Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
Vom Netzwerk:
jedes Schiffes, das auch nur ungefähr Kurs auf sie nahm, rechtzeitig meldete. Dann hatte er das Notsignal abgeschickt. Er wusste, dass der Satellit, der ursprünglich den Peilstrahl aus dem Palast weiterleiten sollte, darauf reagieren und mit der Flotte in Kontakt treten würde, obwohl die Schiffe selbst unter der Interferenz-Decke von NG467H verborgen lagen.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie überhaupt eine Vorstellung von Ihren Vorfahren haben, Sergeant Major Yeti«, sagte Naik Gunju Lama mit gespielter Ahnungslosigkeit.
    »So einen Dreck muss ich mir vielleicht von Offizieren bieten lassen«, fauchte Kilgour ihn an, »aber nicht von einfachen Soldaten, die extra nach Katmandu zurück müssen, um sich dort ihre Schamhaare ausreißen zu lassen. Wie ich schon sagte, Captain.
    Einer meiner Vorfahren ging mal stempeln, und –«
    »Was soll denn das schon wieder heißen?« fragte ihn Sten. Bislang meldeten die Satelliten keine Signale; bis dahin mussten sie die Zeit totschlagen. Warum also nicht einer von Kilgours absurden Geschichten lauschen?
    »Jetzt unterbrich mich nicht dauernd, mein Freund.
    Mein Urahn musste also einen Arzt aufsuchen, der ihm bestätigt, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Der Doc schaut sich meinen Vorfahren an – einen gewissen Alex Selkirk Kilgour – und wird kreideweiß.
    ›Mein Freund‹, sagt er. ›Bei Ihnen fehlen ja ein paar Teile!‹
    Mein Vorfahr sagt nur: ›Weiß ich.‹
    ›Warum haben Sie sich denn nichts transplantieren lassen?‹
    ›Das war nich’ drin‹, antwortet Selkirk. ›Wissen Sie, bis neulich war ich nämlich noch Pirat.‹
    Der Arzt denkt sich, dass die Erklärung ganz in Ordnung ist, und fährt mit der Untersuchung fort. Als er fertig ist, sagt er: ›Sir, Sie sind so gesund wie ein MacDonald. Bis auf die fehlenden Teile.‹
    Also erklärt es ihm Selkirk: ›Sehen Sie hier, wo das Bein fehlt? Wo das Holzbein dran ist? Da hab ich die Yacht eines reichen Kerls geentert, und da erwischt mich doch tatsächlich das Schleusenschott.‹
    Der Mediziner hört ihm fasziniert zu.
    ›Der Haken hier, der kommt von einem Laserschuß‹, fährt Selkirk fort. ›Hat mir die Pfote astrein sauber abgetrennte ›Und das Auge?‹ fragt der Doktor neugierig.
    Selkirk befingert die Augenklappe. ›Das Auge‹, sagt er dann, ›das Auge, das ist wegen dem Möwendreck.‹
    Der kleine Doktor sieht ihn verdutzt an.
    ›Möwendreck?‹
    ›Genau. Ich sitz so am Hafen, guck nach oben einem Kran zu, da kommt so ’ne Möwe und kackt.‹
    ›Aber wie kann denn Möwendreck …‹
    ›Ach, Doktor, das müssen Sie verstehen, ich hatte den Haken erst zwei Tage dran.‹«
    Sten dachte krampfhaft über eine passende Reaktion nach. Und fand sie: »Verfluchte Römer!« Dann konzentrierte er sich wieder auf die Monitore.
     
    Die San Jacinto hielt sich zwischen der Sonne und dem trudelnden Frachter, glich ihren Kurs an den des außer Kontrolle geratenen Schiffs an und kam langsam näher. Dann brachte ein Freiwilliger mit voll verdunkeltem Visier ein dickes Kabel zu einem der ausklappbaren Mehrzweckhaken der Montebello hinüber.
    Mit kleinster Übersetzung zogen die Winden des Zerstörers die beiden Schiffe jetzt dichter aneinander heran.
    Lavonne vermutete, dass das Schleusensystem der Montebello trotz aller Imperialer Normierungsvorschriften mit dem seinen nicht übereinstimmte, und hielt die Ziehharmonikaverbindung bereit. Sie blies sich auf und wurde größer, bis sie sich über die Schleuse der Montebello gelegt und luftdicht verschlossen hatte.
    »Alle Mann Anzüge verschließen.« Er, seine zwanzig Raumfahrer und der Rest der Schiffsbesatzung ließen ihre Visiere herunterklappen.
    »Äußere Schleusentür öffnen.«
    »Äußere Schleusentür öffnet sich, Sir.«
    Aus der Schleusenkammer entwich zischend Luft in die Ziehharmonikaröhre; der Luftdruck glich sich an.
    Lavonne ergriff das Kabel, das inmitten der Verbindungsröhre verlief, und hangelte sich bis zur Schleuse der Montebello hinüber.
    Er öffnete sie mit einer Tastenfolge, dann betraten er und sein Sanitätsoffizier das fremde Schiff.
    Lavonne drückte den Notcode, der beide Schleusenschotts simultan öffnete, und wartete, bis erneut ein Druckausgleich hergestellt war. Er war innerlich auf so ziemlich alles vorbereitet, inklusive Null-Atmosphäre mit explodierten Körpern, verbrannten Männern und Frauen, Meuterei, Chaos. Auf fast alles.
    Was er dann erblickte, waren drei Männer in Imperialen Uniformen. Die Uniform des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher