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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Autoren: Trudi Canavan
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tatsächlich geglaubt, diese Pentadrianer würden mein Problem mit den Zirklern für mich lösen.
    Aber die Götter würden es den Heiden niemals gestatten, ihre Anhänger auszulöschen. Zweifellos waren sie auf irgendeine Weise eingeschritten, um den Sieg der Weißen zu sichern.
    Warum sie allerdings bis zum Ende des Tages damit gewartet hatten, war ein Rätsel. Die tief am Himmel stehende Sonne tauchte das Tal in ein sanftes Licht, das sich auf Waffen und Schilden brach und die weißen Roben mit einem goldenen Schimmer überhauchte. Die meisten dieser Roben waren auf dem Boden zu sehen und gehörten den Toten, Sterbenden und Verletzten.
    Schon bald würden die Traumweber mit ihrer Arbeit beginnen.
    Emerahl konnte eine wachsende Anspannung unter den Menschen um sich herum spüren. Sie warteten auf den Abzug der beiden Armeen. Sie hatte noch nie erlebt, dass Traumweber so zögerlich oder so ängstlich waren. Aber vermutlich hatten die Netzerinnerungen ihrer Vorgänger sie Vorsicht gelehrt.
    Nach ihrem Aufbruch von der Karawane des Bordells war sie einige Stunden die Straße in Richtung Toren entlanggegangen, bevor sie sich auf den Weg quer durch die Ebenen gemacht hatte. Auch wenn Rozea beschloss, den Verlust ihrer Favoritin für sich zu behalten, würden sich die Geschichten von der Hure, die sich als Zauberin erwiesen hatte, verbreiten, und jeder, der sie einem anderen erzählte, würde noch zusätzliche Einzelheiten hinzuerfinden. Falls ein zirklischer Priester auf die Idee kommen sollte, der Sache auf den Grund zu gehen, sollte er glauben, Emerahl sei auf dem Weg zurück nach Toren. Niemand würde erwarten, dass sie der Armee auch weiterhin folgen würde. Zumindest hoffte sie, dass die Zirkler so denken würden.
    Sie besah sich die ängstlichen Menschen in der Nähe und lächelte. Sie wussten nicht, was sie von ihr halten sollten. Sie war eine junge, schlicht gekleidete Frau, die allein am Rand eines Schlachtfelds umherwanderte - zu hübsch, um eine der Huren zu sein, die ohne Schutz der Armee folgten. Als sie ihnen erklärt hatte, dass sie die Quelle des Turmtraums suche, von dem sie glaubte, er sei eine Netzerinnerung an Mirars Tod, hatten die beiden Männer, die die Gruppe anführten, sich zu einem langen Gespräch zurückgezogen.
    »Unter uns ist jemand, der der Träumer sein könnte, nach dem du suchst«, hatten sie ihr schließlich offenbart. »Er hat viele Netzerinnerungen von Mirar. Wenn wir mit unserer Arbeit fertig sind, werden wir dich zu ihm bringen.«
    Also hatte sie mit ihnen gewartet und das Ende der größten Schlacht mit angesehen, die jemals auf nordithanischem Boden getobt hatte. Es war schwer, sich diese Chance entgehen zu lassen. Sie hatte einen so großen Teil ihres Lebens darauf verwandt, Konflikte zu vermeiden, dass sie kaum jemals Ereignisse miterlebt hatte, aus denen einmal Legenden werden würden.
    Jetzt habe ich etwas, das ich an Essenstischen und Lagerfeuern erzählen kann, und mein Publikum wird noch in Jahrtausenden von meinen Berichten beeindruckt sein, dachte sie ironisch.
    Im Tal unter ihr entfernten sich die Weißen langsam von den schwarzen Zauberern. Der Leichnam des pentadrianischen Anführers wurde weggetragen.
    »Sie erlauben ihnen zu kapitulieren«, sagte einer der Traumweber mit unüberhörbarer Überraschung.
    »Vielleicht ist selbst ihnen klar, dass für heute genug Blut vergossen wurde.«
    »Ich bezweifle es.«
    Emerahl war geneigt, dem Mann, der als Letzter gesprochen hatte, recht zu geben, aber sie enthielt sich jeder Bemerkung. Viele der zirklischen Kämpfer und Priester und Priesterinnen waren im Tal zurückgeblieben und wanderten jetzt zwischen den Toten und Sterbenden umher. Das Gleiche taten einige der Pentadrianer.
    »Es wird Zeit«, sagte der Anführer der Traumweber.
    Emerahl spürte, wie die Spannung mit einem Mal nachließ und Entschlossenheit an ihre Stelle trat. Ausgerüstet mit ihren Medizinbeuteln, gingen die Traumweber ins Tal hinunter, gefolgt von Schülern, die schwere Säcke mit Verbandszeug und Wasserschläuche trugen.
    Sie konnte sich ihnen nicht anschließen. Dort unten waren noch immer Priester und Priesterinnen beschäftigt. Wenn sie als einzige Heilerin, die weder ein Traumweberwams noch einen Zirk trug, zwischen den Verwundeten umherstreifte, würde sie Aufmerksamkeit erregen.
    Dann muss ich mit den anderen verschmelzen. Ich brauche Traumweberroben ...
    Sie drehte sich zu den Tarns um; dort müssten zusätzliche Kleidungsstücke zu finden
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