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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4
Autoren: Ravensburger
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nur noch nicht genau zu sagen, welche das sind. Mein neues Amt sorgt leider immer wieder dafür, dass ich aus den Studien herausgerissen werde.« Er winkte ab. »Aber es gibt auch gute Nachrichten: In deiner Abwesenheit hat Berchtis’ Leuchtturm in der Elbmündung neue Wächter erhalten: zwei wirklich kolossale Riesenkrebse. Mit ihrem Erscheinen traf im Stadtrat die Nachricht ein, dass das Meervolk im Nordmeer einen neuen Herrscher habe. Du weißt vom Volk unter den Wogen?«
    Fi nickte, obwohl sie das Gefühl hatte, dass ihr dazu etwas Wichtiges entfallen war. »Koggs hat mir vom Meervolk erzählt und erklärt, welche Rolle es im Kampf gegen Morgoya spielt. Meerkönig Aqualonius hat sogar einmal den albionschen Sonnenrat aufgesucht. Aber das ist lange her.«
    »Nun, offenbar ist Aqualonius verstorben.« Eulertin verzog bedauernd das Gesicht. »Seit Neuestem regiert sein Sohn das Reich unter den Wogen, Meerkönig Nikkoleus. Er hat die beiden Riesenkrebse nach Hammaburg geschickt. Der Wortlaut seines Schreibens war jedoch seltsam. Er bezeichnete sie als Geschenk an die Menschen und Elfen Hammaburgs, obwohl es hier außer dir keine Elfen gibt.«
    »Seltsam.« Fi runzelte die Stirn.
    »Na ja, deshalb habe ich dich nicht hergebeten. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Was auch immer ich für Euch tun kann«, antwortete Fi und klopfte gegen den Rucksack. »Koggs hat mich schon vorgewarnt. Aber mein Leben unter den Schmugglern wurde sowieso langsam etwas eintönig.«
    »Koggs hat mir berichtet, dass du als Rattenfänger arbeitest. Das ist zwar ehrenhaft, aber ich halte das für eine Verschwendung deines Talents«, sagte Eulertin.
    Fi lächelte nachsichtig. »Ihr wisst doch, dass die Ratten als Morgoyas Augen und Ohren gelten. Ich tue uns allen also einen Gefallen.« Dass sie in Wahrheit weiter damit beschäftigt war, die Kräfte des Glyndlamirs zu erforschen, um so zu erfahren, wie es ihrem einstigen Gefährten Gilraen erging, verschwieg sie. Sie verlor auch kein Wort darüber, wie sehr es sie verzweifelte, Gilraens Traumgestalt seit über einem Jahr nicht mehr begegnet zu sein. Das Band zwischen ihnen war irgendwie abgerissen, was ihr große Sorgen bereitete.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Magister Eulertin fort, »ich brauche dich jetzt. Im Umland Hammaburgs geschehen merkwürdige Dinge. Es geht um die Irrlichter, die die Straßen der Stadt beleuchten. Irgendjemand raubt sie! Das geht jetzt schon seit geraumer Zeit so. Und die Diebe werden immer dreister. Wo auch immer Irrlichtjäger ihrem Handwerk nachgehen, stellt man ihnen nach. Die Diebe haben jüngst sogar einen Flusshändler überfallen und seinen Kahn ausgeplündert. Es hat Tote und Verletzte gegeben.«
    »Wer tut so etwas?«, fragte Fi.
    »Das sollst du herauszufinden, mein Lieber. Deshalb habe ich dich hergebeten. Diejenigen, die überfallen wurden, scheinen nämlich den Verstand verloren zu haben. Es ist sogar von Geistern die Rede, was ich kaum glauben mag. Inzwischen hat die Stadt Patrouillen ausgesandt, bisher ohne Erfolg.«
    »Ist denn die Zusammenarbeit mit dem Ersten Ratsherrn inzwischen einfacher geworden?«
    »Mit Schinnerkroog?« Magister Eulertin winkte ab. »Nein, er ist immer noch ein Narr. Er versucht dem Rat gegenüber die Ergreifung Finsterkrähes als seinen Verdienst zu verkaufen. Und er wird nicht müde, den Hexenmeister als mahnendes Beispiel dafür anzuführen, was einer Stadt droht, wenn sie Magier innerhalb ihrer Mauern duldet. Aber das soll uns im Moment nicht kümmern.« Der Däumling schwebte neben den Kutschbock. »Ich möchte, dass du alle Dörfer abklapperst, in denen die Irrlichtjäger noch nicht überfallen wurden. Gib dich als Gaukler aus. Vielleicht bringst du die Leute dazu, dir Dinge anzuvertrauen, die sie sonst niemandem verraten würden. Tandarins Kleider und einige seiner Puppen findest du im Wageninnern. Auf dem Kutschbock liegt eine Karte, die dir den Weg zu den Dörfern weist.«
    Fi musterte den Wagen und nickte schließlich. »Gut, Ihr könnt Euch auf mich verlassen. Oh, bei der Gelegenheit …« Sie fischte die magische Leuchtkugel unter ihrer Kleidung hervor. »Diese Kugel habt Ihr mir vor dem Kampf gegen Eisenhand gegeben.«
    »Habe ich?« Eulertin musterte die Kugel nachdenklich, winkte dann aber ab. »Behalte sie einstweilen. Im Augenblick benötige ich sie nicht.«
    Fi steckte die Glaskugel wieder weg. »Danke! Und wie erreiche ich Euch, wenn ich etwas herausfinde?«
    Der Däumling lächelte verschmitzt. »Ich schicke dich
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