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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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schlapp.
    Wie ein fetter Karpfen zog Dampfwalze durchs Wasser. „Noch jemand da zur Taufe?“ fragte er und drückte schon den nächsten Kopf hinunter. Die drei Kratzbürsten Martina, Esther und Doris standen ihm nicht nach. Sonja und Rolle hockten triefend am Rand und sahen gar nicht wie Lehrer aus.
    „So viel Wasser nach dem herrlichen Wein!“ scherzte Rolle.
    Neben ihm lag Beatrix, den Kopf in Ankes Schoß. Anke war als einzige trocken geblieben. Gegen ihre Wespen konnte sie ja schlecht antreten.
    Draußen vor der Halle trafen immer neue Castellaner Hilfskräfte ein. Da sie aber nicht hinein konnten, behalfen sie sich mit starken Sprüchen und kehrten schließlich wieder um.
    Ganz in ihrer Nähe saß Ingrid hinter einem Busch und lachte sich ins Fäustchen. Gerade war es ihr gelungen, Amanda, Sophie und Mücke unbemerkt abzufangen und in den Gymnastiksaal einzuschleusen, wo sie sich von den Strapazen erholen konnten. Gleich darauf war sie wieder auf Posten. Nach ihrer Rechnung fehlten jetzt noch Stephan, Constanze, Dieter, Andi, Pummel und Eugen. Daß die beiden letzteren seelenruhig in der Zentrale saßen, wußte sie nicht.
    Dort gähnte Eugen vor dem Kontrollautsprecher. „Die Wasserspiele werden jetzt ausgesprochen lauwarm. Hauen wir uns so langsam aufs Ohr?“
    Energisch winkte Pummel ab. „Erst wenn ich den Laden durchgehorcht hab! Vielleicht ist noch irgendwo jemand in Not!“
    Auch Tilo gähnte. „Seid ihr immer so gründlich bei euren Unternehmungen?“
    „Immer!“ antwortete Pummel weiterschaltend.
    Philo grinste. „Jetzt gefällt euch unsere Abhöranlage aber doch!“
    „In so einem Wespennest ist sie berechtigt“, stellte Eugen fest und zuckte zusammen. Draußen war jemand gegen die Tür gerumpelt und drückte die Klinke.
    „Mensch, wenn die uns hier finden…“, flüsterte Tilo.
    „Wer ist da?“ fragte Pummel beherzt.
    „Bist du das, Pummel?“ kam die Rückfrage. „Andi und Dieter!“
    Eugen schob den Riegel zurück, und Tilo und Philo konnten nur noch staunen, wie geschäftsmäßig und taktisch konsequent die Ritter einander informierten und überlegten, ohne lang von ihren Erlebnissen zu erzählen. Pummel schaltete unterdessen weiter, von Zimmer zu Zimmer. Hilferufe hörte er jedoch keine mehr.
    „Trotzdem!“ sagte Dieter schließlich.
    Pummel hatte zur Schwimmhalle zurückgeschaltet.
    „Hört endlich auf!“ vernahmen sie Günters Stimme aus dem Kontrollautsprecher.
    „Nicht, bevor nicht alle von uns zurück sind“, widersprach einer. Es war Ottokar, einwandfrei.
    „Dazu müßt ihr uns erst rauslassen!“ rief Berni.
    „Das könnt’ euch so passen!“ Es klang nach Martina.
    „Taufen wir sie halt noch mal“, alberte Klaus. „Wasserschlucken ist gesund nach soviel Bier!“
    Planschgeräusche, vergurgelnde Rufe – so ging es weiter in der Schwimmhalle, bis eine Stimme aus dem Lautsprecher das Gerangel stoppte.
    „Achtung, Achtung! An alle – in allen Häusern! Die Leiterin von Schloß Rosenfels ist hier und möchte etwas sagen. Ich übergebe an Fräulein Doktor Horn…“
    „Um Gottes willen!“ stammelte Sonja.
    „Wie denn das?“ wunderte sich Rolle. „Die hat doch einen Schwips…“
    Tilo und Philo hatten alle Räume angeschlossen, bis auf die Zimmer der Castellaner Lehrer, die Krankenstation und Hummels Wohnung.
    Nach einer Pause, in der alle den Atem anhielten, kam das typische FDH-Hüsteln, dann ihre Stimme: „Können mich auch alle hören?“
    „Ich denke, ja“, antwortete die tiefe Stimme des Rex.
    Wieder das Hüsteln. Doch dann legte sie los, in ihrer schärfsten Tonart: „Ich finde es unerhört, daß betrunkene Castellum-Schüler ihre Gäste überfallen und verschleppen! Ich verlange, daß diese sofort freigelassen werden, und behalte mir vor, mich an geeigneter Stelle über die Moral in dieser angeblichen Modellschule zu beschweren. Wenn nicht in fünf Minuten alle zurück sind, rufe ich die Polizei!“
    Ein Knacken, dann lähmende Stille.
    Wespen krochen aus dem Becken, tuschelten bei den Startblöcken und wollten zur mittleren Glastür.
    „Hiergeblieben!“ tönte Strehlau von der anderen Seite, als sei er immer noch Schiedsrichter. „Erst müssen alle zurück sein!“
    Ingrid war in den Gymnastiksaal gegangen und hatte mit Mücke, Amanda und Sophie die Durchsage gehört. Sie reagierte sofort, schloß die rechte Seitentür der Schwimmhalle auf, winkte Rittern, Hühnern, Anke und den beiden Lehrern. Alle flitzten hinaus. Sie schloß wieder ab. Die
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