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Der schwarze Schattenjaeger

Der schwarze Schattenjaeger

Titel: Der schwarze Schattenjaeger
Autoren: Laura Sommer
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kommen mit zwei Kollegen in das Café.
„Und?“, frage ich nervös, während ich Tom die Suppe in die Hand drücke und „Tisch vier“ flüstere, bevor ich zu ihm laufe.
„Tja. Wir haben viele Spuren gefunden“, antwortet Roger mir.
„Komm, wir setzen uns, dann können wir in Ruhe darüber reden.“ Die Sitzecke direkt am Fenster im Eingangsbereich ist noch frei. Ich stehe ihnen mit gefalteten Händen gegenüber und kann es gar nicht abwarten, Genaueres zu erfahren. Jenny bemerkt sofort, dass die Mountys Kaffee haben möchten, und eilt in die Küche.
„Was für Spuren?“, frage ich nervös.
„Von mindestens einem Wolf und einem Bär“, antwortet Onkel Roger, der mich mit besorgter Miene betrachtet.
„E… ein Bär?“ Dass ich einen Wolf gesehen hatte, stand ja außer Frage. Aber ein Bär?
„Richtig. Wir haben Spuren eines Bären gefunden und zwar genau dort, wo auch die Wolfsspuren waren. Als würden sie dort gemeinsam herumlaufen.“ Onkel Roger zuckt fragend mit den Schultern.
„Eigentlich halten sie ja Winterschlaf. Irgendetwas muss diesen Bären geweckt haben. Vielleicht hatte er noch nicht genug gefressen und zu wenig Fettreserven angelegt“, meint Logan. Mir jagt diese Vorstellung jedoch einen kalten Schauer über den Rücken. Wenn der schwarze Wolf heute Morgen den Bären angeknurrt hat, der im Wald war, und vor ihm geflüchtet war, dann laufen sie nicht zusammen herum, sondern voreinander weg. Wie in der Legende der Bären und Wölfe. Es schüttelt mich, sodass ich mir meine Oberarme reiben muss. Diese ganze Situation gefällt mir ganz und gar nicht.
„Wir haben auch Blut gefunden, nicht weit von eurem Haus. So wie es aussieht, haben die beiden miteinander gekämpft. Sicher ging es um Futter. Eure Mülltonnen haben sie aber nicht durchwühlt.“ Logan versucht, mir die Situation zu erklären, doch sie ergibt für mich keinen Sinn.
„Blut? Was, wenn der Wolf oder der Bär verletzt sind?“
„Das ist deine geringste Sorge. Solange wir die beiden Tiere noch nicht gefunden haben, wird Logan dich jeden Morgen von zuhause abholen und zurückbringen. Ihr wohnt nicht im Stadtkern, und dort oben können wir euch kaum überwachen oder die Situation einschätzen. Wenn diese beiden Tiere hungrig sind, verletzt und aggressiv, dann scheuen sie auch nicht davor zurück, einen Menschen anzugreifen!“ Onkel Roger meint es ernst. Ich nicke einfach, auch wenn ich keine Lust habe, mich jeden Morgen von Logan abholen zu lassen. Aber der ist wirklich mein kleinstes Problem. Mir geht diese Legende nicht aus dem Sinn, an die eigentliche Geschichte kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich bin mir so sicher, dass sie anders niedergeschrieben ist, als sie in dem Buch steht. Am besten wäre es, wenn ich Valom danach fragen würde. Zwar hat er mir die Legende bereits erzählt, aber vielleicht weiß er ja mehr?
Jenny kommt mit dem Kaffee und verteilt diesen an Onkel Roger, Logan und seine beiden Kollegen, die ganz durchgefroren sind.
„Möchtet ihr was essen?“, fragt sie höflich, während ich schweigend neben ihr stehe und nicht weiß, was ich tun soll.
„Ich, äh, ich … bin mal kurz telefonieren“, meine ich dann und verschwinde sofort in der Küche. Mein Handy liegt neben den persönlichen Sachen von Abby, Jenny, Tom und mir. Am besten ist es, wenn ich Valom anrufe! Er soll mich heute abholen und mir mehr über diese Legende erzählen. Dann kann ich ihm auch das Buch zeigen und …
„Du hast heute um 14.00 Uhr Feierabend?“, höre ich Logan fragen, der plötzlich neben mir steht.
„Ähm, ja, aber … du musst mich wirklich nicht nach Hause bringen. Ich habe ja noch mein Messer dabei und zuhause eine Waffe. Ich kann mir gut selbst helfen. Aber danke.“ Ich tippe dabei auf meinem Handy herum und finde Valoms Nummer, die ich anwählen möchte. Logan  steht aber noch immer neben mir. Er hat gar nicht mehr dieses dämliche Grinsen auf den Lippen wie sonst, sondern wirkt so ruhig und ausgeglichen. Beinahe erwachsen.
„Hör zu. Es ist dir sicher unangenehm, wenn ich dich nach Hause bringe. Vergiss aber bitte nicht, dass so ein Wolf oder ein Bär starke und wilde Tiere sind. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn dir etwas passiert!“ Das macht mich nun ja doch sprachlos, wie er so dasteht, mit den Händen in seine Hüfte gestützt, und der lockeren Haltung. Dabei dieser besorgte Gesichtsausdruck, als würde ich ihm tatsächlich etwas bedeuten. Na so was? Der verwöhnte Sohn der
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