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Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy
Autoren: H. Beam Piper
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getrampelt hatte.«
    »Euer Ehren!« brauste Coombes auf. »Ich muß darauf bestehen, daß der Zeuge aufgefordert wird, seine Antwort neu zu formulieren, und daß die eben gegebene Antwort aus dem Protokoll gestrichen wird. Unter den gegebenen Umständen hat der Zeuge kein Recht, die Fuzzys als ›Leute‹ zu bezeichnen.«
    »Euer Ehren«, wandte Brannhard ein. »Mr. Coombes Einspruch ist nicht weniger voreingenommen. Er hat kein Recht, unter den gegebenen Umständen zu behaupten, die Fuzzys wären keine ›Leute‹. Das liefe darauf hinaus, den Zeugen zu zwingen, von den Fuzzys als von unvernünftigen Tieren zu sprechen.«
    So ging es fünf Minuten lang hin und her. Jack kritzelte derweil auf einem Stück Papier herum. Baby griff sich auch einen Stift und ahmte ihn nach. Die Zeichnungen sahen den Knoten ähnlich, die er zu binden gelernt hatte. Schließlich griff das Gericht ein und bat Lunt, mit eigenen Worten zu berichten, warum er zu Holloways Lager geflogen war, was er dort gefunden hatte, was man ihm erzählt hatte und was er getan hatte. Einen kleineren Streit zwischen Brannhard und Coombes gab es an einer Stelle noch, worin nämlich der Unterschied zwischen Hörensagen und res gestae liegt. Als er seine Aussage beendet hatte, sagte Coombes: »Keine weiteren Fragen.«
    »Lieutenant, Sie haben Leonhard Kellogg auf eine von Jack Holloway vorgebrachte Anzeige wegen Mordes festgenommen. Ich nehme an, daß Sie diese Anzeige als berechtigt ansahen?«
    »Jawohl, Sir. Ich war in dem Glauben, daß Leonhard Kellogg ein vernunftbegabtes Wesen umgebracht hat. Nur intelligente Wesen begraben ihre Toten.«
    Dann sagte Ahmed Khadra aus, nach ihm die beiden Beamten, die mit dem anderen Gleiter gekommen waren. Brannhard rief auch Ruth Ortheris auf, und nach einigen vergeblichen Einsprüchen von Coombes wurde ihr gestattet, ihre Version der Geschehnisse zu berichten. Als sie ihre Aussage gemacht hatte, klopfte der Oberrichter mit seinem Hämmerchen auf den Tisch.
    »Ich glaube, daß mit dieser letzten Aussage die Tatsache bestätigt wurde, daß das Wesen, das uns hier unter dem Namen Goldlöckchen bekannt ist, wirklich von dem Beklagten Leonhard Kellogg zu Tode getrampelt wurde und daß der Mensch namens Kurt Borch tatsächlich von Jack Holloway niedergeschossen wurde. Unter diesen Umständen können wir und jetzt der Frage zuwenden, ob diese beiden Todesfälle tatsächlich im Sinne des Gesetzes als Mord einzustufen sind. Es ist jetzt elf Uhr vierzig, wir vertagen die Sitzung für eine Mittagspause. Das Gericht tritt um vierzehn Uhr wieder zusammen. Es sind da einige Dinge, darunter auch Änderungen im Gerichtssaal, vorzunehmen, die vor der Nachmittagssitzung erledigt werden müssen … Ja, Mr. Brannhard?«
    »Euer Ehren, im Augenblick ist nur ein Mitglied der Fuzzy-Spezies im Gerichtssaal anwesend.« Er hob Baby auf und hielt ihn hoch. »Wenn wir die Frage der Vernunft oder Nichtvernunft dieser Wesen erörtern, wäre es da nicht vorteilhafter, auch die übrigen Fuzzys aus dem Hotel Mallory herüberkommen zu lassen, damit sie uns zur Verfügung stehen?«
    »Nun, Mr. Brannhard«, antwortete Pendarvis ihm. »Wir werden die Fuzzys ganz sicher dem Gericht vorführen, aber bitte warten Sie damit noch, bis das Gericht wieder zusammengetreten ist. Vielleicht benötigen wir sie heute nachmittag noch nicht.« Er klopfte wieder auf den Tisch. »Die Verhandlung ist bis vierzehn Uhr vertagt.«
     
    »Einige Veränderungen im Gerichtssaal« war recht vorsichtig ausgedrückt. Vier Reihen Zuschauersitze waren entfernt worden, ein Trenngatter war zurückgenommen worden. Der Zeugenstand, ursprünglich neben der Richterbank angeordnet, war an das Trenngitter geschoben worden und stand jetzt der Richterbank gegenüber. Darüber hinaus hatte man eine große Anzahl von Tischen hereingebracht und halbkreisförmig um den Zeugenstand angeordnet. Jeder, der an den Tischen saß, hatte jetzt die Richter vor sich und konnte auch sonst das Geschehen im ganzen Saal verfolgen, indem er auf den Bildschirm sah. Ein Zeuge im Zeugenstand konnte auf die gleiche Art und Weise den Lügendetektor einsehen. Gus Brannhard sah sich um, als er eintrat.
    »Kein Wunder, daß sie uns zwei Stunden Mittagpause gelassen haben«, sagte er zu Jack. »Ich möchte wissen, wessen Idee das war.« Er lachte. »Sieh mal Coombes – ihm scheint das gar nicht zu gefallen.«
    Ein Beamter mit einem Sitzplan kam auf sie zu.
    »Mr. Brannhard, Sie und Mr. Holloway dort drüben den Tisch am
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