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Deine Küsse - heißer als Feuer

Deine Küsse - heißer als Feuer

Titel: Deine Küsse - heißer als Feuer
Autoren: TESSA RADLEY
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abgesetzt. Ich hatte den Männern abgeschworen.“ Sie sah ihm direkt in die Augen und verzog die Mundwinkel zu einem ironischen Lächeln. „Ich bin nicht ins Jarrod Ridge gekommen, um mir hier jemanden zu angeln.“
    Autsch, das hatte gesessen. Dennoch, hatte sie ihm nun eine Falle gestellt? Falls ja, geschah es ihm ganz recht, dass er hineingetappt war. Entgegen seiner Gewohnheit hatte er nicht verhütet, war also selbst schuld.
    Doch bevor er noch etwas sagen konnte, stand Avery auf. „In vier Tagen fliege ich nach Kalifornien zurück. Ich halte es nicht für sinnvoll, bei dir einzuziehen und der Umwelt mitzuteilen, dass deine Geliebte ein Kind von dir erwartet.“
    „Das ist Unsinn!“, platzte es aus ihm heraus. „Du wärst doch nicht meine Geliebte!“
    „Nein? Hast du Angst, dass ich zu teuer für dich bin?“
    „Lass das. Das hast du nicht nötig. Du hast doch viel zu viel Selbstwertgefühl, um eine solche Beziehung auch nur in Erwägung zu ziehen.“ Außerdem war sie viel zu selbstbewusst und unabhängig, als dass sie sich jemals auf ein solches Verhältnis einlassen würde. Dabei gab es sicher genug Männer, die sie gern mit Diamanten behängen und ihr einen luxuriösen Lebensstil ermöglichen würden. Denn sie war intelligent und sexy und schlagfertig. Was konnte ein Mann sich mehr wünschen?
    Überrascht blickte sie auf ihn hinunter. Eine dermaßen glühende Verteidigung hatte sie von ihm nicht erwartet.
    Er allerdings auch nicht. Und so fügte er schnell hinzu, quasi um das Lob zu relativieren: „Mein Dad hätte jedem seiner Jungs, der einer Dame ein solches Angebot gemacht hätte, bei lebendigem Leib die Haut abgezogen. Schon der Ehrbegriff der Jarrods hätte das verboten.“
    Avery nahm sich zwei Handtücher aus dem Regal, legte eins neben sich, das andere auf den Beckenrand und setzte sich. „Er hat aber wohl selbst nicht ganz nach dieser Maxime gelebt, oder? Immerhin gibt es ja Erica.“
    „Er ist nie fremdgegangen, zumindest nicht, solange meine Mutter noch lebte. Aber er hat die Frau eines anderen Mannes verführt, und das passt auch nicht ganz zu dem Ehrbegriff, da gebe ich dir recht.“ Auch deshalb hatte er Erica anfangs abgelehnt. Es fiel ihm schwer, zu akzeptieren, dass der Vater nicht nach seinen eigenen Prinzipien gelebt hatte.
    „Vielleicht war er einfach einsam nach dem Tod deiner Mutter.“
    „Einsam?“ Guy schüttelte energisch den Kopf. „Das kann nicht sein. Er hatte doch eine große Familie, vielleicht etwas weit verstreut, aber wir waren seine Kinder. Außerdem hatte er das Jarrod Ridge . So etwas hatte er sich immer gewünscht.“ Aber vielleicht hatte Avery recht, und es war nicht genug gewesen? Hatte der Vater unter Einsamkeit gelitten? So etwas wie ein schlechtes Gewissen meldete sich, aber Guy unterdrückte dieses unschöne Gefühl schnell. Jetzt ging es um diese Frau, die sein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt hatte.
    Ohne etwas dazu zu sagen, griff Avery nach dem Handtuch und fing an, sich abzutrocknen. Dann stand sie langsam auf und sah Guy in die Augen. „Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich bis zu meiner Abreise bei Melissa wohne und keiner von meinem Baby erfährt.“
    Ihrem Baby? Und was war mit ihm, mit seinen Rechten als Vater? Falls Avery ihn von seinem Kind fernhalten wollte, würde sie eine Überraschung erleben. Das würde er nämlich nicht mit sich machen lassen.
    Aber es hatte keinen Sinn, jetzt darüber zu streiten. Sie waren beide erschöpft und mussten sich erst einmal mit dem Gedanken abfinden, Eltern zu werden. Deshalb zuckte er nur kurz mit den Schultern. „Das ist deine Entscheidung. Wenn du lieber bei Melissa wohnen möchtest, dann fahre ich dich jetzt nach Willow Lodge .“

10. KAPITEL
    Auf Anhieb fühlte Avery sich in Willow Lodge wohl. Das geräumige Cottage lag ein ganzes Stück vom Haupthaus entfernt und war durch große Bäume gegen den Wind geschützt. Das Innere wurde von Holz in warmen Brauntönen dominiert, und die Fenster gaben den Blick frei auf hohe Weiden, nach denen die Lodge benannt war. Das Haus duftete nach Lavendel und Bienenwachs, und Avery spürte, wie sich ihre Nervosität fast augenblicklich legte.
    Außerdem tat Melissa alles, um es ihr so angenehm wie möglich zu machen. „Fühl dich wie zu Hause“, hatte Guys Schwester gesagt, und Avery nahm sie beim Wort. Unter der leichten Daunendecke hatte sie wunderbar geschlafen, und nach einem gemütlichen Frühstück hatte sie sich ans Fenster gesetzt, die Füße
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