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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1
Autoren: Bryan Chick
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Mr Darby.»
    Über die Kampfgeräusche hinweg hörten die Scouts klar und deutlich Mr Darbys Stimme. Er befahl jedem, sich in die Stadt zurückzuziehen, weil die Yetis aus ihrem geschlossenen Sektor entkamen.
    «Nein!», sagte Ella und schüttelte entsetzt den Kopf. «Das ist alles unsere Schuld!»
    Blizzard und die Präriehunde stellten sich zu den Scouts. Sie hatten ihren Kampf gewonnen. Die Yetis, die nicht tot oder bewusstlos waren, konnten entkommen.
    «Wir müssen hier weg!», keuchte Tank. «Es sind zu viele! Niemand hat das erwartet!»
    Noah gelang es aufzustehen. Keuchend wischte er sich über den Mund und sagte: «Geht … schon mal vor. Ich … komme nach.»
    «Noah, nein!», rief Ella. «Du hast doch Mr Darby gehört! Wir haben keine Chance –»
    Noah drückte seine Handflächen gegen die Knie und versuchte mehr Luft in seine Lungen zu pumpen. Dann sagte er: «Sagt Mr Darby, dass er die Mauer wieder schließen soll. Ich komme schon irgendwie raus – aber nicht ohne Megan.»
    Tank wollte gerade etwas sagen, doch Ella unterbrach ihn. «Noah, bitte! Ich will nicht noch einen Freund verlieren!»
    «Das wirst du nicht», sagte Noah. «Du bekommst nur deine vermisste Freundin wieder.»
    Ella schwieg. Sie verstand, dass Noah dieses Land nicht ohne Megan verlassen würde. Er trat vor und nahm seine Freunde bei der Hand.
    «Geht», sagte er. «Ich verspreche euch, wenn all das hier vorbei ist, werden wir wieder in unserem Baumhaus zusammensitzen – wir alle vier.»
    Die Scouts umarmten sich. Einen Moment lang vergaß Noah, wo er war. Er vergaß die Gefahr, die Angst und den Schmerz. Nur die Liebe zu seinen besten Freunden existierte.
    «Komm mit Megan zurück», sagte Ella.
    «Das werde ich», versprach Noah. Dann wandte er sich an seinen muskulösen Freund. «Tank, du musst meine Freunde hier rausbringen.»
    Tank sah Noah in die Augen. Dann nickte er kurz und drehte sich zu den anderen um. «Lasst uns gehen, Leute!»
    Alle außer Blizzard liefen los. Er kam auf Noah zu, doch Noah hielt die Hand hoch. «Geh, Blizzard. Meine Freunde brauchen dich.»
    Blizzard zögerte. Er blinzelte ein paarmal. Dann wandte er sich um und lief den anderen hinterher. Noah sah ihnen nach und versuchte sich ihr Bild einzuprägen. Er fragte sich, ob er sie vielleicht zum letzten Mal sah.
    Als sie in der nebligen Nacht verschwanden, wandte Noah sich ab. Dann stampfte er durch den Morast, immer tiefer in das Dunkle Land hinein.
    Ganz allein.

[zur Inhaltsübersicht]
    50. Kapitel Die Fahne
    B litze zuckten. Donner grollte. Ein eisiger Wind fegte von den Bergen herab. Noah ging immer weiter.
    Um ihn herum eilten die Tiere aus dem geheimen Zoo in Richtung Sektorausgang, damit Mr Darby die Mauer so schnell wie möglich verschließen konnte. Immer wieder sah Noah Yetis und duckte sich jedes Mal ins Gehölz, bis sie an ihm vorbei waren.
    «Wie konnte das alles nur passieren?», murmelte er.
    Er näherte sich den Hügeln und den Berghöhlen und überlegte, wie viele Yetis sich wohl hier noch befanden und auf ihn warteten.
    «Was zum –!»
    Etwas Kaltes hatte sein Bein berührt. Er sprang zur Seite und stieß mit dem Kopf gegen einen Ast. Als er sich wieder gesammelt hatte und nach unten sah, stand Podgy da. Der Pinguin sah ruhig und entspannt aus wie immer.
    «Ich dachte, du wärst mit den anderen gegangen. Was ist passiert?»
    Podgy watschelte zu Noah herüber und schlug mit seinen Flossen. Es war offensichtlich, dass er Noah nicht in diesem schrecklichen Land alleinlassen wollte.
    «Du hättest nicht zurückkommen dürfen», sagte Noah. Er schwieg eine Weile, dann fügte er hinzu: «Aber ich bin doch froh, dass du es getan hast.»
    Gemeinsam marschierten der Junge und der Pinguin in Richtung der Hügel und passten auf, nicht mit den Yetis zusammenzustoßen, die auf die Maueröffnung zuliefen. Die Kreaturen sprangen wie Affen auf allen vieren voran, dann wieder liefen sie wie Menschen auf den Hinterbeinen. Sie schienen sich ihrer Körper nicht sicher zu sein, als wüssten sie selbst nicht, wie sie am besten vorankommen sollten.
    Während Noah und Podgy gingen, erhellten Blitze den Himmel, und Noah erkannte immer mehr Einzelheiten der Umgebung. Als sie den Aufstieg begannen, glaubte Noah, vor einer der Höhlen einen Farbfleck zu erkennen. Er blieb stehen und starrte angestrengt hinüber. Nichts. Hoffentlich spielte ihm das Licht in dieser Ödnis keine Streiche. Er ging mit Podgy weiter und betrat einen unebenen Pfad. Zu ihrer
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