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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals
Autoren: Karl Marx
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wesentliches Stück von Kapitel XVII des zweiten Abschnitts, das ohnehin einigermaßen in den dritten Abschnitt übergreift, wird wieder hineingezogen und erweitert. Die logische Folge wird öfters unterbrochen, die Behandlung ist stellenweise lückenhaft und namentlich am Schluß ganz fragmentarisch. Aber was Marx sagen wollte, ist in dieser oder jener Weise darin gesagt.
    Das ist das Material zu Buch II, woraus, nach einer Äußerung von Marx zu seiner Tochter Eleanor kurz vor seinem Tode, ich »etwas machen« sollte. Ich habe diesen Auftrag in seinen engsten Grenzen genommen; wo irgend möglich, habe ich meine Tätigkeit auf bloße Auswahl zwischen den verschiednen Redaktionen beschränkt. Und zwar so, daß stets die letzte vorhandne Redaktion unter Vergleichung der frühern zugrunde gelegt wurde. Wirkliche, d.h. andre als bloß technische Schwierigkeiten boten dabei nur der erste und dritte Abschnitt, diese aber auch nicht geringe. Ich habe sie zu lösen gesucht ausschließlich im Geist des Verfassers.
    Die Zitate im Text habe ich meist übersetzt bei Belegen für Tatsachen oder wo, wie bei Stellen aus A. Smith, das Original jedem zu Gebot steht, der der Sache auf den Grund kommen will. Nur in Kapitel X war dies nicht möglich, weil hier direkt der englische Text kritisiert wird. – Die Zitate aus Buch I tragen die Seitenzahlen der zweiten Auflage, der letzten, die Marx noch erlebt hat.
    Für das Buch III liegt außer der ersten Bearbeitung im Manuskript: »Zur Kritik«, den erwähnten Stücken in Manuskript III und einigen, in Auszugsheften gelegentlich eingesprengten kurzen Noten, nur vor: das erwähnte Manuskript in Folio von 1864-1865, ausgearbeitet in ungefähr derselben Vollständigkeit wie Manuskript II von Buch II, und endlich ein Heft von 1875: Das Verhältnis der Mehrwertsrate zur Profitrate, mathematisch (in Gleichungen) entwickelt. Die Fertigstellung dieses Buchs für den Druck schreitet rasch voran. Soweit ich bis jetzt beurteilen kann, wird sie hauptsächlich nur technische Schwierigkeiten machen, mit Ausnahme freilich einiger sehr wichtigen Abschnitte.
    Es ist hier der Ort, eine Anklage gegen Marx zurückzuweisen, die, erst nur leise und vereinzelt erhoben, jetzt, nach seinem Tode, von deutschen Katheder- und Staatssozialisten und deren Anhang als ausgemachte Tatsache verkündet wird – die Anklage, als habe Marx ein Plagiat an Rodbertus begangen. Ich habe bereits an andrer Stelle das Dringendste darüber gesagt 1 , kann aber erst hier die entscheidenden Belege beibringen.
    Diese Anklage findet sich meines Wissens zuerst in R. Meyers »Emancipationskampf des vierten Standes«, S. 43:
    »Aus diesen Publikationen« (den bis in die letzte Hälfte der dreißiger Jahre zurückdatierenden von Rodbertus) »hat nachweisbar Marx den größten Teil seiner Kritik geschöpft.«
    Ich darf bis auf weitern Nachweis wohl annehmen, daß die ganze »Nachweisbarkeit« dieser Behauptung darin besteht, daß Rodbertus dies Herrn Meyer versichert hat. – 1879 tritt Rodbertus selbst auf die Bühne, und schreibt an J. Zeller (Tübinger »Zeitschrift für die gesammte Staatswissenschaft«, 1879, S. 219) mit Beziehung auf seine Schrift: »Zur Erkenntniß unsrer staatswirthschaftlichen Zustände« (1842), wie folgt:
    »Sie werden finden, daß derselbe« (der darin entwickelte Gedankengang) »schon ganz hübsch von Marx... benutzt worden ist, freilich ohne mich zu zitieren.«
    Was ihm denn auch sein posthumer Herausgeber Th. Kozak ohne weiteres nachplappert. (»Das Kapital« von Rodbertus. Berlin 1884. Einleitung, S. XV.) – Endlich, in den von R. Meyer 1881 herausgegebnen »Briefen und socialpolitischen Aufsätzen von Dr. Rodbertus-Jagetzow«, sagt Rodbertus geradezu:
    »heute finde ich mich von Schäffle und Marx geplündert , ohne daß ich genannt werde«. (Brief Nr. 60, S. 134.)
    Und an einer andern Stelle nimmt Rodbertus' Anspruch bestimmtere Gestalt an:
    »Woraus der Mehrwert des Kapitalisten entspringt, habe ich in meinem 3. sozialen Brief im wesentlichen ebenso wie Marx, nur kürzer und klarer gezeigt.« (Brief Nr. 48, S. 111.)
    Von allen diesen Anklagen auf Plagiat hatte Marx nie etwas erfahren. In seinem Exemplar des »Emanci pationskampfs« war nur der die Internationale betreffende Teil aufgeschnitten, das Aufschneiden des übrigen habe ich selbst erst nach seinem Tode besorgt. Die Tübinger Zeitschrift sah er nie an. Die »Briefe etc.« an R. Meyer blieben ihm ebenfalls unbekannt, und bin ich auf die Stelle
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