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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg
Autoren: Dan Abnett
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nicht den Wunsch hat, sich uns und unserer Arbeit
anzuschließen«, sagte Raldoron. »Sie werden sich nicht zu einem Krieg bekennen,
noch teilen sie unsere Ziele und Ideale. Ihnen genügt es, ihrer eigenen Bestimmung
zu folgen.«
       Sanguinius sagte nichts. Er
gestattete seinem Ordensmeister, die Ansicht der Blood Angels zu vertreten,
sparte sich seinen eigenen nicht unerheblichen Einfluss aber allein für Horus'
Ohren auf.
       »Vielleicht befürchten sie,
dass wir versuchen werden, sie zu erobern«, sagte Loken.
       »Vielleicht haben sie
recht«, sagte Abaddon.
       »Ihre Lebensart ist abartig.
Zu abartig für uns, um sie aufnehmen zu können, ohne einen Wandel zu
erzwingen.«
       »Wir werden hier keinen
Krieg führen«, sagte Horus.
       »Wir könnten ihn uns nicht
leisten. Wir können es uns nicht leisten, einen Konflikt an dieser Front zu
eröffnen. Nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Nicht in dem gewaltigen Maßstab,
den eine Unterwerfung des Interex erforderlich machen würde. Wenn sie überhaupt
unterworfen werden müssten.«
       »Ezekyles Argument ist
durchaus schlüssig«, sagte Erebus leise.
       »Das Interex hat, aus guten
Gründen, will ich gern unterstellen, eine Gesellschaft errichtet, die zu stark
von dem Modell menschlicher Kultur abweicht, das der Imperator proklamiert hat.
Wenn sie keine Bereitschaft zur Anpassung zeigen, müssen sie notwendigerweise
als Feinde unserer Sache betrachtet werden.«
       »Vielleicht ist das Modell
des Imperators zu strikt«, sagte Horus kategorisch.
       Es gab eine Pause. Mehrere
Anwesende sahen einander in stillem Unbehagen an.
       »Ach, jetzt hören Sie aber
auf!«, brach Sanguinius das Schweigen.
       »Ich sehe diese Blicke.
Machen Sie sich ernsthaft Sorgen, unser Kriegsmeister könne in Erwägung ziehen,
sich dem Imperator zu widersetzen? Seinem Vater?«
       Er lachte laut über den
bloßen Gedanken und provozierte damit bei einigen gezwungenes Lächeln.
       Abaddon lächelte nicht.
       »Der Imperator, von allen
geliebt«, begann er, »hat uns damit beauftragt, seinen Willen zu erfüllen und
den bekannten Weltraum für menschliche Besiedlung sicher zu machen. Seine
Edikte sind unzweideutig. Wir dürfen weder den Nichtmenschen dulden noch den
ungezügelten Psioniker, wir müssen uns gegen die Finsternis des Warps schützen,
und wir sollen die versprengten Nischen der Menschheit vereinigen. Das ist
unsere Aufgabe. Alles andere ist ein Sakrileg seinen Wünschen gegenüber.«
       »Und einer seiner Wünsche«,
sagte Horus, »war der, dass ich Kriegsmeister sein soll, sein einziger Regent,
um danach zu trachten, seine Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Der Kreuzzug
wurde aus dem Zeitalter des Haders geboren, Ezekyle. Aus Krieg. Unsere
rücksichtslose Methode der Eroberung und Säuberung wurde in einer Zeit
entwickelt, als jede nichtmenschliche Rasse, der wir begegneten, feindselig,
als jedes Fragment der Menschheit, das nicht mit uns war, automatisch und
fundamental gegen uns war. Krieg war die einzige Antwort. Es war kein Platz für
Feinheiten, aber seitdem sind zwei Jahrhunderte vergangen, und wir haben andere
Probleme. Der Großteil des Krieges ist vorbei. Aus diesem Grund ist der
Imperator nach Terra zurückgekehrt und überlässt es uns, das Werk zu vollenden.
Ezekyle, die Menschen des Interex sind eindeutig keine Ungeheuer und auch keine
resoluten Feinde. Ich glaube, wenn der Imperator heute bei uns wäre, würde er
sofort die Notwendigkeit einer Anpassung sehen. Er würde nicht wollen, dass wir
mutwillig zerstören, für dessen Zerstörung es keinen guten Grund gibt. Und er
hat sein Vertrauen genau deswegen in mich gesetzt, damit ich solche
Entscheidungen treffe und solche Unterscheidungen mache.« Er sah sie der Reihe
nach an. »Er traut mir zu, die Entscheidungen zu treffen, die er treffen würde.
Er traut mir zu, keine Fehler zu machen. Ich muss die Freiheit haben Politik in
seinem Namen zu interpretieren. Ich lasse mir keinen Krieg aufzwingen, nur um
irgendeine sklavisch Erwartungshaltung zu erfüllen.«
     
       Ein kühler Abend hatte sich
über die Terrassen der Stadt gelegt, und unter den vielen Schichten des
Blattwerks das im Hauch des Ozeans raschelte, wurden die Gehwege und Straßen
von frostigen weißen Lampen beleuchtet.
       Loken wurde in diesem Teil
der Nacht als Außenleib Wächter eingesetzt. Der Kommandant speiste mit Jephta
Naud und anderen Würdenträgern im palastartigen Haus des
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