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Die 7 Suenden

Die 7 Suenden

Titel: Die 7 Suenden
Autoren: James Patterson
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brachte auch Connor Campions Aussage mit, dass die beiden jungen Männer, die mit einer Waffe und einer Angelschnur zu ihm ins Haus gekommen waren, sich als Hawk und Pidge vorgestellt hatten, und ich zeigte dem Richter die Fotos aus den Jahrbüchern, unter denen auch ihre richtigen Namen verzeichnet waren.
    Um zehn Uhr hatten wir einen unterzeichneten Haftbefehl in der Tasche und ausreichend viele Männer, um loszuschlagen.

114
    Die Stanford University ist eine Spitzenuniversität, an der sich nur die Besten und Klügsten tummeln. Sie liegt fünfzig Kilometer südlich von San Francisco am Highway 280, nicht weit von Palo Alto entfernt.
    Hans Vetter alias Pidge hielt sich tagsüber im Videolabor des Gates Computer Science Building auf, einem sandsteinfarbenen, fünfstöckigen, L-förmigen Gebäude mit Ziegeldach und einem halbkreisförmig nach außen gewölbten Eingangsbereich. Die Labors und Forschungsräume drängten sich um drei große Hörsäle, während das Gebäude selbst durch zahlreiche Zufahrtsstraßen von den anderen Universitätsgebäuden getrennt wurde und so ein wenig isoliert wirkte.
    Conklin und ich hatten zusammen mit den U.S. Marshals, die die Aktion in Absprache mit dem Sicherheitsdienst der Universität organisierten, die Pläne der einzelnen Stockwerke des Gates Building studiert. Da das Gebäude nach allen Seiten Fenster besaß, konnten die Einsatzkräfte von drinnen jederzeit gesehen werden.
    Wir stellten unsere Fahrzeuge außer Sichtweite in einer Zufahrtsstraße ab und rückten zu Fuß vor. Conklin und ich trugen Kevlar-Westen unter unseren SFPD-Jacken und hielten unsere Dienstwaffen in der Hand, doch die Einsatzleitung lag bei den U.S. Marshals.
    Als wir das Zeichen zum Losschlagen bekamen, fuhr mir ein Adrenalinstoß in die Glieder. Während andere die Seiteneingänge überwachten, stürmten wir zu zwölft die Eingangstreppe hinauf und betraten das hohe Foyer, um anschließend die verschiedenen Treppen und Flure zu besetzen.
    In jedem Stockwerk lösten sich immer zwei Marshals
gleichzeitig aus der Gruppe, besetzten freie Flächen, durchsuchten Seminarräume.
    Meine Gedanken rasten.
    Ich hatte Angst, dass wir zu laut sein könnten, dass wir bereits gesehen worden waren und dass Vetter, falls er eine Waffe an den Metalldetektoren vorbeigeschmuggelt hatte, womöglich seine Kommilitonen als Geiseln nahm, bevor wir ihn überwältigen konnten. Conklin und ich gelangten bis ins oberste Stockwerk, und die Marshals postierten sich zu beiden Seiten der Labortür. Conklin linste durch den Glasstreifen neben der Tür, drehte den Türknauf und stieß die Tür weit auf.
    Sowohl Conklin als auch die mit Maschinenpistolen bewaffneten Marshals gaben mir Deckung, als ich durch die Tür trat und brüllte: » KEINE BEWEGUNG! Niemand rührt sich von der Stelle, dann passiert auch niemandem etwas. «
    Eine Studentin kreischte los, und im nächsten Augenblick brach im gesamten Raum das Chaos aus. Junge Menschen sprangen von ihren Plätzen auf und versteckten sich unter ihren Arbeitstischen. Kameras und Computer fielen zu Boden. Glas splitterte.
    Kaleidoskopartige Bilder wirbelten um mich herum, und Schreckensschreie hallten von den Wänden wider. Die Situation war nicht mehr nur unübersichtlich, sondern lief völlig aus dem Ruder. Ich hielt den Blick angestrengt in den Raum gerichtet, suchte nach einem untersetzten jungen Mann mit langen braunen Haaren, einem kantigen Kinn und dem Blick eines Killers... aber ich sah ihn nicht.
    Wo war Hans Vetter?
    Wo war er?

115
    Der Dozent stand wie festgenagelt an der Stirnseite des Raumes, und sein bleiches Gesicht wurde langsam rot, während der Schock sich in Empörung wandelte. Er war Mitte dreißig, besaß nicht mehr viele Haare und trug eine grüne Strickweste. Unter seinen Hosenaufschlägen lugte etwas hervor, das verdächtig nach Schlafzimmerpantoffeln aussah. Er streckte uns die geöffneten Handflächen entgegen, als wollte er uns aus seinem Hörsaal hinausschieben. Er nannte seinen Namen - Dr. Neal Weinstein - und rief mit lauter Stimme: » Was, zum Teufel ...? Was , zum Teufel , soll das denn? «
    Wenn das Ganze nicht so schrecklich gewesen wäre, dann hätte ich beinahe gelacht über Weinstein, der sich nur mit seinen wedelnden Armen und seinem Doktortitel bewaffnet einer Horde von Ordnungshütern in den Weg stellte, die bis zum Anschlag mit Adrenalin vollgepumpt und voll und ganz darauf eingestellt waren, das ganze Haus in die Luft zu jagen.
    »Ich habe hier
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