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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)
Autoren: Richard Schwartz
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nicht.«
    Darauf gab es keine Antwort. Er wartete einen Moment. Ich sagte nichts, also sprach er weiter. »Wenn es Eurer Maestra gelingt, ein Bündnis gegen Thalak zu schmieden, dann nur, weil sie Hilfe hat. Und Gleiches gilt für die Löwin von Gasalabad und auch für mich. Wir brauchen eure Hilfe, so wie ihr unsere braucht.«
    »Armin«, sagte ich. »Wir sind Freunde. Freunde helfen einander. Mehr braucht es für mich nicht. Was die Geschicke von Reichen und Königshäusern angeht, sprich mit Leandra. Mir jedoch genügt es, wenn du mir endlich sagst, wie ich helfen kann.«
    »Zuerst gilt es, etwas herauszufinden. Etwas, das wir über Euch vermuten. Dazu müssen wir Euch etwas zeigen, von dem wir denken, dass Ihr es sehen könnt.«
    »Ich bin gerade erst wach.« Ich sah zum Himmel, es schien mir kurz nach Mittag. »Es ist der erste ruhige Tag, seit wir unsere Reise begonnen haben, und du, mein Freund, hast mich zu früh geweckt und sprichst seitdem in Rätseln.«
    Er nickte. »Es ist schwierig, es anders auszudrücken. Herr, stärkt Euch für den Tag, und wenn Ihr bereit seid, begleitet uns zurück in den Palast. Es ist vor allem Essera Falah, die Euch sehen möchte. Ihr Glauben an Euch, Esseri, ist so unerschütterlich wie ein Fels im Wind. Sie sagt, Ihr werdet die Antworten sehen können, die wir nur vermuten.« Er zuckte hilflos mit den Schultern. »Behält sie recht, ist es ein Zeichen und der erste Schritt auf einem Weg, den zu gehen man sich wohl überlegen sollte.«
    »Geht es noch etwas verworrener, Armin?«, fragte ich.
    »Essera Falah wünscht, dass Ihr sie in das Reich der Toten begleitet, um Euch Marinae und ihren Sohn, den Emir, anzusehen.«
    Ich blinzelte, und Armin lächelte verlegen. »Genauer kann ich es Euch nicht sagen, Herr.«
    »Das … ist unerwartet«, sagte ich dann. »Ich glaube, jetzt brauche ich wirklich erst einmal ein Frühstück.«
    Unser Haus war groß und besaß neben dem Erdgeschoss zwei weitere Stockwerke mit etlichen kleinen und insgesamt sechzehn großen Zimmern. Mehrere von ihnen dienten repräsentativen Zwecken. Die meisten Zimmer hatte ich mir noch gar nicht angesehen, seit der Emir das Haus wieder hatte herrichten lassen. Ohne nachzusehen, wusste ich, dass jeder einzelne Raum prächtig eingerichtet war, mit Gold, Seide und edlen Bodendielen, kostbaren Möbeln und anderem Wertvollen und Schönen.
    Die Küche jedoch war anders: ein großer Raum ohne jeden Schnörkel, auf ganzer Breite zum Innenhof offen. Auch von hier aus konnte ich Leandra und Faihlyd sehen, die sich noch immer am Brunnen unterhielten. Der Boden war mit Steinplatten gefliest, die Wände aus unverkleidetem grauen Stein. Die großen Herde kannte ich noch vom Gasthof Zum Hammerkopf . Eine stabile Tür führte von der Küche zum umlaufenden Gang im Erdgeschoss, der zu beiden Seiten in der großen Eingangshalle endete. Zwei weitere Türen führten zu kühlen Räumen mit dicken Mauern, die der Vorratshaltung dienten. Eine weitere schwere Tür gab den Weg in eine Räucherkammer frei, die hinter dem schweren Herd lag, und eine letzte Tür führte hinab in den Keller, wo ein anderes Geheimnis des Hauses verborgen war.
    Die Küche war groß, einst mochte hier ein Koch sein Regiment über ein Dutzend Küchenhilfen geführt haben. Sie war mit Bedacht eingerichtet worden. Der große alte Tisch aus Eichenholz war vielleicht das einzige Möbelstück, das sich bereits im Haus befunden hatte, als wir es kauften. Er war einfach zu schwer, um ihn zu stehlen. Als das Haus restauriert wurde, hatte man den Tisch neu abgeschliffen und gesäubert, ließ ihn aber stehen, mit all seinen Kerben, den Zeichen und Worten, die gelangweilte Hände über die Zeiten in seine Oberfläche geritzt hatten. Er besaß Charakter und war groß genug für mindestens zehn Stühle. Es war wohl üblich, dass die Dienerschaft in der Küche aß.
    Wir hatten keine Dienerschaft, jedoch einen kostbar ausgestatteten Speiseraum – mit Vasen, Blumen, kunstvollen Deckengemälden, einem verzierten Tisch aus Rosenholz und gepolsterten Stühlen. Und doch schien es mir, als hätten wir unabhängig voneinander entschieden, dass es diese einfachen Küchenräume waren, die uns am besten gefielen.
    Hier brauchte ich wenigstens keine Angst zu haben, dass der Stuhl unter meinem Gewicht zusammenbrach. Außerdem musste ich mich hier nicht auf Kissen setzen, etwas, an das ich mich noch nicht so ganz gewöhnt hatte.
    Ich fand Sieglinde vor, die mich mit einem freundlichen
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