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Die Augen der Ueberwelt

Die Augen der Ueberwelt

Titel: Die Augen der Ueberwelt
Autoren: Jack Vance
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dies ist der Lappen der Umkehrung, und hier die Windung unterschwelliger Vorstellung ... Szzm . Es gibt noch so viel, was mich hier verwirrt, auf Achernar war es ganz anders.« Hastig blickte das Geschöpf Cugel an, um festzustellen, ob der gemerkt hatte, was ihm da herausgerutscht war. Doch Cugel setzte eine gleichmütige, leicht gelangweilte Miene auf. Die Kreatur durchstöberte inzwischen Iucounus Gehirn weiter. »Ah, hier ist der Lappen der Willenslenkung ja! Und nun ein heftiger Druck!«
    Iucounus Gesicht spannte sich flüchtig an, dann wurde es völlig schlaff, und die beleibte Gestalt sackte zusammen. Cugel sprang darauf zu und band im Handumdrehen Iucounus Arme und Beine, knebelte ihm den großen Mund.
    Nun war es Cugel, der einen Freudentanz vollführte. Es hätte gar nicht besser gehen können! Jetzt standen ihm Iucounu, seine Burg und seine gewaltige Sammlung magischer Mittel zur Verfügung! Er betrachtete die hilflose Gestalt und machte sich daran, sie ins Freie zu zerren, wo er, ohne zu viel zu beschmutzen, den großen gelben Schädel abschlagen könnte. Doch da ließ ihn die Erinnerung an all die Erniedrigung, die Mühsalen und Ungelegenheiten denken, die er dem Zauberer zu verdanken hatte. Sollte Iucounu ein so schnelles Ende finden, ohne seine Gemeinheiten vorher bitter zu bereuen? Nein, keinesfalls!
    So zog Cugel den Reglosen auf den Korridor und setzte sich auf eine nahe Bank, um zu überlegen.
    Nach einer Weile rührte sich die Gestalt, öffnete die Augen und war bestrebt, sich aufzurichten. Als sie erkannte, daß sie gefesselt war, wandte sie Cugel das Gesicht zu, überrascht zunächst, dann in gewaltigem Zorn. Durch den Knebel quälten sich gebieterische Laute, die Cugel mit einem gleichmütigen Nicken beantwortete.
    Schließlich stand er auf, untersuchte die Fesseln und den Knebel und zog sie vorsichtshalber noch fester. Dann machte er sich zu einer Erkundung der Burg auf. Wachsam hielt er dabei Ausschau nach Fallen aller Art, die der verschlagene Iucounu überall in seiner Burg versteckt aufgestellt haben mochte, um mögliche Eindringlinge unversehens zu schnappen. Ganz besonders vorsichtig war er in Iucounus Arbeitsgemach, in dem er alles, was ihn besonders interessierte, nur mit einem langen Stab berührte. Doch falls es wirklich Fallen gab, fand er sie zumindest nicht.
    Aus den Regalen nahm er Schwefel, Aquastel, ein Fläschchen mit Zycheauszug. Damit und mit diversen Kräutern stellte er einen klebrigen gelben Trunk her. Nunmehr zerrte er den schlaffen Iucounu in sein Arbeitsgemach und flößte ihm das Elixier ein. Dann rief er Befehle und Beschwörungen, bis er keuchte und schwitzte und aus den Ohren Iucounus, der durch den eingeflößten Schwefel noch gelber war, Aquastel dampfte und die Kreatur von Achernar sich endlich aus dem zuckenden Körper löste. Cugel packte sie sofort, drückte sie in einen steinernen Mörser und zerstampfte sie mit einem Eisenstößel zu einer Paste, die er mit Säure auflöste und in den Abguß schüttete. Iucounu, der alsbald seine Sinne wiedererlangte, betrachtete Cugel mit beunruhigend eindringlichem Blick. Schnell befeuchtete Cugel einen Lappen mit Raptogen und hielt ihn dem Zauberer unter die Nase, woraufhin Iucounu die Augen verdrehte und in Schlaf versank.
    Schwer atmend setzte Cugel sich, um ein wenig auszuruhen. Die Frage war nun: Wie konnte er den Lachenden Zauberer bewegungsunfähig machen, ohne ihm die Sinne zu rauben? Denn schließlich sollte er ja voll bei Bewußtsein sein, wenn er mit ihm abrechnete. Schließlich, nachdem er einige der Zauberbücher durchgeblättert hatte, versiegelte er Iucounus Lippen, indem er ein schnell hergestelltes Mittel auftrug, das sie fest miteinander verband. Mit einem einfachen Zauber sorgte er dafür, daß sein Leben erhalten blieb, nachdem er ihn in eine hohe Glasröhre gesteckt hatte, die er an einer Kette an die Decke der Eingangshalle hängte.
    Als das vollbracht und Iucounu wieder bei Bewußtsein war, betrachtete Cugel ihn mit breitem Grinsen. »Endlich, Iucounu, widerfährt mir Gerechtigkeit. Erinnert Ihr Euch, wie übel Ihr mir mitgespielt habt? Welche Demütigungen ich durch Euch erdulden mußte! Sie sind unverzeihlich! Deshalb schwor ich, daß Ihr sie mir büßen würdet! Und nun ist es soweit! Versteht Ihr?«
    Iucounus verzerrtes Gesicht genügte als Antwort.
    Cugel setzte sich mit einem Kelch von des Zauberers bestem gelbem Wein. »Ich beabsichtige, folgendermaßen vorzugehen. Ich werde zusammenrechnen,
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