Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon
Autoren: Noah Gordon
Vom Netzwerk:
Medien hä m i sch kom m entierten P ersönlichkeits k ri s e.
    » W as gibt es, Charles ? «
    »Harry, Sie müssen m i r helfen. Ich brauche wieder m al einen Stein.«
    Harry f ra g te sich, was e s wohl die s m al sein sollt e : Ein Versöhnungsgeschenk an eine laufende oder ein Pflichtgeschenk an eine vorübergeh e nde Affäre? »Soll es etwas Großes sein, Charles? O der eher et w as Nettes, K l eines ? «
    Der Schauspieler verstand sofort, worauf Harry hinauswollte. »Groß soll er s ein, Harry. Und außer g ewöhnlich obendrein. Ich brauche etwas wirklich Beeindruckendes.«
    Also ein Versöhnungsgeschenk. »Das höre ich gerne, Charles. Aber so einen Stein kann m an nicht von heute auf morgen besorgen. W i e eilig ist es denn ? «
    »Sie i s t gra d e nach Spa n ien geflogen. W i r haben also ein wenig Zeit.«
    » W underbar. Und, Charles …« Harry zögerte. »Ich freue m i ch für Si e .«
    »Vielen Dank, Harry. Sie sind ein wahrer Freund.«
    Als nächstes rief Harry eine Frau aus Detroit an, die schon seit einiger Zeit versuchte, ihren Eh e m ann davon zu überzeugen, einen Teil ihres ge m einsa m en Kapitals in einen blauweißen Dia m anten von 38,26 Karat anzulegen.
    »Und Sie halten das nach wie vor für eine gute Investition ? « wollte die Frau von Harry wissen.
    »In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Wert solcher Steine praktisch verdreifacht.«
    »Dann schätze ich, daß ich m einen Mann herumbeko mm en kann«, sagte sie.
    Harry war sich da nicht so sicher.
    Als er dreiundzwanzig Jahre a lt war, hatte er ein m al einen großen weißen Dia m anten aus Indien als Ko mm i ssionsware verkaufen können. Der Händler, der ihm den Stein ohne Hinterlegung von Sicherheiten anvertraut hatte, hatte das nur getan, w e il er ein langjähriger Bekannter von Harrys Vater war. Es hatte keine zwei W ochen gedaue r t , bis er den Dia m anten einer Öl m illi o närin, d e r Mutt e r ei n er Kom m ilitonin aus Tul s a, Oklahoma, verkau f t hatte. Bei di ese m , seinem ersten er f olgreichen Dia m antenhandel hatte Harry eine fast sexuelle Erregung verspürt. Aber das G efühl, das Harry zu n äc h st für ei n e k örperliche E m pfindung gehalten hatte, war nichts anderes als das Prickeln seiner Intuition gewesen, das er da m als z u m ersten m al präzise und intensiv verspürt hatte.
    Als jetzt dieses innere R ad a r nicht anschlug, hatte Harry den starken Verdacht, daß die Frau aus Detroit wohl eher nicht seine Kundin werden würde.
    »Drängen Sie Ihren Gatten nicht, Mrs. Nelson. Einen so großen Stein kauft m an nicht a u f di e Schnelle. Er wird Ihnen schon nicht weglau f en.«
    Sie seufzte. »Ich m elde m i ch wieder bei Ihnen.«
    »Tun Sie das.«
    Der nächste Anruf ging an Saul Netscher bei S. N. Netscher & Co., Import und Export von Industriediamanten.
    »Harry, ein Mann na m ens Herzl Akiva würde sich gerne m it dir treffen.«
    »Herzl Aki v a?« Harry bl ätterte durch die Gesprächsnotizen und fand diejenige, nach der er suchte. »Ja, der hat bereits hier i m Büro a ngerufen. Der N a m e klingt israelisch.« Harry schwante nichts Gutes. Netscher war der beste Freund seines Vaters und ein hartnäckiger Spendeneintreiber für die Sac h e des Staates Israel.
    »Er i s t im New Yorker Büro ein e r Textil f ir m a. Schau doch m al bei ihm vorbei.«
    Textil f ir m a? Harry war erstaunt. »N atürlich werde ich das, wenn ich dir da m it einen Gefallen tun kann.«
    »Danke. Und wann sehen wir uns wieder ein m al ? «
    »Laß uns zusam m en zu Mittag e s sen. Ende der W oche vielleicht? Halt, das geht bei m i r nicht. Anfang nächst e r Woche wäre besser.«
    » W ann du willst. Du kennst ja m eine Ein s tellung. Ich überlasse deinem Vater die K opfsch m erzen bei deiner Erziehung und hei m se bloß die Freuden ein.«
    Harry lächelte. Er hatte Saul sehr gerne, aber m a nch m al war es auch von Nachteil, zus ä tzlich zu einem leiblichen Vater noch einen anderen alten Mann zu haben, der Ansprüche an einen stell t e. »Ich ruf dich an.«
    »Okay. Bleib gesund, mein Junge.«
    »Du auch, Saul.«
    Aus einem I m puls heraus rief Harry als näc h stes sei n e Frau an, obwohl von ihr keine Nachricht vorlag.
    »Dell a ?«
    »Harry ? « Ihre Stim m e klang wie immer wa r m und lebendig. Aber er war lange genug mit ihr verheiratet, um nicht zu hören, wie sie kaum hörbar schnaufte.
    » W ie geht es dir ? «
    »Mir geht es gut. Ich w oll t e nur wissen ob du … etwas brauchst.«
    »Ich glaube nicht, Harry.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher