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Der unteleportierte Mann

Der unteleportierte Mann

Titel: Der unteleportierte Mann
Autoren: Philip K. Dick
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Standardaufzeichnungen anfertigen, EEGs seiner
parapsychologischen Reaktionen, und dadurch die buchstäbli- che,
genaue Wahrheit erfahren.
Die ganze Angelegenheit war, verdammt nochmal, immer noch reichlich
obskur. Und dieses Mal handelte es sich nicht um Käfige mit
zwitschernden Vögeln oder Duschen, sondern um etwas anderes,
jedoch gleichermaßen Wirksames. Auf Hoffmanns Spuren
veröffentlichte künstlerisch brillante, aufregende
Broschüren in 3-D und Farbe, die das ekstatische Leben auf der
anderen Seite des Telpor-Nexus zeigten; das Fernsehen sendete Tag und
Nacht endlose Werbefilme, die einen ganz verrückt machten,
über die kaum besiedelten Graslandschaften Walmauls, das
balsamische Klima (per Geruchsspur), die war- men, von zwei Monden
erhellten Die-Antwort-ist-jaNächte ... es war ein Land der
romantischen Liebe, der Frei- heit, des Experimentierens, der Kibbuzim
ohne die Wüste: genossenschaftliches Leben, wo Orangen auf
natürliche Weise wuchsen und so groß wie Grapefruits wurden,
welche ihrerseits wiederum Melonen ähnelten oder den Brüsten
der Frauen dort. Aber.
Nach sorgfältigem Abwägen entschied Matson: »Ich
schicke einen erfahrenen Feldagenten hinüber, mit dem normalen
Telpor. Er soll sich als unverheirateter Geschäftsmann ausgeben,
der plant, eine Uhrmacherwerkstatt auf Walmaul zu eröffnen. Unter
der Haut wird er einen Hochleistungssender eingepflanzt tragen; der
Sender . . .«
»Ich weiß«, sagte Freya geduldig; es war schon
spät am Abend, und offensichtlich sehnte sie sich nach einer
Erholung von der grimmigen Realität ihres gemeinsamen
Geschäftes. »Er strahlt in regelmäßigen
Abständen ein Signal auf einem unge- nutzten
Ultrahochfrequenz-Band ab, das wir schließlich hier auffangen.
Aber das dauert Wochen.«
»Schon gut.« Jetzt hatte er es. Der Feldagent der Lies
Incor- porated würde einen Brief zurückschicken, via Telpor,
in der üblichen Weise kodiert. So einfach war das. Wenn der Brief
ankam: schön. Wenn nicht . . .«
»Du wirst warten«, sagte Freya, »und warten. Und kein
kodierter Brief wird kommen. Und dann fängst du vielleicht endlich
wirklich an zu glauben, daß unser Klient, Mr. ben Applebaum, in
der langen Dunkelheit, die unser kollektives Leben ist, über etwas
Großes und Bedrohliches gestolpert ist. Und was machst du dann?
Selber hinübergehen?«
»Dann«, meinte Matson, »schicke ich dich als Feldagenten hin.«
»Nein!« protestierte sie sofort.
»Also macht Walmaul dir Angst. Trotz all der teuren, kostenlos erhältlichen Hochglanzbroschüren.«
»Ich weiß, daß Rachmael recht hat. Ich wußte
es, als er durch die Tür kam; ich wußte es aus deiner Notiz.
Ich werde nicht gehen, und damit basta.« Sie sah ihren
Arbeitgeber-Liebhaber ruhig an.
»Dann suche ich mir aufs Geratewohl jemanden aus dem
Feldagenten-Reservoir.« Er hatte es nicht ernst gemeint; warum
sollte er seine Geliebte als Bauer in diesem Spiel anbieten? Aber er
hatte bewiesen, was er hatte beweisen wollen: ihre gemein- samen
Ängste waren nicht bloß intellektueller Natur. An die- sem
Punkt in ihrem Denken würden weder Freya noch er den Übergang
via Telpor nach Walmaul wagen, wie Tausende von ahnungslosen
Bürgern Terras es täglich mitsamt ihrem Hab und Gut und
voller unschuldiger guter Hoffnungen taten.
Ich hasse es, dachte er, irgend jemanden als Zielscheibe aufstellen zu müssen. Aber . . .
»Pete Burnside. Agent in Detroit. Wir sagen ihm einfach, wir
wollten unter einem Tarnnamen eine Zweigstelle der Lies Incorporated
auf Walmaul eröffnen. Einen Eisenwarenladen. Oder eine
Fernseh-Schnellreparatur. Hol sein Dossier; sieh nach, was für
besondere Begabungen er hat.« Wir werden einen unserer eigenen
Leute, dachte Matson, zum Schlachtopfer machen — und es
schmerzte, bereitete ihm Übelkeit. Und doch hätte er es schon
vor Monaten tun sollen.
Aber es hatte des bankrotten Rachmael ben Applebaums bedurft, um sie
endlich zum Handeln zu bewegen, erkannte er. Eines Mannes, der von
diesen monströsen Gläubigerballons verfolgt wurde, die alle
seine persönlichen Fehler und Geheimnisse laut hinausposaunten.
Eines Mannes, der gewillt war, eine Reise von sechsunddreißig
Jahren auf sich zu nehmen, um zu beweisen, daß etwas faul war im
Land von Milch und Protein auf der anderen Seite der Telpor-Tore, durch
die sich gegen fünf Poscreds jeder erwachsene Terraner begeben
konnte, um zu ...
Gott weiß wozu.
Gott — und die deutsche Hierarchie, die die UN und außerdem
AHS beherrschte. In diesem Punkt
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