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Der zehnte Planet

Der zehnte Planet

Titel: Der zehnte Planet
Autoren: Sergej Beljajew
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Millionen Jahren so viel von ihrem Gewicht verloren haben wird, wie die Erde wiegt.
    Wenn man von den Planeten, die um die Sonne und die andern Sternsonnen kreisen, spricht, dann taucht unwillkürlich der Gedanke auf: gibt es auf den andern Planeten Leben und denkende Lebewesen wie auf der Erde? Oder ist die Erde der einzige Planet im Weltall, auf dem Leben möglich ist?
    Die feste Überzeugung, daß die Erde nicht der einzige bevölkerte Himmelskörper im Weltallist, entstand schon vor sehr langer Zeit. Bereits vor zweitausend Jahren sagte der griechische Weise Metrodoros:
    »Die Erde für die einzige bevölkerte Welt zu halten, wäre dieselbe zum Himmel schreiende Dummheit wie die Behauptung, daß auf einem riesigen Weizenfeld nur eine einzige Ähre gedeihen kann.«
    Giordano Bruno (1548—1600), einer der größten Denker und Astronomen, hat ein bemerkenswertes Buch »Über die Unendlichkeit des Weltalls und über die Welten« geschrieben; es wurde zum erstenmal im Jahre 1584 in London herausgegeben. Giordano Bruno legt die erstaunlich gewagte Lehre von der Unendlichkeit des Weltalls und der Unzahl der bevölkerten Welten dar. In seinem Buch lesen wir:
    »Es gibt unzählige Erden, unzählige Sonnen und einen unendlichen Äther . . . All diese verschiedenen Arten vereinigen sich und stellen das gesamte unendliche Weltall dar. Teile des Unendlichen sind ebenso unendlich . . . Diese Welten werden von Lebewesen bevölkert und von diesen bebaut . . . Wir sehen die Sonnen, die noch größer, sogar riesengroß sind, aber wir sehen nicht die Erden, die, weil sie viel kleinere Körper sind, für uns unsichtbar bleiben . . .«
    Die zeitgenössischen Astronomen drückendiese Gedanken auf folgende Weise aus: »Wir sehen die Sterne, aber nicht ihre dunkeln Trabanten, das heißt die Planeten, die um die Sonnen dieser unzähligen Sterne des unendlichen Weltalls kreisen.« Die Arbeiten des schwedischen Astronomen Holmberg aus dem Jahre 1939 haben die volle Wahrscheinlichkeit des Gedankens von Giordano Bruno gezeigt. Es ist schon bewiesen, daß bei den uns nächsten Sternen dunkle Trabanten existieren, den Planeten unseres Sonnensystems ähnlich. Einige Erforscher des Planeten Mars — Lowell, Stovicek u. a. — kommen zu dem Schluß, daß auf ihm Voraussetzungen für Leben vorhanden sind.
    Deshalb hat der Traum des Gelehrten Solnzew, daß er selbst den Planeten, auf dem Lebewesen leben, arbeiten und um Freiheit und Glück kämpfen, besucht hat, eine Grundlage. Der wissenschaftliche Fortschritt ist ohne Traum, ohne schaffende Phantasie undenkbar. Aber der ernste wissenschaftliche Traum wird auf die Voraussicht von Möglichkeiten aufgebaut. Wenn günstige historische Ereignisse eintreten, dann wird ein unmöglicher Traum zur realen Wirklichkeit. Solnzew hat für seinen Planeten keine besondern Bedingungen erdacht; deswegen besitzt sein zehnter Planet im Grunde genommen die Bedingungen, die denen desdritten ähnlich sind. Es erübrigt sich, zu sagen, daß es einen solchen Planeten, wie den Zehnten, in Wirklichkeit nicht gibt.
    Wie gelangt man von der Erde auf einen andern Planeten? Solnzew ist Astronom und nicht Ingenieur; deshalb bleibt sein Traum nicht an den technischen Einzelheiten einer Planetenreise haften. Sein Traum vom Planetoplan gleicht dem, den die Menschen von der Aviatik träumten, bevor Motor und Flugzeug erfunden wurden. Der frühere schöne Traum von einer Reise in die Luft ist nun alltägliche Wirklichkeit geworden. Ebenso sicher werden sich auch einmal die Träume von einem Verkehr von Planet zu Planet in der Zukunft verwirklichen.
    Um sich von der Erde loszureißen und die Anziehungskraft derselben zu überwinden, muß das Planetenflugzeug eine Anfangsgeschwindigkeit von nicht weniger als 12 Kilometern in der Sekunde haben. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Wissenschaft und Technik das erreichen werden. Die Erschließung neuer Energiequellen und vielleicht die Ausnutzung der Photonen werden auch zur Verwirklichung des Traumes beitragen. All diese Momente haben auch die schöpferischen Gedanken und Arbeiten des hervorragenden russischen Gelehrten K. E. Ziolkowskij,des Erfinders und Konstrukteurs der Raketenmotoren, gelenkt.
    Es gibt keinen zehnten Planeten. Die Reise des Gelehrten Solnzew ist nur seine astronomische Phantasie, die er im Zustand eines kurzen, nicht tiefen, sogenannten Halbschlafes erlebt, der nach wissenschaftlichen Feststellungen ein Schlaf mit Traumbildern ist. Es wurde festgestellt, daß
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