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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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Vergessenheit gerieten. Jeder hatte ihre Affäre mit Carmody senior noch immer gut in Erinnerung, nicht zuletzt auch, weil Slade das Resultat dieser Affäre war.
    Allerdings würden die heutigen Ereignisse das alles in den Schatten stellen. Die Leute zerrissen sich schon jetzt das Maul und spekulierten auf Teufel komm raus. Und im Internet kursierten auf den einschlägigen Seiten sicher längst detaillierte Berichte darüber, was sich wie abgespielt hatte. Bevor Hutch von Slade und Boone aus der Kapelle geführt worden war, hatte er noch gesehen, wie etliche Gäste ihre Smartphones in der Hand hielten und hastig SMS schrieben. Natürlich hatten sie mit diesen allgegenwärtigen Dingern auch noch Fotos geknipst, die sie gleich mitschicken konnten.
    Der Gedanke an dieses Heer aus Amateurreportern und die Amateurberichte, die in allen möglichen sozialen Netzwerken auftauchen würden, veranlasste Hutch dazu, kurz die Augen zu schließen, dann murmelte er: „Shit.“
    „Das ist noch harmlos ausgedrückt“, kommentierte Slade und klang so mutlos wie Hutch.
    Kendra saß in der Küche ihrer besten Freundin Joslyn, ihr gegenüber hatte Callie Barlow Platz genommen. Im Ranchhaus war es ungewöhnlich ruhig, da sich fast alle auf den Weg in die Stadt gemacht hatten, da sie bei der Hochzeit dabei sein wollten. Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte ihr, dass ihre vier Jahre alte Adoptivtochter Madison immer noch auf der Sitzbank lag, ihr lila Känguru Rupert an sich gedrückt, und fest schlief. Der Anblick dieses engelsgleichen Gesichts, das von kupferfarbenen Locken umrahmt wurde, berührte Kendra jedes Mal zu tief.
    Ihr Kind. Ihr so lange herbeigesehntes und so hart erkämpftes Kind. Ihr kleines persönliches Wunder.
    Nicht jede Frau hätte die Situation genauso gesehen wie Kendra, war Madison doch der Beweis für Jeffreys Untreue und dafür, dass es gefährlich war, einen anderen Menschen zu lieben und ihm zu vertrauen. Aber das alles hatte sie letztlich nicht gekümmert. Sie selbst war als Kind von einer desinteressierten Großmutter aufgezogen worden - was mit ein Grund dafür war, dass sie so eine tiefe Bindung zu Madison verspürte. Außerdem hatte Jeffrey, der nach dem Ende ihrer Ehe nach England zurückgekehrt war, im Sterben gelegen.
    Einige Männer hätten sich in diesem Fall wohl hilfesuchend an ihre Familien gewandt. Zumal wenn man aus einer so wohlhabenden und einflussreichen Dynastie stammte wie Jeffrey. Doch in seinem Fall war das nicht möglich gewesen. Seine ältlichen Eltern gehörten zum niederen Landadel und besaßen eine ganze Reihe von Titel, mehrere ausgedehnte Güter und ein Vermögen, das seine Wurzeln in der Kolonialzeit in Indien hatte. Bei ihnen wäre Madison so aufgewachsen wie er und sein Bruder, nämlich in der Obhut von Kindermädchen und Haushälterinnen, bis sie mit sechs Jahren auf ein Internat geschickt worden wäre.
    Verständlicherweise hatte Jeffrey sich für seine Tochter ein anderes Leben gewünscht. Deshalb hatte er Kendra benachrichtigen lassen, dass er sie persönlich treffen müsse, um ihr etwas Wichtiges zu erzählen.
    Sie hatte den ersten von einer Reihe Kurztrips nach England unternommen und im Krankenhaus an der Seite ihres Exmannes gesessen, während der immer wieder in tiefe Bewusstlosigkeit versank.
    Irgendwann hatte er es jedoch geschafft, zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag. Er berichtete ihr von Madison, die irgendwo in den USA lebte, und flehte Kendra an, seine Tochter zu finden und sie liebevoll und behütet aufzuziehen. Sie war, so sagte er, der einzige Mensch auf Erden, dem er sein Kind anvertrauen mochte.
    Kendra hatte so sehr ein Kind gewollt, doch während ihrer kurzen Ehe war Jeffrey nie auf ihren Wunsch eingegangen, eine Familie zu gründen. Umso verletzter war sie gewesen, als er ihr gestand, dass eine andere Frau, der er auf einer Geschäftsreise begegnet war, von ihm ein Kind bekommen hatte.
    Dennoch hatte sie versucht, seinen Wunsch zu erfüllen. Allerdings hatte sie das nicht so sehr für ihn getan, sondern vielmehr für Madison … und auch für sich selbst.
    Die Suche war, trotz der beträchtlichen Summe, die Jeffrey ihr für diesen Zweck überlassen hatte, schwierig verlaufen, und mehr als einmal hatte sie kurz davor gestanden, aufzugeben.
    Doch dann war es ihr endlich gelungen, Madison ausfindig zu machen.
    Kendra konnte sich nicht vorstellen, wie es sein würde, dem lebenden Beweis der Untreue ihres Exmannes gegenüberzutreten. Aber alle Bedenken,
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