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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis
Autoren: Ben Counter
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nicht, wie er mit seiner Hand vom Himmel herabreicht, und nur wenige von
uns sind mit seinen Visionen gesegnet. Sollte es etwa möglich sein, dass ihn
die Mehrheit seiner Untergebenen nicht kümmert?< Ihnen ist nicht bewusst,
was an einer solchen Einstellung verkehrt ist. Seine Hand ruht auf jedem von uns,
und wir alle sind ihm unsere Hingabe schuldig. In den Tiefen des Warp kämpft
die mächtige Seele des Imperators gegen die finsteren Dinge, denen sonst der
Durchbruch gelingen könnte, um uns alle zu verzehren. Auf Terra wirkt er
Wunder, die der Galaxis Frieden, Erleuchtung und die Verwirklichung all unserer
Träume bringen werden. Der Imperator führt uns, er lehrt uns und spornt uns an,
damit wir mehr werden, als wir sind. Aber vor allem gilt eines: Der Imperator
beschützt.«
    »Der Imperator beschützt«, wiederholte die Versammlung einstimmig.
    »Der Glaube der Lectitio Divinitatus, des Göttlichen Worts des
Imperators, ist kein Pfad, dem man mühelos folgen kann. Dort, wo die Imperiale
Wahrheit Trost spendet, indem sie rigoros alles ablehnt, was man nicht sehen kann
und nicht kennt, verlangt das Göttliche Wort die Kraft, um an das zu glauben,
was man nicht sieht. Je länger wir diese finstere Galaxis betrachten und je
länger wir die Feuer ihrer Eroberung durchleben, umso mehr erkennen wir, dass
die Göttlichkeit des Imperators die einzige Wahrheit ist, die existieren kann.
Wir suchen nicht nach dem Göttlichen Wort, sondern wir hören es und fühlen uns
veranlasst, ihm zu folgen. Glaube ist kein Bekenntnis zu einem Bündnis oder
eine Theorie, über die man diskutieren kann. Glaube ist etwas, das tief in
unserem Innern sitzt, allumfassend und unentrinnbar. Die Lectitio Divinitatus
ist der Ausdruck dieses Glaubens, und nur indem wir das Göttliche Wort
anerkennen, können wir den Pfad verstehen, den der Imperator der Menschheit
zeigt.«
    Schöne Worte, dachte Sindermann. Schöne Worte, aber ärmlich
vorgetragen, wenn auch von Herzen kommend. Er konnte erkennen, dass sie bei
denen, die zuhörten, etwas ausgelöst hatten.
    Ein erfahrener Redner konnte mit solchen Worten und der Kraft des
Glaubens ganze Welten mitreißen.
    Bevor Cassar fortfahren konnte, hörte Sindermann plötzlich Rufe, die
aus dem zu diesem Raum führenden Labyrinth aus Gängen und Korridoren zu ihnen
drangen. Er drehte sich um und sah, wie eine Frau panisch und mit einem dumpfen
metallenen Knall die Tür auf riss. Hinter ihr waren die lauten Boltergeschosse
zu hören.
    Die Anwesenden wurden unruhig und sahen zu Cassar, weil sie eine
Erklärung hören wollten, doch die konnte er ihnen nicht geben, da er genauso
ratlos war wie alle anderen.
    »Sie haben euch gefunden!«, brüllte Sindermann, als ihm klarwurde, was
hier ablief.
    »Alle raus!«, rief Cassar. »Zerstreut euch!«
    Sindermann schob sich durch die in Panik geratene Menge in Richtung
Cassar. Einige der Anwesenden zogen Waffen, und nach ihrem kriegerischen
Gebaren zu urteilen, mussten sie der Imperialen Armee angehören. Manche waren
eindeutig Besatzungsmitglieder des Schiffs, und Sindermann kannte sich gut
genug mit Religion aus, um zu wissen, dass sie ihren Glauben notfalls auch mit
Waffengewalt verteidigen würden.
    »Kommen Sie, Iterator, es wird Zeit, dass wir von hier verschwinden«,
sagte Cassar und zog den ehrwürdigen Iterator mit sich zu einem der vielen
Korridore, die in alle Richtungen von dem Raum wegführten.
    Beim Blick in seine besorgte Miene fügte Cassar hinzu: »Keine Sorge,
Kyril, der Imperator beschützt.«
    »Das will ich doch sehr hoffen«, gab Sindermann nach Luft schnappend
zurück.
    Schüsse hallten von der Decke wider, grelles Mündungsfeuer zuckte über
die Wände. Sindermann warf einen Blick über die Schulter und sah die massigen,
gepanzerten Astartes in den Raum vorrücken. Sein Herz stockte bei dem Gedanken
daran, von solchen Kriegern als Feind angesehen zu werden.
    Eilig folgte Sindermann Cassar in den Korridor, durch eine
Brandschutztür und dann auf einen gewundenen Weg, der sie durch die Tiefen des
Schiffs führte. Die Rächender Geist war ein gewaltiges Schiff, und der
Grundriss dieser Sektion war ihm völlig fremd. Die Wände waren verdreckt und
wirkten wie Teile einer Industrieanlage, ganz anders als die prachtvolle
Ausstattung der oberen Decks.
    »Wissen Sie, wohin wir laufen?«, keuchte Sindermann, für den jeder
Atemzug wie ein heißer, schmerzhafter Stich war. Seine alten Gliedmaßen
ermüdeten schon jetzt, da sie eine solche Anstrengung kaum
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