder zu Fuß oder mit einem der hoteleigenen Strandbuggys durch künstlich angelegte Höhlengänge unterhalb der Hotellobby. Sobald man dort ankam, wurde man von dienstbeflissenen Helfern umsorgt, die einem das Badetuch zur gewünschten Liege trugen, den Sonnenschirm ausrichteten oder einen Ober herbeiriefen. Nichts, was das Wohlbefinden der Gäste betraf, wurde hier dem Zufall überlassen. Xenia hatte zuerst mit ihren Eltern, dann mit ihrem Patenonkel und schließlich auch allein die ganze Welt bereist, aber sie musste zugeben, dass sie noch an keinen Ort gekommen war, wo die Urlauber derart in Luxus gebettet wurden wie hier.
    Nur dass sie hier leider nicht in Urlaub war – auch wenn ihre beiden besten Freundinnen in England sie in der Woche vor ihrer Abreise durch die exklusivsten Läden von London geschleift hatten, damit sie sich für die Reise mit einer angemessenen Garderobe ausstattete. Von Natur aus eher zurückhaltend und im Hinblick auf die Sitten des Landes, das ihr Ziel sein würde, hatte sie sich dabei erfolgreich gegen die freizügigeren Modelle gewehrt, zu denen ihre lebenslustigen Freundinnen sie hatten überreden wollen. Wenn Xenia sich allerdings jetzt unter den weiblichen Hotelgästen umblickte, hätte sie durchaus den spärlichsten Bikini wählen und sich immer noch vergleichsweise “zu angezogen” fühlen können.
    Unwillkürlich ließ Xenia die Fingerspitzen über ihren flachen Bauch zu ihrem Nabel gleiten, wo unter ihrer Kleidung der kleine Diamantstecker versteckt war, den sie sich noch kurz vor ihrer Abreise gekauft hatte, nachdem die Piercing-Wunde verheilt war. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. Nicht einmal ihre beiden Freundinnen wussten von diesem Piercing, das sie sich in einer Art Trotzreaktion hatte machen lassen an dem Tag, nachdem ihr Patenonkel ihren Widerstand gebrochen und sie überredet hatte, der Reise nach Zuran zuzustimmen. Inzwischen gestand sie sich ein, dass es schon etwas erregend Lüsternes hatte, wie der kleine Diamant auf ihrer nackten Haut im Licht funkelte … aber das würde so schnell natürlich niemand zu Gesicht bekommen.
    Sie dachte an ihren Großvater. Wie schlecht war es um ihn wirklich bestellt? War er tatsächlich so krank, wie ihre Tante zu glauben schien? Oder war sein “schwaches Herz” nur ein Trick, ein weiteres Mittel, sie zu
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