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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne
Autoren: Graham McNeill
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Wyrdmake
triumphierend.
    Ahriman lachte darüber.
»Glauben Sie das wirklich? Wenn Ankhu Anen sie Ihnen verraten hat, dann nur,
weil er wollte, dass Sie mich finden. Er wusste, ich würde Sie töten, sollten
Sie es versuchen.«
    »Das sehe ich ganz anders«, gab
Wyrdmake zurück, während ein goldener Stab in seiner Hand Gestalt annahm.
    Aber Ahriman schüttelte den
Kopf, und der Stab zerplatzte in Scherben aus verblassendem Licht.
    »Glaubst du wirklich, dass wir
hier in diesem Reich so kämpfen werden?« Wyrdmake stürzte sich auf Ahriman, die
Hände ausgestreckt wie Klauen, während sich sein Gesicht in das eines Wolfs
verwandelte, der die Zähne fletschte, um seinem Opfer die Kehle zu
zerfleischen. Ahriman schoss ihm entgegen, woraufhin sie in einer gleißenden
Explosion zusammenprallten.
    Der Runenpriester schlug mit
den Klauen nach ihm, doch Ahriman bewegte sich wie Quecksilber und wich jedem
Hieb mühelos aus, während er sich höher und höher in den Großen Ozean
hinaufbewegte. Wie zwei ineinander geschlungene Spiralen eines genetischen
Codes jagten sie durch den Äther, wobei Wyrdmake unablässig nach ihm schlug und
nach ihm zu schnappen versuchte. Doch jede Attacke wurde von Ahriman mit einem
eleganten Ausweichmanöver beantwortet.
    »Sie sind genau wie ich«, sagte
er, während er einen weiteren Vorstoß ins Leere gehen ließ.
    Wyrdmake entfernte sich von
Ahrimans flammender Form und schüttelte den Kopf, gleichzeitig zog sich die Wolfsgestalt
in das schimmernde Fleisch zurück.
    »Ich bin überhaupt nicht wie
Sie!«, knurrte er. »Meine Macht ist mir durch den Kreislauf von Geburt und Tod auf
Fenris gegeben worden. Ich bin ein Sohn des Sturms. Ich bin nicht wie Sie!«
    »Und trotzdem sind Sie nicht
auf Fenris«, hielt Ahriman dagegen.
    »Wir benutzen andere Namen
dafür, aber die Macht, die Sie benutzen, um den Sturm zu rufen und die Erde zu
spalten, ist die gleiche Macht, die ich benutze, um in die Zukunft zu sehen und
die Bestimmung meiner Legion zu beeinflussen.«
    »Haben Sie nichts Besseres zu
bieten?«, fuhr Wyrdmake ihn an.
    »Nur Lügen? Ich kann kein Wort
glauben, das über Ihre Lippen kommt.«
    »Lügen?«, gab Ahriman zurück.
»Sehen Sie sich doch an, was Sie aus meiner Welt machen. Glauben Sie, da muss
ich noch auf Lügen zurückgreifen? Die Wahrheit ist meine Waffe.«
    Mit diesen Worten schoss er
nach vorn, damit seine Essenz Wyrdmake umhüllen konnte. Dann trieb er einen Speer
aus gleißender Helligkeit in den Energiekörper des anderen Mannes, jedoch
nicht, um ihn damit zu töten. Vielmehr hielt er den Speer der Wahrheit in
seinen Händen.
    »Sie können die Wahrheit nicht
verstehen, wenn Sie nicht zuerst die Allmacht der Unwahrheit verstehen, in deren
Bann Sie stehen. Aufklärung ist sinnlos, wenn Sie sich nicht zuerst von der
Lüge befreien. Die Macht der Wahrheit wird mit Ihnen verschmelzen, sobald Sie
sich von allen Formen der Täuschung lossagen. Das ist mein Geschenk für Sie,
Ohthere Wyrdmake.«
    Ahriman ließ alles in den
Runenpriester strömen: die Verderbtheit von Horus, den Verrat an allem, was der
Imperator zu erschaffen versuchte, die monströsen Dimensionen des
bevorstehenden Krieges, die Zeit des Schreckens, die am Ende dieses Krieges
wartete. So oder so nahte eine Zeit der absoluten Finsternis, und als Ahriman Wyrdmake
die Augen für all das öffnete, was er selbst gesehen hatte, da erfuhr er im
Gegenzug alles, was die Space Wolves und die Custodes dazu veranlasst hatte, einen
solch brutalen Feldzug gegen die Thousand Sons zu führen.
    Er hörte die schmeichelnden
Worte aus Horus' Mund und das finstere Beharren von Constantin Valdor, die
beide auf den ersten Blick nicht gegensätzlicher hätten auftreten können, die
aber beide das gleiche Ziel verfolgten: nämlich Leman Russ auf einen Weg zu
lotsen, der nur in der völligen Auslöschung der Thousand Sons enden konnte.
    Das Ausmaß dieses Verrats
erschütterte Ahriman bis in sein Innerstes. Er hatte sich ja damit abgefunden,
dass Horus Lupercal ein Verräter war, weil die Ursprünge dafür in einer
Täuschung lagen, die sich Wesen ausgedacht hatten, für die Millionen von Äonen
nur so lange dauerten wie ein Wimpernschlag.
    Doch dies hier ... dies war ein
Verrat menschlichen Ursprung. Es waren Lügen, die mit hehrer Absicht
ausgesprochen worden waren, die aber die unbeabsichtigte Konsequenz der
Zerstörung Prosperos nach sich gezogen hatten.
    Wut überkam Ahriman, und er
attackierte Wyrdmake erneut, um vom Zorn getrieben
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