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Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule
Autoren: I Siegner
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zusammen.
    »Herbert, mach keine Witze!«, sagt die Fressdrachin. »Oskars Freunde sind willkommen und werden auch nicht gefressen. Jedenfalls nicht sofort.«
    Wie beruhigend, denkt Kokosnuss.
    Die Fressdrachin Adele serviert für Oskar eine große Schüssel Haferbrei.
    »Frisst du gar keine Ochsen?«, fragt Kokosnuss. »Nee, ich habe eine Fleischallergie. Wenn ich Fleisch esse, dann kriege ich Ausschlag«, antwortet Oskar.

    »Hmpf«, brummt der große Fressdrache Herbert.
    »Ich mag’s gar nicht hören. Mein Sohn, ein Haferbreischlürfer!«
    »Reg dich ab, Herbert. Haferbrei ist gesund. Davon wird er groß und stark!«, sagt Adele.
    »Und dann?«, brummt Herbert. »Dann ist er ein großer Haferbreischlürfer – noch schlimmer!«
    »Ach, papperlapapp!«, erwidert Adele und fragt den kleinen Gast: »Willst du frisch gebratenen Ochsen?«

    »Och«, antwortet Kokosnuss. »Ich nehme auch gerne etwas Haferbrei.«
    »Tja, äh«, beginnt Oskar, »wir möchten gern mal mit euch reden. Ich wollte euch nämlich fragen, ob ich in die Schule gehen darf.«
    Dem großen Herbert bleibt genau in diesem Augenblick ein fetter Ochsenbissen direkt im Halse stecken. Er läuft rot an und japst erbärmlich nach Luft. Adele schlägt ihm einmal kräftig auf den Rücken. Poff!, fliegt der Fleischbissen in hohem Bogen durch die Höhle.
    »Schule? Wozu das denn!«, ruft Herbert wütend. »Na ja, da lerne ich lesen und schreiben«, antwortet Oskar.
    »Und rechnen«, fügt Kokosnuss hinzu.
    »Rechnen? Wozu das denn!«, ruft Herbert noch wütender.
    »Damit kann man zum Beispiel Ochsen zählen«, erklärt Kokosnuss. »Wenn zehn Ochsen im Ofen liegen und du isst davon vier, dann weißt du, dass du noch genau sechs Ochsen im Ofen hast. Weil nämlich zehn minus vier genau sechs ist.«

    »Hä?« Herbert wirft seiner Frau Adele einen fragenden Blick zu. Dann sieht er mürrisch zu Kokosnuss: »Ich jage immer so viele Ochsen, wie ich kriegen kann. Und dann fresse ich immer so viele Ochsen, bis ich keine Luft mehr kriege, basta! Mir doch egal, wie viele das sind!« Und mit einem Riesenhapps verschlingt er einen ganzen Ochsen auf einmal.
    Erschrocken zuckt Kokosnuss zusammen.
    »Keine Angst«, flüstert Oskar. »Gleich ist er so
satt, dass er gar keinen Hunger mehr hat.« Und dann fügt er hinzu: »Aber wir sollten besser gehen, sonst wird er noch wütender.«
    »Ja, äh, auf Wiedersehen«, stottert Kokosnuss.
    »Ich gehe noch bis zur Schlucht mit«, sagt Oskar. Und noch bevor der große Fressdrache Herbert den ganzen Ochsen heruntergeschluckt hat, sind die beiden Freunde im Höhlengang verschwunden.
    »Dein Vater ist aber ganz schön streng«, sagt Kokosnuss, als sie wieder am Rande der Schlucht angekommen sind.
    »Ach, eigentlich hat er ein gutes Herz, aber das erkennt man nicht so schnell, weil sein Bauch so dick ist«, seufzt Oskar.
    »Zur Schule lässt er dich trotzdem nicht«, erwidert Kokosnuss.
    »Das stimmt«, murmelt Oskar traurig.
    Kokosnuss überlegt. »Und wenn du einfach trotzdem hingehst?«
    »Wie meinst du das?«
    »Na, heimlich.«

    »Heimlich?«, fragt Oskar.
    »Klar!«, sagt Kokosnuss. »Du stromerst doch sowieso den ganzen Tag herum. Da kannst du genauso gut in die Schule gehen. Und deine Eltern müssen es ja nicht erfahren.«
    Oskar überlegt. »Werde ich denn überhaupt in die Schule hereingelassen, so als Fressdrache?«
    »Ach, Kornelius Kaktus ist ein sehr netter Lehrer. Da darfst du bestimmt mitmachen! Du frisst ja niemanden auf«, antwortet Kokosnuss.
    »Stimmt«, murmelt Oskar nachdenklich.
    »Ich werde es mir überlegen.«

Ein neuer Schüler
    G uten Morgen!«, ruft der Lehrer Kornelius Kaktus.
    »Guten Morgen, Kornelius!«, rufen die Drachenkinder.
    Es ist der dritte Schultag. Alle Kinder der ersten Drachenklasse haben sich auf dem Schulplatz versammelt.
    »Heute gehen wir hinunter zum Strand«, erklärt Kornelius. »Jeder Erstklässler soll bis zum nächsten Vollmond Schwimmen gelernt haben.

    Und ich will euch auch sagen, warum. Nämlich weil…«
    In diesem Augenblick hält Kornelius inne. Am Rande des Schulplatzes erblickt er einen kleinen rotbraunen Fressdrachen. Verwundert schauen die Kinder sich um. Als sie den kleinen Fressdrachen sehen, springen sie erschrocken auf und verstecken sich hinter Kornelius. Alle außer Kokosnuss. Der erkennt nämlich seinen Freund Oskar und grinst.
    Kornelius geht ein paar Schritte auf Oskar zu. »Ähem«, räuspert sich der Lehrer. »Darf ich fragen, warum du hier am Schulplatz
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